Digitale Dienste
Scanarbeitsplatz im ArchivAkademie der Künste, Berlin © Foto: Florian Unger
Auswahl von Tonband- und Videoformaten aus der Sammlung audiovisueller MedienAkademie der Künste, Berlin © Foto: Maximilian Merz
Silvia-und-Dieter-Schlenstedt-Archiv Aufbewahrungsbox für 3½″-Disketten, DD-120LAkademie der Künste, Berlin © Foto: Florian Unger
Die Digitalen Dienste des Archivs betreuen die audiovisuellen und digitalen Bestände, Systeme und Dienstleistungen, die für die langfristige Sicherung, Erforschung und Vermittlung des kulturellen Erbes der Akademie von zentraler Bedeutung sind. Der Fachbereich entwickelt Strategien für Digitalisierung, Langzeitarchivierung und Datenmanagement und digitalisiert die Archivbestände fortlaufend. Dadurch werden die Materialien den Nutzenden auch digital zugänglich gemacht.
Zudem bietet der Fachbereich einen Digitalisierungsservice on Demand für Nutzer*innen an.
Audiovisuelle Medien
Seit den 1960er-Jahren werden im Fachbereich Audiovisuelle Medien der Akademie der Künste Ton-, Film- und Videoaufnahmen systematisch gesammelt und bewahrt. Heute umfasst der Bestand rund 45.000 analoge Medieneinheiten – darunter Schallplatten, Tonbänder sowie Audio- und Videokassetten – und etwa 8.000 digitale Ton- und Bildträger. Durch die laufende Retrodigitalisierung werden historische Aufnahmen in hoher Qualität digitalisiert, gesichert und so langfristig für Forschung und Vermittlung nutzbar gemacht. Derzeit sind rund sechs Prozent der analogen Bestände digitalisiert (Stand: 2025).
Die Sammlungen zeigen die Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen des 20. und 21. Jahrhunderts: Dokumente aus dem Akademieleben, Tonarchive der DDR-Künstlerverbände sowie Nachlässe von Künstlerinnen und Künstlern wie Ernst Busch, Hanns Eisler und Bertolt Brecht. Ergänzt werden sie durch Bestände zur elektroakustischen Musik, Lautpoesie, zum Kabarett der 1920er- und 1930er-Jahre sowie durch filmische und videokünstlerische Arbeiten seit den 1960er-Jahren, etwa von Nam June Paik oder Wulf Herzogenrath.



Recherche und Nutzung
Bereits digitalisierte sowie born-digital AV-Medien sind über die Archivdatenbank recherchierbar und online zugänglich, sofern keine Rechte oder schutzwürdige Belange Dritter dem entgegenstehen. Die Nutzung analoger und/oder auf Grund von Rechten eigeschränkter audiovisueller Dokumente ist im Zentralen Lesesaal möglich.
Teilweise setzt die Nutzung analoger AV-Medien eine Schutzdigitalisierung voraus. In diesem Fall ist ein Vorlauf von zwei Wochen vor der Nutzung einzuplanen. Anfragen werden vom Fachbereich Benutzung entgegengenommen.
Digitalisierung
In den hauseigenen Digitalisierungswerkstätten werden Schrift- und Bilddokumente, audiovisuelle Medien sowie dreidimensionale Objekte mit großer Sorgfalt digitalisiert. Die Digitalisierung erfolgt einerseits im Auftragsverfahren zu Nutzungszwecken und andererseits zum Schutz und zur Sicherung der Originale. Ausgewählte Bestände werden projektbezogen vollständig digitalisiert, wie zum Beispiel Heinrich Mann oder Kito Lorenc.
Abhängig vom Material, Format und Zustand des Archivguts kommen bei der Digitalisierung unterschiedliche Techniken und Verfahren zum Einsatz. Dabei greifen nationale und internationale Digitalisierungsrichtlinien. Die DFG-Praxisrichtlinien, Empfehlungen der digiS in Berlin und FIAF werden umgesetzt. Zur Qualitätssicherung werden ISO-Normen eingehalten. Die Akademie der Künste nutzt im Digitalisierungsmanagement die Open-Source-Lösung KITODO und engagiert sich aktiv in deren Weiterentwicklung.



