Kunstsammlung

  • Gipsplastiken und Abgüsse im Depot der Kunstsammlung
    Gipsplastiken und Abgüsse im Depot der Kunstsammlung
    Akademie der Künste, Berlin, Foto: © Maximilian Merz
  • Blick in das Plakatdepot mit Plakaten von Klaus Wittkugel, John Heartfield und Klaus Staeck
    Blick in das Plakatdepot mit Plakaten von Klaus Wittkugel, John Heartfield und Klaus Staeck
    Akademie der Künste, Berlin, Foto: © Erik-Jan Ouwerkerk, 2017
  • Bühnenbildmodelle von Wofgang Roth im Depot der Musealen Sammlung
    Bühnenbildmodelle von Wofgang Roth im Depot der Musealen Sammlung
    Akademie der Künste, Berlin, Foto: © Erik-Jan Ouwerkerk, 2017

Die Kunstsammlung beherbergt Werke aus vier Jahrhunderten, die von über 2.000 internationalen Künstlerinnen und Künstlern geschaffen wurden. Der besondere Bezug zu Akademiemitgliedern und Kunstschaffenden, die dem Archiv ihre Nachlässe übergeben haben, bestimmt das Profil der mehr als 300 Jahre alten Sammlung. Thematische Schwerpunkte bestehen im Bereich des künstlerischen Exils zwischen 1933 und 1945, der Plakatkunst und Mail Art.

An mehreren Depotstandorten werden über 1.000 Plastiken, nahezu 2.000 Gemälde, über 50.000 Arbeiten auf Papier (Handzeichnungen, druckgrafische Werke und Fotografien) und ebenso viele Plakate verwahrt. Zunehmend finden performative Werke, Konzept- und Medienkunst Eingang in die Sammlung. Eine Besonderheit ist die sogenannte Museale Sammlung, die Objekte der angewandten Kunst umfasst, die aus Nachlässen stammen oder im Rahmen künstlerischer Produktionsprozesse entstanden sind. 

Als lebendiger Bestandteil des Archivs wird die Kunstsammlung intensiv für Forschungs- und Studienzwecke genutzt. Mit Leihgaben und Kooperationen werden nationale und internationale Ausstellungsprojekte unterstützt. Der Studiensaal im Zentrum Berlins steht Interessierten nach vorheriger Anmeldung zum Studium der Originale kostenfrei zur Verfügung.

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Sammlungsprofil und Erwerbungsgeschichte

Mit der Gründung der Akademie der Künste im Jahr 1696 beginnt auch die Geschichte der Kunstsammlung. Als Teil einer Ausbildungsstätte diente sie im 18. und 19. Jahrhundert primär zu Lehr- und Studienzwecken. Bereits vor Gründung der Königlichen Museen (später Staatliche Museen zu Berlin), deren Grundstock in Teilen Bestände aus der Akademie umfasst, war die Sammlung nicht nur Studierenden, sondern auch öffentlich im Rahmen von Ausstellungen zugänglich.

Infolge des Zweiten Weltkriegs verlor die Sammlung durch Zerstörung, Auslagerung und Plünderung den Großteil ihrer Werke. So befinden sich Teile der Sammlung bis heute in Privatbesitz oder in Museen und Bibliotheken in Polen, Russland und der Ukraine. Die erhaltenen Nachlässe von Johann Gottfried Schadow und Daniel Chodowiecki sowie herausragende Zeichnungen von Carl Blechen gehören weiterhin zu den bedeutendsten historischen Beständen. 

Die 1950 gegründete Deutsche Akademie der Künste in Ost-Berlin (DAK) übernahm den größten Teil der erhaltenen Werke und führte die Tradition der Kunstsammlung fort. Die Bestände wuchsen durch die Belegdrucke der grafischen Werkstätten, aber auch durch zahlreiche Schenkungen sowie Ankäufe von Mitgliedern, Meisterschüler*innen und Akademie-Preisträger*innen. Zur Dokumentation des künstlerischen Schaffens in der DDR diente eine Werkfotosammlung, die in über 80.000 Atelier-, Ausstellungs- und Werkaufnahmen das Kunstschaffen in der DDR und in anderen ehemals sozialistischen Ländern dokumentiert. Die 1954 entstandene West-Berliner Akademie sammelte nachlassbezogene Kunst, wenn auch in kleinerem Umfang. Seit 1993 sind beide Sammlungen vereint. 

