Berlin-Stipendium 2023 — Bildende Kunst
Thembinkosi Hlatshwayo
*1993, Südafrika
Lebt in Johannesburg (SA)
thembinkosihlatshwayo.onfotomat.com
Vita
Thembinkosi Hlatshwayo ist ein Fotograf aus Lawley, Johannesburg. Er verwendet die von seinen Eltern betriebene Shebeen als Atelier, in dem er Fragen wie Trauma, Gewalt und Erinnerung ganzer Generationen aus erster Hand nachgeht. Hlatshwayo wurde vom Fotografen Jabulani Dhlamini und dem Fotokurator und Pädagogen John Fleetwood gefördert. Mit seiner Serie „Slaghuis I“ gewann er 2019 den CAP-Preis für zeitgenössische afrikanische Fotografie und gehörte 2021 mit „Slaghuis II“ zu einem der fünf Preisträger des „New Cosmos of Photography“. Seine Arbeiten wurden bereits in Gruppenausstellungen im Fotomuseum Winterthur, beim IAF Basel und auf der Turbine Art Fair in Johannesburg gezeigt. Hlatshwayo erhielt das Gisèle Wulfsohn Photography Mentorship für 2019. Seine erste Einzelausstellung „Slaghuis II“ fand im Februar 2020 beim Market Photo Workshop statt, er war außerdem Gesamtsieger des internationalen Fotopreises „Blurring the Lines“ für 2020. Seine Arbeiten waren auf der Rencontres de Bamako und beim Addis Foto Fest im Dezember 2022 zu sehen.
Residency
Während meiner Residency will ich „Umnyakazo“ weiterentwickeln, das sich mit der Vorstellung von Bewegung, Stille und den Momenten dazwischen auseinandersetzt. Ich ergründe die Bewegung von Oberflächen und denke darüber nach, wie verschiedene Oberflächen Erinnerungen, mehrfache Begegnungen und schließlich ein Erbe transportieren. Mich fasziniert, wie Menschen etwas auf Oberflächen aufnehmen, wie Oberflächen zu wichtigen Zeugen werden und wie Geschichten durch Interaktionen auf Oberflächen zum Leben erwachen, wie Wände zu einem Raum für den nicht öffentlichen und vertraulichen Ausdruck werden können. Mich fasziniert aber auch die Bewegung von Geburt, Leben und Tod auf diesen Oberflächen. Den Prozess der Arbeit mit dem Stofflichen führe nach Slaghuis fort, wo ich das Bild als Oberfläche behandle. Dies ist eine fortlaufende Meditation über das immerwährende und sich weiter entwickelnde Zeichen, das „Danach“ oder das „Leben danach“ /die Nachwirkungen. Dieses „Danach“ kehrt immer wieder zu Umnyakazo zurück, wo etwas geschieht, geschehen ist oder etwas darunter brodelt. Ich versuche, mit Materialien zu experimentieren, die diese Bewegung, ihre Fortsetzung und ihre Zeitlichkeit zum Ausdruck bringen.
Vorgeschlagen von Maren Lübbke.