Publikationen Gesamtkatalog

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Der Großteil der Entwurfszeichnungen von Daniel Chodowiecki und Bernhard Rode zum Französischen und Deutschen Dom befindet sich in der Kunstsammlung der Akademie der Künste und wird in dieser Publikation präsentiert. In den Texten widmen sich die Autoren der Ikonografie der Bildprogramme, der Werkgenese sowie der Provenienzgeschichte der Zeichnungen, die in ihren verschiedenen Facetten auch im Kontext der Akademie- und Architekturgeschichte betrachtet werden. Zudem erfährt man etwas von den Ergebnissen der kunsttechnologischen Untersuchungen, die im Rahmen eines Restaurierungsprojekts durchgeführt wurden. Ein Gesamtverzeichnis der Zeichnungen Chodowieckis zum Skulpturenprogramm des Französischen Doms rundet die reichbebilderte Publikation ab.


Arila Siegerts Künstlerbiografie ist so ungewöhnlich wie exemplarisch: Sie war Palucca-Schülerin, 1. Solotänzerin an der Semperoper Dresden – sie führte die Dresdner Ausdruckstanztradition fort und gründete 1985 ein modernes Tanztheater mit eigenen Soloprogrammen –, kreierte Choreografien an der Komischen Oper Berlin, in Leipzig und Dresden, leitete das Tanztheater am Landestheater Dessau und wurde als Expertin für die Bauhausbühne berufen. Mit ihrer Macbeth-Inszenierung 1998 in Ulm startete sie als Opernregisseurin und „erregte bundesweites Aufsehen“, wie Alexander Kluge feststellte.Das Buch dokumentiert die Lebens- und Arbeitsstationen von Arila Siegert anhand neuer Texte der Wissenschaftler und Künstlerkollegen Claudia Eder, Wolfgang Engel, Jens Richard Giersdorf, Peter Jarchow, Alexander Kluge, Georg-Friedrich Kühn, Helge Leiberg, Gerd Rienäcker, Hans Dieter Schaal, Dirk Scheper, Tom Schilling, Marie-Luise Strandt, Eva Winkler, erstmals veröffentlichter Briefe ihrer Lehrerinnen Palucca und Nina Ulanowa, von Tagebüchern und Gesprächen. Die Faszination dieser Biografie ergibt sich vor allem aus der Stringenz, mit der Arila Siegert ihr künstlerisches Vokabular über die Zeiten hinweg aufbaute und erweiterte – ein Prozess, der bis heute nicht abgeschlossen ist. Ein Bildessay von Jim Rakete über ihren Tanz zum Boléro von Ravel 2010, viele Bühnenfotos und ein detailliertes Werkverzeichnis ergänzen die Texte auf vielfältige Weise.


Das Buch geht den vielfältigen Verflechtungen von Zimmermanns musikalischer Gedankenwelt nach, in detaillierter Analyse wie in der Darstellung übergreifender Zusammenhänge.
Mit einem Inventar der Musikalien im Walter-Zimmermann-Archiv


Schauspieler und Gesprächspartner treffen sich in einer Interviewsituation ohne Zuschauer auf leerer Bühne. Das Gespräch konzentriert sich auf den persönlichen Motor, die persönliche Philosophie des Spielens. Es ergründet Grenzerfahrungen und -erweiterungen, das Spiel mit dem Publikum, mit und ohne vierte Wand. Eine Recherche zum Zustand der Schauspielkunst in einer performativen Gesellschaft und ein Beitrag zur überfälligen Frage, ob Theater nur der Gegenwart verpflichtet ist oder nicht auch der Zukunft.

Josef Bierbichler im Gespräch mit Andres Veiel | Akademie der Künste, Berlin
Edith Clever im Gespräch mit Nele Hertling | Hebbel-Theater, Berlin
Maren Eggert im Gespräch mit Anika Steinhoff | Deutsches Theater Berlin
Jens Harzer im Gespräch mit Sebastian Heindrichs | Thalia Theater, Hamburg
Fabian Hinrichs im Gespräch mit Matthias Dell | Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
Sandra Hüller im Gespräch mit Yvonne Büdenhölzer | Münchner Kammerspiele
Signa Köstler im Gespräch mit Matthias Weigel | Akademie der Künste, Berlin
Ulrich Matthes im Gespräch mit Hans-Dieter Schütt | Deutsches Theater Berlin
Joachim Meyerhoff im Gespräch mit Peter Kümmel | Deutsches Schauspielhaus Hamburg
Wiebke Puls im Gespräch mit Matthias Lilienthal | Münchner Kammerspiele

Booklet mit Beiträgen von Petra Kohse, Ulrich Matthes, Kurzbiografien der Beteiligten.