Digitalisierung on Demand
Anfragen zu Digitalisierungsaufträgen werden vom Fachbereich Benutzung koordiniert. Notwendige Formulare sowie generelle Hinweise finden Sie hier. Eine Übersicht der Digitalisierungsverfahren und möglicher Ausgangs- und Zielformate steht zum Download bereit.
Digitale Langzeitarchivierung
Im Archiv werden digitale Übernahmen aus Nachlässen oder Produktionsarchiven sowie innerhalb der Akademie produzierte digitale Inhalte grundsätzlich langzeitarchiviert. Die Sicherstellung der Integrität, Authentizität, Langzeitverfügbarkeit und Recherche digitaler Objekte bilden die Ansprüche, derer sich das Archiv im Rahmen der Kriterien vertrauenswürdiger Langzeitarchivierung DIN-Norm 31644 verpflichtet.
Die Langzeitarchivierung interdisziplinärer Künstler*innenarchive ist mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Sie entstehen auf Grund einer Vielzahl unterschiedlicher Dateiformate und Datenträgern, individuell strukturierter Dateiablagen, Metadaten oder auch im Zusammenhang von Rechteklärung und Erschließung.
Seit 2022 wird innerhalb eines Projekts die digitale Langzeitarchivierung im Archiv implementiert. Neben dem Aufbau der technischen Infrastruktur sind die Geschäftsprozesse der digitalen Übernahme vollständig umgesetzt. Das Projekteende mit der Abbildung sämtlicher Langzeitarchivierungsprozesse ist für 2026 geplant.

Technische Infrastruktur
Die Akademie der Künste betreibt innerhalb ihres IT-Verbundes ein System zur digitalen Langzeitarchivierung nach dem ISO Standard 14721:2012 auf Basis der Software Libsafe und bildet damit die Funktionsgruppen des Referenzmodells OAIS systemisch vollständig ab.
Das implementierte System besteht im Wesentlichen aus zwei Komponenten: Einem Compute-Cluster zur Verwaltung der Digitalisate und Abbildung der OAIS-Prozesse sowie einem Storage-Cluster zur Ablage von Containern sowie gebildeten AIPs und letztlich DIPs. Der Compute-Cluster ist innerhalb einer hyperkonvergenten Serverumgebung realisiert.
Alle Systemkomponenten sind redundant ausgelegt. Innerhalb des virtualisierten Clusters erfolgt die Bereitstellung der Dienste automatisiert mit Ansible und Kubernetes, so dass auch im Fehlerfall eine schnelle und reproduzierbare Wiederherstellung der Dienste sichergestellt ist. Der Storage-Cluster besteht aus physischen Standardservern und stellt den verteilten Speicher auf Basis von Ceph (Block- und Objektspeicher) zur Verfügung.
Projekte
Neuigkeiten
Kontakt
Leitung
Volkmar Ernst
Abteilungsleitung
Robert-Koch-Platz 10
10115 Berlin
T +49(0)30-200 57-32 14
ernst@adk.de
Manuela Dürr
Sekretariat
T +49(0)30-200 57-32 82
F +49(0)30-200 57-31 02
duerr@adk.de
Audiovisuelle Medien
René Engelmann
Medienarchivar und AV-Digitalisierung
T +49(0)30-200 57-32 97
engelmann@adk.de
Christoph Dörffel
T +49(0)30-200 57-32 48
doerffel@adk.de
Digitalisierung
Michael Neumann
Sachbearbeiter Digitalisierung
T +49(0)30-200 57-32 38
neumann@adk.de
Susanne Reinhardt
Sachbearbeiterin Digitalisierung
T +49(0)30-200 57-32 85
reinhardt@adk.de
Florian Unger
Sachbearbeiter Digitalisierung
T +49(0)30-200 57-32 88
unger@adk.de
Digitale Langzeitarchivierung / IT-Projekte
Sonja Eichstädt
IT-Projekte
T +49(0)30 200 57-32 86
eichstaedt@adk.de
Jens Nitschke
IT-Projekte
T +49(0)30 200 57-32 17
nitschke@adk.de
Sandra Schieke
Datenbankadministratorin
T +49(0)30 200 57-32 15
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Jérôme Seeburger
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
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