
Sonja vom Brocke
Der 2024 erstmals verliehene Weiskopf-Wedding-Preis geht an Sonja vom Brocke.
Die Jury bildeten die Akademie-Mitglieder Kerstin Hensel, Dagmara Kraus und Monika Rinck. Sonja vom Brocke sei eine kluge reflektierende Dichterin, die sich nicht vom Einfall leiten und jäh verlocken ließe, so die Jury. „Als Perfektionistin des Rhythmus spinnt diese Solitärin der deutschsprachigen Poesielandschaft seit bald zwei Jahrzehnten beharrlich an unverhohlenen femininen Versgebilden, die voller Wortschönheit in ihrer Fragilität nervös flackern. Mit der idiosynkratischen Stimme ihrer Poesie hat sich Sonja vom Brocke eine lyrische Dezenz und Feinsinnigkeit erarbeitet, die ihresgleichen sucht“, resümieren die Jurorinnen in ihrer Preis-Begründung.
Sonja vom Brocke, geboren 1980 in Hagen, Westfalen, studierte Philosophie und Literatur in Köln, Hamburg und Paris. Heute lebt sie in Berlin und Wien. Ihre Texte wurden in Zeitschriften, Anthologien und Kunstpublikationen veröffentlicht. Nach dem Band Ohne Tiere von 2010 folgte 2015 das Gedichtbuch Venice singt. Ende 2018 erschien Düngerkind, 2020 ihre jüngste Publikation Mush. Sie arbeitet zudem interdisziplinär und mit bildenden Künstler*innen zusammen. Gemeinsam mit der Band Periode (mit Andreas Reihse und Thomas Winkler) vertonte sie einige ihrer Gedichte. Texte von Sonja vom Brocke wurden ins Slowenische, Englische, Rumänische und Niederländische übersetzt.
Veröffentlichungen: Ohne Tiere (2010), Venice singt (2015), Düngerkind (2018), Mush (2020)