„Arila Siegert. Tänzerin Choreografin Regisseurin“
Die Künstlerbiografie der Tänzerin, Choreografin und Opernregisseurin Arila Siegert ist so ungewöhnlich wie exemplarisch und eng mit Dresden verbunden: Als Palucca-Schülerin und erste Solotänzerin an der Sächsischen Staatsoper begann sie schon früh zu choreografieren. Sie führte die Dresdner Ausdruckstanztradition fort, indem sie sich in Rekonstruktionen mit den Stücken von Dore Hoyer, Mary Wigman und Marianne Vogelsang auseinandersetzte und eigene Soloprogramme wie „Gesichte“, „Herzschläge“, „Afectos humanos“ und „Fluchtlinien“ entwickelte. Daneben kreierte sie auch abendfüllende Ballette. 1987 gründete Arila Siegert unter der Intendanz von Gerhard Wolfram am Staatsschauspiel Dresden ein modernes Tanztheater.
Ab 1992 leitete sie das Tanztheater am Anhaltischen Theater Dessau und wurde als Expertin für die Bühne am Bauhaus berufen. Mit ihrer Macbeth-Inszenierung 1998 in Ulm startete Arila Siegert ihre Karriere als Opernregisseurin und entwickelt in den bisher mehr als 40 von Publikum und Fachpresse gefeierten Inszenierungen eine neue Synthese von Oper und Choreographie, die noch erweitert wird durch Live-Malerei von Helge Leiberg.
Das Buch, herausgegeben von Regine Herrmann im Auftrag der Akademie der Künste, dokumentiert die Lebens- und Arbeitsstationen von Arila Siegert anhand neuer Texte von Wissenschaftlern und Künstlerkollegen, von Tagebüchern, Gesprächen, Briefen, Inszenierungsmaterialien. Ein Bildessay von Jim Rakete über ihren Tanz „Bolero“ nach der gleichnamigen Musik von Maurice Ravel, den sie 2005 im Rahmen des Deutsch-Arabischen Tanzprojektes „Glaube, Liebe, Hoffnung“ in Dresden zur Uraufführung brachte, viele Szenenfotos und ein detailliertes Werkverzeichnis ergänzen die Texte auf vielfältige Weise.
Arila Siegert. Tänzerin Choreografin Regisseurin
Regine Herrmann im Auftrag der Akademie der Künste (Hg.)
Berlin 2014, 240 Seiten, 170 Farb- u. s/w-Abbildungen,
ISBN 978-3-88331-167-8,
Best.-Nr. 5038, 20,00 €