Carola Bauckholt, Direktorin
Komponistin, Verlegerin und Intermedia-Künstlerin
Seit 2013 Mitglied, seit 2021 Direktorin der Sektion

Die Sektion Musik wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begründet und steht mit ihren Mitgliedern und Programmen für zeitgenössische Komposition, Klangkunst und Performance unter gegenwarts- und zukunftsbezogenen Fragestellungen.

Die Sektion schaut auf eine lange Tradition mit berühmten Mitgliedern zurück, darunter Richard Wagner, Arnold Schönberg, Hanns Eisler und Igor Strawinsky. Seit 20 Jahren ist der Anteil von Frauen in der Mitgliedschaft stetig gewachsen, die Mitgliedschaft ist insgesamt diverser geworden mit Blick auf Herkunft, Genre, Geschlecht und musikalische Praxis.
Die Programme der Sektion Musik werden aus der Mitgliedschaft heraus in kollektiven Prozessen, im engen und nachhaltig angelegten Austausch mit der freien Szene in Berlin und mit internationalen Projektpartnern entwickelt. In den Programmen bilden sich aktuelle Themen der Gegenwart ab, ästhetisch, kulturell oder technologisch. Dabei ist der transdisziplinäre Austausch wichtig ebenso wie der zwischen Publikum und Musikschaffenden.
Die Sektion Musik sieht sich als Veranstalter eines selbst entwickelten Programms in Form von Konzerten, Ausstellungen, Symposien und Gesprächen, Konzertreihen oder Festivals und als Kooperationspartner der Berliner freien Szene bei ausgewählten Projekten und übergeordneten Themen.
Kleine und große Formate, intime Situationen, drinnen und draußen, auf der Bühne oder an der Fassade: Die Räumlichkeiten der Akademie der Künste am Hanseatenweg und am Pariser Platz bieten immer wieder neue Möglichkeiten, sich mit dem Zuhören und mit Klang und Musik im Raum zu beschäftigen. Sie schaffen Kontexte für eine akustische Annäherung an die Welt, für vielfältige künstlerische Imaginationen und Erlebnisse. Sehr wertvoll ist für die Sektion Musik die Zusammenarbeit mit Mitgliedern anderer Sektionen.
Darüber hinaus versteht sich die Sektion Musik als Vertreterin der Belange der zeitgenössischen Komposition; sie setzt sich kulturpolitisch für die Szene ein und engagiert sich unter anderem als Mitglied im Verein initiative neue musik berlin, im Landesmusikrat und in der GEMA.
Komponistin, Verlegerin und Intermedia-Künstlerin
Seit 2013 Mitglied, seit 2021 Direktorin der Sektion

Komponistin, Interpretin und Autorin
Seit 2013 Mitglied, seit 2021 Stellvertretende Direktorin der Sektion

