Samstag, 23. Juni 2018
18 – 20 Uhr

PANEL
Hope

Nadje Al-Ali (Professorin für Gender Studies, SOAS University of London)
Nadia Yala Kisukidi (Dozentin, University Paris 8)
Rolando Vázquez (Dozent für Soziologie, University College Roosevelt, Utrecht)
Moderation: Rirhandu Mageza-Barthel (Hochschuldozentin, Institut für Politikwissenschaften, Goethe Universität Frankfurt)

Wenn man bedenkt, dass Europa seine Werte, Normen und Erkenntnislehren durch die Kolonialisierung universalisiert hat, ist die Dekolonialisierung unauflöslich mit der Entuniversalisierung von Europa verbunden. Dieser Anspruch ist jedoch unmöglich und notwendig zugleich, ist doch das Vermächtnis der europäischen Aufklärung mit ihren Vorstellungen von Gleichheit, Freiheit, Gerechtigkeit, Recht und Demokratie Fluch und Segen zugleich und nicht vom Prozess der Dekolonialisierung zu trennen. Auch wenn die Europäer bewiesen haben, dass sie die Aufklärung aufs Schlimmste verraten und missbraucht haben, lies sich der erhabene postkoloniale Wunschtraum, das grundlegende Vermächtnis der Aufklärung vor den Europäern zu retten, bisher nicht, wie geplant, verwirklichen. Dies konfrontiert uns mit dem Problem einer postkolonialen Gegenkritik: Gegen wen und was soll sich diese richten? 

 

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