Uncertain States Erinnerungen an Adolf Rading (1888–1957)
Obwohl Adolf Rading schon ab 1920 ein Protagonist des Neuen Bauens war und maßgeblich an den Werkbund-Ausstellungen in Stuttgart 1927 und Breslau 1929 mitwirkte, ist sein Name heute nur in Fachkreisen bekannt. Der mit einer jüdischen Frau verheiratete Rading verließ 1933 Deutschland, wirkte von 1936 bis 1950 in Palästina und ab 1950 bis zu seinem Tod 1957 in London. Diese durch den nationalsozialistischen Terror gebrochene Biographie trug maßgeblich dazu bei, dass Radings Schaffen in Vergessenheit geraten ist. Seine Bauten in Berlin, Breslau und Haifa sind jedoch großenteils gut erhalten. Sein in kongenialem Zusammenwirken mit Oskar Schlemmer entstandenes Haus Dr. Rabe in Zwenkau bei Leipzig wurde vor kurzem vorbildlich restauriert. Zusammen mit einer Reihe aktueller wissenschaftlicher Publikationen sind dies Anlässe genug, einen erneuten Blick auf Adolf Rading zu werfen und sein Wirken wieder in Wert zu setzen.
PROGRAMM
Begrüßung
Michael Bräuer, Direktor der Sektion Baukunst
Günter Schlusche, Gesellschaft zur Erforschung des Lebens und Wirkens deutschsprachiger jüdischer Architekten
Werner Durth, Architekturhistoriker, spricht über Haus Dr. Rabe, Zwenkau, seine Baugeschichte sowie die Freundschaft zwischen Oskar Schlemmer und Adolf Rading
Winfried Brenne, Architekt, spricht über seine Sanierung eines Wohnblocks von Adolf Rading in Berlin-Lichtenberg
Podiumsgespräch mit
Beate Störtkuhl, Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Privatdozentin an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Regina Göckede, BTU Cottbus-Senftenberg
Vladimír Šlapeta, Architekturhistoriker, Architekturfakultät der Uni Brno
Moderation: Günter Schlusche
Gezeigt werden Fotos von Markus Hawlik: Haus Dr. Rabe, Zwenkau, 2016.