Heute liegt der Sammlungsschwerpunkt auf der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Über zweitausend verschiedene Künstler*innen sind mit Einzelwerken oder kleineren Werkgruppen in der Sammlung vertreten. Herausragend sind der bildkünstlerische Nachlass von John Heartfield, der unter www.heartfield.adk.de digital zugänglich ist, der grafische Teilnachlass von George Grosz mit über 200 Skizzenbüchern, sowie große Werkkonvolute von Hans und Lea GrundigAlice Lex-Nerlinger und Oskar Nerlinger oder auch Klaus Wittkugel. Analog zu den Archiven wird ein besonderes Augenmerk auf bildkünstlerische Arbeiten der ehemaligen und aktuellen Mitglieder sowie Werke der in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgten und ins Exil getriebenen deutschsprachigen Künstlerinnen und Künstler gelegt. 

Auch im Bereich der zeitgenössischen Kunst konzentriert sich die Sammlungsaktivität weitgehend auf Werke von Mitgliedern, solche mit Bezug zur Akademie der Künste und den aktuellen kulturpolitischen Schwerpunktthemen. Die zunehmende Internationalität und Heterogenität des Sammlungsbestands ist ein Resultat des sich wandelnden Mitgliederprofils, der weltweiten Vernetzung und des kuratorischen Austauschs. 

Museale Sammlung

Der Ursprung der Musealen Sammlung liegt im Inventar der ehemaligen Gedenkstätten für die Schriftsteller Johannes R. Becher und Arnold Zweig, das nach deren Auflösung Anfang der 1990er Jahre in die Kunstsammlung überging. Erweitert wurde die Sammlung durch Werke der angewandten Kunst sowie personen- und kulturgeschichtliche bedeutsame Gegenstände, die aus Nachlässen von Künstlerinnen und Künstlern stammen, insbesondere von Akademiemitgliedern. 

Theaterrequisiten und -kostüme, u. a. aus den Archiven von Walter Felsenstein und Christoph Schlingensief, bilden neben Bühnenbildmodellen, u.a. von Achim Freyer, Annette Kurz oder Wilfried Minks, einen bedeutenden Sammlungsschwerpunkt. Ehrengaben und Urkunden, aber auch Arbeitsutensilien von Kunstschaffenden, wie Malmaterialien, Musikinstrumente oder Schreibmaschinen, werden ebenso verwahrt wie persönliche Gegenstände. Dazu gehören sowohl Möbel und anderer Hausrat als auch private Sammlungen wie etwa die Münzkollektion von Arnold Zweig oder John Heartfields Keramik-, Glas- und Ostasiatika-Sammlung. Der umfangreiche Bestand des Zentralhauses für Kulturarbeit, der Gemälde, Grafik und Plastiken sowie  Töpfer- und Textilarbeiten umfasst, vermittelt zudem einen Eindruck von der Bandbreite des bildnerischen Volkskunstschaffens in der DDR.

Plakatsammlung

Plakate zur Kultur und Politik der SBZ/DDR, der Bundesrepublik Deutschland und des europäischen Auslands, insbesondere der Schweiz und der Sowjetunion, sowie die Belegsammlung der Veranstaltungsplakate der Akademie sind Schwerpunktthemen der rund 50.000 Plakate umfassenden Sammlung.

  • Hans Rudi Erdt, Flieger zur See, 1917
    Hans Rudi Erdt, Flieger zur See, 1917
    © Akademie der Künste, Berlin, Kunstsammlung, Inv.-Nr.: Plakate 1187
  • Horst Neumann, viel hilft nicht viel, Deutsches Hygiene-Museum Dresden, 1961
    Horst Neumann, viel hilft nicht viel, Deutsches Hygiene-Museum Dresden, 1961
    © Akademie der Künste, Berlin, Kunstsammlung, Inv.-Nr.: Plakate 18466
  • Klaus Wittkugel, DDR FILM PLAKAT Ausstellung, Berlin, 1958.
    Klaus Wittkugel, DDR FILM PLAKAT Ausstellung, Berlin, 1958.
    © Akademie der Künste, Berlin, Kunstsammlung, Inv.-Nr.: Plakate 30067
  • Leoš Janáček, Das schlaue Füchslein, Komische Oper Berlin
    Leoš Janáček, Das schlaue Füchslein, Komische Oper Berlin
    Akademie der Künste, Berlin, Kunstsammlung, Inv.-Nr.: Plakate 4271

Nachlassbestände, wie der des Gebrauchsgrafikers Klaus Wittkugel, oder repräsentative Werkkonvolute und Arbeitsskizzen anderer Künstlerinnen und Künstler wie Helmut Brade, Hartmut Henning, Horst Neumann, Niklaus Troxler oder Volker Pfüller erlauben eine vielseitige Auseinandersetzung mit der Geschichte und der Entwicklung des deutschen Grafikdesigns. Mehr als 1.500 polnische Plakate aus dem Nachlass von Dr. Irene von Treskow machen die Akademie der Künste zu einer bedeutenden Sammlung polnischer Kultur- und Werbeplakate der 1960er bis 1980er Jahre.

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Kontakt & Ansprechpersonen

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F +49(0)30-200 57-40 33 
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Provenienzforschung
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