Klaus Völker

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Der Konrad-Wolf-Preis 2025 geht an den Theaterhistoriker Klaus Völker, der als Dramaturg, Autor und ehemaliger Rektor der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch wie kaum ein Zweiter Wissen und Gewissen der Theatergeschichte verkörpert.

Aus der Jurybegründung:

Die Mitglieder der Sektion Darstellende Kunst Nele Hertling, Mark Lammert und Ulrich Matthes würdigen als Jury mit ihrer Wahl „die außerordentliche Lebensleistung Klaus Völkers als produktiver künstlerischer Mitgestalter und analytischer Beobachter, als aufmerksamer Bewahrer und Vermittler und überzeugter Zukunftsdenker des Theaters seit mehr als sechs Jahrzehnten, der souverän Kenntnisse und Praxis mit Liebe zum Theater, Autonomie mit Haltung vereint.“

Über den Preisträger:

Klaus Völker, geboren 1938 in Frankfurt am Main, studierte Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie in Frankfurt und Westberlin. Seit 1962 als freier Autor und Kritiker für große deutschsprachige Tageszeitungen und Rundfunkanstalten, seit 1963 regelmäßig für die Zeitschrift Theater heute tätig, vertiefte er auch eine unvoreingenommen künstlerisch urteilende Rezeption der Theaterentwicklung beider deutscher Staaten. Seit Ende der 1960er-Jahre wirkte er als leitender Dramaturg, zunächst in Zürich am Schauspielhaus, während u. a. Peter Steins Engagement und Benno Bessons Uraufführung (1969) von Brechts Turandot oder der Kongreß der Weißwäscher, danach am Theater am Neumarkt (1973–1975); an den Baseler Theatern (1975–1978), dem Theater Bremen (1978–1980), an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin (1980–1985). Von 1988 bis 2002 leitete er den Stückemarkt des Berliner Theatertreffens.

1992 als Professor für Schauspielgeschichte und Dramaturgie an die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch berufen, amtierte er von 1993 bis 2005 auch als deren Rektor. Der Vorsitzende der Internationalen Johannes-Bobrowski-Gesellschaft und bis 2024 der Internationalen Hanns Eisler Gesellschaft ist auch dem Collège de ’Pataphysique verbunden und Herausgeber der Gesammelten Werke von Alfred Jarry und Boris Vian. Eine Fülle theaterhistorischer Publikationen umfasst Monografien von u. a. Elisabeth Bergner, Bernhard Minetti und Hans Lietzau ebenso wie die unbekannterer Exilbiografien, darunter von Sadie Leviton und Max Herman-Neiße, dessen Herausgeber er ebenfalls ist. Klaus Völker ist seit 2000 Mitglied der Akademie der Künste und war von 2003 bis 2006 Direktor der Sektion Darstellende Kunst. Seine Erinnerungen erscheinen 2026 im Quintus Verlag.

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