Peter-Schneider-Archiv
Dokumentation der Archiv-Eröffnung am 12. Juni 2012

Mit einer – trotz Fußball-EM – überaus gut besuchten Veranstaltung „The best and the worst aus 50 Jahren“ eröffnete die Akademie am 12. 6. 2012 das Peter-Schneider-Archiv. Die ca. 19.000 Blatt dieses Archivs erschließen die Westberliner und bundesdeutsche Literatur- und Zeitgeschichte seit Mitte der 1960er Jahre. In einem mit viel Witz vorgetragenen Parcours von jugendlichen Versuchen, Märchen zu dramatisieren über frühe Veröffentlichungen und die Erfolgsbücher „Lenz“ (1973) und „Der Mauerspringer“ (1982) spannte Schneider den Bogen bis zu seiner aktuellen Arbeit. Die derzeit entstehende Erzählung ist autobiographisch grundiert und spielt in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Auf besonderes Interesse stießen seine kritischen Äußerungen zu eigenen Texten sowie sein Bericht über die umstrittene Erzählung „Vati“(1987), zu der Schneider eine ungedruckte alternative Fassung vorstellte. In dieser hatte Schneider die Begegnung des KZ-Arzts und Mörders Josef Mengele mit seinem Sohn distanzierend in indirekte Rede gesetzt; die publizierte Fassung hatte er als „Ich-Erzählung“ gestaltet.