Ehemalige Direktor*innen sind Manos Tsangaris (2012–2021), Erhard Grosskopf (2008–2012), Udo Zimmermann (2003–2008) und Frank Michael Beyer (1986–2003).
Ehemalige Stellvertretende Direktor*innen sind Samir Odeh-Tamimi (2018–2021), Enno Poppe (2012–2018), Manfred Trojahn (2008–2012), Erhard Grosskopf (2003–2008) und Georg Katzer (1994–2003).
Zur Sektion Musik gehören internationale Mitglieder aus dem Feld zeitgenössische Komposition, Klangkunst und Performance.
Seit 2019 wurden nachfolgende Mitglieder neu in die Sektion Musik gewählt: Georges Aperghis, Malin Bång, Nikolaus Brass, Sidney Corbett, Christopher Fox, Stephan Froleyks, Clara Iannotta, Anna Korsun, George Lewis, Liza Lim, Kirsten Reese, Trond Reinholdtsen, Annette Schlünz, Annette Schmucki, Chiyoko Szlavnics und Jennifer Walshe.
Seit einigen Jahren beschäftigt sich die Sektion Musik mit dem Themenfeld der Diversität in der zeitgenössischen Musik, mit Blick auf Gender, Genre und Ethnizität und kulturelle Praktiken. Daraus hervorgegangen sind drei Symposien unter dem Titel „Curating Diversity“, die gemeinsam mit field notes / initiative neue musik berlin e.V. und dem Ultima Festival veranstaltet wurden, die Gesprächskonzertreihe „Speicher des Hörens“, das Festival „Memories in Music“, das sich dem kulturellen Gedächtnis von Musik für unterschiedliche Klangsprachen widmete, und das transkontinentale Projekt „Oscillations Kapstadt Berlin“. Letzteres entstand in Kooperation mit dem Center for Humanities Research der UWC in Kapstadt und Deutschlandfunk Kultur und mündete in einer mehrwöchigen Klangausstellung (2024).
Großes Interesse der Sektion gilt dem Komplex von Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit, der die Programme seit 2022 prägt. 2023 veranstaltete die Sektion das Festival „Time to Listen“ mit Konzerten, einem Symposium, einer Klangkunstausstellung, einem Community-Tag und Workshops. Das Nachdenken über Klimagerechtigkeit verband sich dabei mit dem über die Berührbarkeit durch Klang, die (Erkenntnis-)Kraft und Empathiefähigkeit des Zuhörens. Das Symposium „Time to Listen“ wurde gemeinsam mit field notes / initiative neue musik berlin e.V. geplant und lädt noch bis 2026 jährlich für zwei Tage Musikschaffende und Interessierte ein, sich mit dem Themenfeld auseinanderzusetzen und in offenen Formaten Strategien für eine klimagerechte Zukunft zu entwickeln.
Zudem laden Expert*innen regelmäßig Bürger*innen zum Café Climate ein (im Rahmen der Europäischen Allianz der Akademien). Unter der Leitung von Iris ter Schiphorst und Kirsten Reese findet regelmäßig ein Klima-Salon statt.
Seit 2018 veranstaltet die Sektion alle zwei Jahre im Dezember das Festival „Winter Music“, das jeweils wechselnd von Mitgliedern der Sektion Musik aus Werken von anderen Mitgliedern kuratiert wird. Neue Mitglieder werden dem Publikum vorgestellt, alte Werke von langjährigen Mitgliedern ausgegraben. Ensembles und Musiker*innen der freien Szene präsentieren das Programm.
In der jüngeren Vergangenheit ragten die Produktionen im Zusammenhang mit Ausstellungen der Akademie der Künste heraus. Nach den Konzertreihen zu zentralen Unternehmungen wie „Kunst und Revolte ’89“ (2009) oder das Cage-Jahr „A Year from Monday. 365 Tage Cage“ (2011/12) sind mit „Musik im Schwindel der Wirklichkeit“ (2014), „Musik für alle“ (2015) und „Dezentrale Musik“ (2016) umfangreiche musikalisch-performative Programme entstanden.







Die Sektion Musik vergibt jährlich den Kunstpreis Berlin, Sparte Musik, sowie im Turnus der Sektionen den Großen Kunstpreis Berlin. Im Abstand von zwei bis drei Jahren wählt eine Mitglieder-Jury die Preisträger*innen für den 1988 von Aribert Reimann gestifteten Busoni-Kompositionspreis zur Förderung des kompositorischen Nachwuchses, der an junge, in der Öffentlichkeit noch nicht bekannte Komponist*innen vergeben wird.
Einen besonderen Stellenwert in der Nachwuchsförderung nehmen die Stipendiat*innen der JUNGEN AKADEMIE ein. Pro Jahr vergibt die Sektion zwei Berlin-Stipendien und alle zwei Jahre ein Aufenthaltsstipendium in der Villa Serpentara, Olevano di Roma.


Julia Gerlach
Sekretär der Sektion
T +49 (0)30 200 57 1541
musik@adk.de