Anna Seghers: „Ich will Wirklichkeit“. Liebesbriefe an Rodi 1921–1925
Buchpremiere, Archivpräsentation
Dienstag, 18. November 2025, 19 Uhr, Pariser Platz
Es ist ein literarisches Ereignis: Am 18. November 2025 werden 478 unbekannte Briefe der jungen Anna Seghers an ihren Verlobten László Radványi erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die berührenden Schriftstücke von 1921 bis 1925 erlauben neue Einblicke in entscheidende Jahre ihres Lebens, etwa die Studienzeit in Heidelberg, in der sie sich von ihren Eltern emanzipiert, ihren zukünftigen Mann kennenlernt und erste Texte publiziert. Netty Reiling, die später das Pseudonym Anna Seghers annimmt, schreibt über ihren Alltag, Kontakte zu Freundinnen und Verwandten, berichtet über ein Praktikum am Museum für Ostasiatische Kunst in Köln, die Reisen, die sie mit den Eltern unternimmt, und nicht zuletzt über Lektüren und erste literarische Arbeiten. Das Verhältnis der beiden Liebenden erschließt sich aus Netty Reilings Perspektive ebenso wie ihre Pläne für ein gemeinsames produktives Leben mit Familie und Freunden.
Die Briefe wurden nach dem Tod des Sohnes Pierre Radványi (1926–2021) von Anna Seghers’ Enkel Jean Radvanyi gefunden und dem Archiv der Akademie der Künste übergeben. Die Buchausgabe der Briefe erscheint im Aufbau Verlag. Im Mittelpunkt des Abends stehen die Lesung der Schauspielerin Jördis Triebel und ein Gespräch des Autors und Journalisten Volker Weidermann mit Jean Radvanyi, der Seghers-Biografin Christiane Zehl Romero, mit Gabriele Radecke (Literaturarchiv der Akademie der Künste) und Nele Holdack (Programmleiterin Moderne Klassik der Aufbau Verlage).
Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Akademie der Künste mit den Aufbau Verlagen und findet im Rahmen der Ausstellung „Out of the Box“ zum 75-jährigen Bestehen des Archivs der Akademie statt. In einer Vitrinenpräsentation werden exklusiv an diesem Abend auch Originale der Briefe gezeigt.
Das Anna-Seghers-Archiv wurde nach dem Tod der Autorin 1983 eingerichtet. Es enthält auf etwa 27 laufenden Metern Werkmanuskripte, Korrespondenzen, Materialsammlungen und Fotos. Die Bibliothek von Anna Seghers, die auch ihre Bücher aus der Zeit vor 1933 umfasst, befindet sich in ihrer original erhaltenen Wohnung in Adlershof, die als Museum zugänglich ist.
Veranstaltungsdaten
Anna Seghers: „Ich will Wirklichkeit“. Liebesbriefe an Rodi 1921–1925
Buchpremiere, Archivpräsentation
Dienstag, 18. November 2025, 19 Uhr
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
Eintritt € 7,50 / 5
Kartenreservierung: 030 200 57-1000 oder adk.de/tickets
Mit Jean Radvanyi, Christiane Zehl Romero, Gabriele Radecke, Nele Holdack, Volker Weidermann. Begrüßung: Werner Heegewaldt (Direktor des Archivs der Akademie der Künste), Heide Kloth (Verlegerin Aufbau Verlage)
Lesung aus den Briefen: Jördis Triebel
Pressekarten unter 030 200 57-1514 oder per Mail an presse@adk.de
Für Rückfragen
Dr. Gabriele Radecke, Leiterin des Literaturarchivs der Akademie der Künste,
T +49(0)30 200 57-3200, radecke@adk.de
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