Neue Mitglieder der Akademie der Künste in der Sektion Musik
Die Akademie der Künste hat in diesem Jahr fünf neue Mitglieder aufgenommen. Somit zählt sie aktuell in ihren sechs künstlerischen Sektionen insgesamt 419 Mitglieder. Elaine Mitchener, Brigitta Muntendorf, Uroš Rojko, Lucia Ronchetti und Charles Uzor wurden auf der Herbst-Mitgliederversammlung, die vom 7. bis zum 9. November in Berlin stattfand, in die Kunstsozietät gewählt. Die neuen Mitglieder gehören der Sektion Musik an.
Die sechs Kunstsektionen Bildende Kunst, Baukunst, Musik, Literatur, Darstellende Kunst, Film- und Medienkunst sind im Laufe der Akademie-Geschichte entstanden. Sie sollen eine Zuordnung der Mitglieder ermöglichen, auch wenn die Arbeit interdisziplinärer Künstler*innen eine klare Einteilung nach Kunstsparten nicht immer nahelegt und sektionenübergreifende Vorhaben immer größere Bedeutung erlangen.
Die Sektion Musik wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begründet und steht mit ihren Mitgliedern und Programmen für zeitgenössische Komposition, Klangkunst und Performance unter gegenwarts- und zukunftsbezogenen Fragestellungen. Aktuell hat sie 70 Mitglieder.
Kurzbiografien der fünf neuen Akademie-Mitglieder
Elaine Mitchener, Vokalistin, Bewegungskünstlerin, Komponistin
1970 in London, England geboren. Die britische afro-karibische Künstlerin arbeitet zwischen zeitgenössischer/experimenteller neuer Musik, freier Improvisation und visueller Kunst. Sie ist Wigmore Hall Associate Artist, Artist Associate des ENSEMBLE KLANG und Fellow der NEEDCompany. 2022 war sie Stipendiatin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD in Berlin und stellte bei der British Art Show 9 (2021–2022) aus. 2023 und 2025 unterrichtete sie bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik. Sie ist Professorin für Musik an der Guildhall School of Music and Drama in London. 2022 erhielt sie den MBE (Member of the Order of the British Empire) for Services to Music. Werke (Auswahl): SWEET TOOTH (2017), b r e a d t h b r e a t h (2018), On Being Human as Praxis (2020), To Be Decided (2025). Mehr unter elainemitchener.com
Brigitta Muntendorf, Komponistin
1982 in Hamburg geboren. Studium der Komposition in Bremen und Köln. Sie war u. a. Stipendiatin der Cité Internationale des Arts in Paris sowie der Villa Concordia in Bamberg. Sie gründete und leitete das Ensemble Garage und das F*MN Festival. Seit 2019 Professorin für Komposition an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Seit 2024 Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Seit 2025 Intendantin der Kunstfestspiele Herrenhausen. Werke (Auswahl): Batailles d’Image, Musik/Tanztheater (2019), ARCHIPEL, ein Spektakel der Vermischungen (2020/21), MELENCOLIA, eine Show gegen die Gleichgültigkeit des Universums (2022), Trilogy for two pianos für zwei Klaviere, Live-Elektronik und Zuspiel (2023). Mehr unter brigitta-muntendorf.de
Uroš Rojko, Komponist
1954 in Ljubljana, Slowenien geboren, lebt in Berlin und Ljubljana. Studium der Klarinette und Komposition in Ljubljana (bei Uroš Krek), Freiburg (bei Klaus Huber) und Hamburg (bei György Ligeti). Er war u. a. 1985–87 Stipendiat des DAAD und 1993–94 Composer in Residence im Künstlerhof Schreyahn. 1984 erhielt er den Förderpreis der Stadt Stuttgart, 1985 den Premio Europa und 1986 den Gaudeamus-Preis Amsterdam. Er ist emeritierter Professor für Komposition und Musiktheorie an der Musikakademie Ljubljana sowie Mitglied der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Werke (Auswahl): INNER VOICES für Flöte und Kammerorchester (1988/90), LA BELLA DONNA DOVE AMOR SI MOSTRA für gemischten Chor (2000/01), THE RHYTHM OF SKIN für zwei Schlagzeuger*innen (2020). Mehr unter uros-rojko.de
Lucia Ronchetti, Komponistin
1963 in Rom, Italien geboren. Studium der Komposition, Computermusik und Philosophie in Rom und Paris, u. a. bei Gérard Grisey. Promotion in Musikwissenschaft 1999 an der École Pratique des Hautes Études en Sorbonne. Weitere wichtige Arbeitserfahrungen sammelte sie u. a. bei Salvatore Sciarrino (Internationale Kurse in Città di Castello, 1989–1991) und Hans Werner Henze (Marino, 1993–1996). Von 2021–2024 war sie künstlerische Leiterin der Biennale Musica in Venedig. 2005 war sie Stipendiatin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. 2022–23 war sie Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Werke (Auswahl): Les Aventures de Pinocchio, Kammeroper (2017), Inferno, Oper (2021), Das Fliegende Klassenzimmer, Oper (2023), Der Doppelgänger, Oper (2024) Prosopopeia, Choroper (2025). Mehr unter luciaronchetti.com
Charles Uzor, Komponist
1961 in Udo Mbaise, Nigeria geboren, während des Biafrakriegs kam er 1968 in die Schweiz. Studium der Oboe und Komposition in Rom, Bern und Zürich. Master in Komposition bei Malcolm Hill und Hans Werner Henze. Promotion 2005 am Goldsmiths College in London. Er ist Fellow der Civitella Ranieri Foundation und leitet das Forum contrapunkt.new art music in St. Gallen. Sein Schaffen umfasst Opern, Tanz-, Orchester- und Chorwerke, sein Hauptinteresse liegt jedoch auf Werken für kleine Ensembles und Gesang. Werke (Auswahl): Canto (nach Giuseppe Ungaretti, 1985–86), Echnaton’s Hymnos to Aton für Tenor und Ensemble (1995), Nri/mimicri für Schlagzeugquartett, Ondes Martenot und Zuspiel (2015–16), George Floyd in memoriam (Trilogie, 2019–21). Mehr unter uzor.ch/
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