Reisepass von Walter Benjamin

  • Foto eines alten, deutschen Reisepasses aus den 1920er Jahren.
    Reisepass von Walter Benjamin, Berlin-Grunewald, ausgestellt am 10. August 1928
    Akademie der Künste, Berlin, Walter Benjamin Archiv Nr. 1497 © Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, Foto: Nick Ash
  • Foto eines alten, deutschen Reisepasses aus den 1920er Jahren. Links ist das Foto eines Mannes mit Brille und Schnurrbart eingeklebt.
    Reisepass von Walter Benjamin, Berlin-Grunewald, ausgestellt am 10. August 1928
    Akademie der Künste, Berlin, Walter Benjamin Archiv Nr. 1497 © Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, Foto: Nick Ash
  • Foto eines alten, deutschen Reisepasses aus den 1920er Jahren mit drei Stempeln darin.
    Reisepass von Walter Benjamin, Berlin-Grunewald, ausgestellt am 10. August 1928
    Akademie der Künste, Berlin, Walter Benjamin Archiv Nr. 1497 © Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, Foto: Nick Ash

Sichtvermerke im Reisepass von Walter Benjamin bezeugen Aufenthalte in der Schweiz, in Frankreich, Italien, Spanien, Norwegen und Polen. Ein Visum für Palästina von 1929 bleibt ungenutzt. Den Abschied aus Deutschland besiegelt die Einreisegenehmigung für Frankreich vom 16. März 1933; sie kündet vom Schicksal tausender Emigranten: „Erwerbstätigkeit verboten. Bei mehr als zweimonatigem Aufenthalt Carte d’identité erforderlich.“


Walter Benjamin, geb. 1892 in Berlin, gest. 1940 in Portbou/Spanien. Essayist, Kritiker, Philosoph, Übersetzer. 1933 Exil in Paris, 1939 Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft, bei Kriegsbeginn Internierung im Lager Clos St. Joseph, Nevers, 1940 Rückkehr nach Paris, im Juni Flucht vor den deutschen Okkupationstruppen nach Lourdes/Südfrankreich, Weiterreise nach Marseille, nach der gescheiterten Flucht über die Pyrenäen Suizid mit 48 Jahren.


Gezeigt in der Ausstellung "Uncertain States. Künstlerisches Handeln in Ausnahmezuständen", 15.10.2016 – 15.1.2017

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