Musikarchiv
Jorge E. López, Breath – Hammer – Lightning, 1989–1991; Partitur, AusschnittAkademie der Künste, Berlin Foto: © Erik-Jan Ouwerkerk, 2016
Das erste Schnabel-Trio, Berlin 1904: der Geiger Alfred Wittenberg, der Pianist Artur Schnabel und der Cellist Anton HekkingAkademie der Künste, Berlin, Foto: August Scherl
Hanns Eisler, Vierzehn Arten den Regen zu beschreiben, 1941, Arnold Schönberg gewidmet; Ausschnitt aus der autographen PartiturAkademie der Künste, Berlin © C.F. Peters Ltd & Co. KG, Leipzig
Hans Zender, Don Quijote de la Mancha. 31 theatralische Abenteuer, 1989; Ausschnitt aus der autographen PartiturAkademie der Künste, Berlin © Breitkopf & Härtel, Wiesbaden
Abel Ehrlich, Werktagebuch XXVII; vom Archiv noch unbearbeiteter ZustandAkademie der Künste, Berlin, Foto: © Erik-Jan Ouwerkerk, 2016
In Übereinstimmung mit der Tradition der Akademie der Künste beherbergt das Musikarchiv überwiegend Nachlässe und Arbeitsarchive aus dem Bereich der Neuen Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Der größte Teil stammt von Mitgliedern und Meisterschülern der Akademie oder aus deren Umfeld im Berliner Musikleben. Weitere Schwerpunkte bilden die Kompositionsklassen von Arnold Schönberg und Franz Schreker, die Archive von aus Deutschland vertriebenen Komponistinnen und Komponisten sowie Bestände zur Elektronischen und Elektroakustischen Musik.
Neben den Komponist/innenarchiven werden auch die Nachlässe von Interpretinnen und Interpreten gesammelt, die zum Musikleben des 20. Jahrhunderts einen wesentlichen Beitrag geleistet haben. In enger Verbindung mit der Neuen Musik stehen die Bestände von mehreren prominenten Theoretiker/innen und Publizist/innen, die die Entwicklung der musikalischen Avantgarde oftmals über Jahrzehnte hinweg kritisch begleiteten.
Die zentralen Archivteile der Personenbestände bestehen aus Notenautographen, die sämtlichen Stadien der künstlerischen Arbeit entstammen – von der ersten Skizze bis zur fertigen Reinschrift. Umfangreiche Korrespondenzen geben nicht nur biografische Informationen, sondern spiegeln auch Umstände, unter denen die einzelnen Werke entstanden sind. Zahlreiche Tonaufnahmen, die sowohl im originalen Format als auch digitalisiert gesichert werden, vervollständigen die Bestände.
Eine Sammlung wertvoller Einzelhandschriften sowie eine Reihe von thematischen und institutionellen Sammlungen, die das neuere Musikleben und die Rolle der Akademie der Künste darin dokumentieren, runden die Bestände ab.
Archivdatenbank
Projekte
Sammlungsprofil

- Gegenwärtige und ehemalige Mitglieder der Akademie der Künste
- Schüler/innen aus den Meisterklassen von Hanns Eisler, Paul Dessau, Arnold Schönberg, Franz Schreker und Rudolf Wagner-Régeny
- Aus Deutschland vertriebene Komponist/innen, Interpret/innen und Musikwissenschaftler/innen
- Bedeutende Vertreter/innen der Neuen Musik
- Vertreter/innen der Operette und des Chanson der 1920er-Jahre
- Interpret/innen und Interpreten-Komponist/innen
- Theoretiker/innen, Publizist/innen und Organisatoren
- Thematische und institutionelle Sammlungen
- Einzelhandschriften
Heinz Tiessen, Weltstadtrhythmus. Konzertstück für Klavier, um 1928Akademie der Künste, Berlin © Kistner & Siegel, Brühl
Paul Dessau, Filmmusik Awodah, 1934/35Akademie der Künste, Berlin © Maxim Dessau
Erwerbungsgeschichte
Seit 1833 existierte bei der Königlich Preußischen Akademie der Künste eine „musikalische Sektion“, doch die Geschichte der Musikarchive der Akademie beginnt erst mehr als 120 Jahre später mit der Einrichtung des Arbeiterlied-Archivs an der „Deutschen Akademie der Künste“ in Ost-Berlin, die 1963 mit dem Hanns-Eisler-Archiv auch einen ersten Komponistennachlass in ihre Obhut nahm. 1970 kamen weitere Archive hinzu, u.a. die der Akademiemitglieder Ottmar Gerster und Rudolf Wagner-Régeny.





Die West-Berliner Akademie erwarb in den 1970er Jahren mit den Nachlässen von Heinz Tiessen und Hermann Scherchen zwei erste Musikerarchive, die 1989 durch die Nachlässe von Hans Heinz Stuckenschmidt und Bernd Alois Zimmermann ergänzt werden konnten. In den ersten Jahren nach der Wende gingen die Archive von Boris Blacher, Berthold Goldschmidt und Kurt Singer – aber auch das des DDR-Komponisten Paul Dessau – in den Besitz der West-Akademie über.
Nach der Vereinigung der beiden Akademien im Jahr 1993 wurden sämtliche musikbezogene Archivbestände der Akademie zu einer Abteilung Musikarchive zusammengefasst, in der die bisherigen Sammlungsschwerpunkte (Nachlässe von Akademiemitgliedern, Neue Musik sowie Musik im Exil) weitergepflegt und um die neuen Bereiche wie z.B. Musiktheorie und Operette / Chanson erweitert wurden. Ab 1998 wurden die Archive der Musikerfamilie Artur Schnabel übernommen, sowie die Bestände von weiteren Interpreten / Komponisten (Eduard Erdmann, Michael Gielen, Johannes Kalitzke) und Interpreten (Wilhelm Kempff, Ferdinand Leitner). Das zentrale Sammlungsgebiet der Neuen Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, das durch den Erwerb zahlreicher Vor- und Nachlässe (Peter Ablinger, Paul-Heinz Dittrich, Johannes Fritsch, Friedrich Goldmann, Hans-Joachim Hespos, Giselher Klebe, Friedrich Schenker, Hans Zender) laufend ergänzt wurde, konnte in jüngster Zeit durch Bestände zur Elektroakustischen Musik (Feedback-Studio, Hans-Peter Haller) sowie zur Graphischen Notation (León Schidlowsky, Erhard Karkoschka) erweitert werden.
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