Wegbegleiter von Gert Voss erinnern sich, von ganz unterschiedlichen beruflichen Perspektiven geleitet, an Aufführungen und Rollen des Schauspielers. Es sind Maler und Schriftsteller, Bühnenbildner und Übersetzer, Dramaturgen und Politiker, allesamt Theaterliebhaber. Daraus entsteht eine Geschichte der Beziehungen zu Stücken, zu Rollen, zu Autoren, zu Zeitereignissen und vor allem zum Spielen. Zugleich zeichnet die Publikation in großformatigen Fotografien, anhand von ausgewählten Rezensionen und Dokumenten das Theaterleben von Gert Voss von 1966 bis 2014 nach und geht in einem Exkurs auf alle seine Shakespeare-Rollen ein. Mit Beiträgen von Peter von Becker, Hermann Beil, Luc Bondy, Hans-Jörg Clement, Bruno Ganz, André Heller, Karl-Ernst Herrmann, Hans-Peter Litscher, Thomas Ostermeier, Elisabeth Plessen, Harald Schmidt, George Tabori, Jan Peter Tripp, Peter Turrini, Klaus Völker u.a. Fotografien von Oliver Herrmann, Georg Soulek, Ruth Walz u.a.


Als Impulsgeber für die Werke der Malerin Corinne Wasmuht dienen ein umfangreiches Bildarchiv und ein stetiger Input aus Alltagsgeschehen, Wissenschaft, Film, Fernsehen, World Wide Web, Architektur und urbanem Leben. Ihre großformatigen Bilder halten die Zeit für einen Moment an und eröffnen uns eine einzigartige illusionistische Bilderwelt, die Entdeckungsreise, Horizont- und Wahrnehmungserweiterung zugleich ist. Die Jury des Käthe-Kollwitz-Preises 2014, der die Akademie-Mitglieder Arnold Dreyblatt, Birgit Hein und Wolfgang Petrick angehörten, vergab den Preis an Corinne Wasmuht "in Würdigung ihres konsequenten und vielseitigen Werkes, das sich durch Originalität, Erfindungsreichtum und hohe malerische Qualität auszeichnet. […] Sie nutzt wie keine andere Malerin unserer Zeit die Möglichkeiten technischer und bildästhetischer Weiterentwicklungen, um eine andersartige Wahrnehmung von konstruierten Wirklichkeiten zu aktivieren." Mit Texten von Anke Hervol und Wulf Herzogenrath.


Das reichbebilderte Katalogbuch mit Texten von Michel Frizot, Ursula Frohne, Friedemann Malsch, Herbert Molderings, Dietmar Rübel und Annette Tietenberg sowie einem Bildessay von Bogomir Ecker und Raimund Kummer eröffnet Einblicke in die vielschichtige kunstwissenschaftliche und künstlerische Recherche zu den Phänomenen von „lens-based sculpture“. Im Zentrum steht die Frage, wie sich die moderne Skulptur durch die Fotografie von dem jahrtausendealten Prinzip der Statue löste und in eine neue künstlerische Praxis verwandelte, der die gesamte Wirklichkeit mit ihren vielfältigen taktilen, räumlichen und medialen Phänomenen zum plastischen Material wird. Die Kamera dient als primäres Werkzeug der Bildhauerei, als Skizzenblock und als Hilfsmittel zur Übersetzung von räumlichen und strukturellen Wiedergaben in Masse und Form. Der hier erstmalig verwendete Begriff der „lens-based sculpture“ bezeichnet eine neue Sichtweise auf die Skulptur und die Kunstgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. Die Zusammenschau aus rund 150 Exponaten von mehr als 70 internationalen Künstlerinnen und Künstlern zeigt, wie fundamental sich die Skulptur unter dem Einfluss von Fotografie und Film in der Vergangenheit gewandelt hat.


Mit dieser Publikation zur Ausstellung in der Akademie der Künste wird das Werk der bekannten Fotografin Gisèle Freund (1908–2000) neu und anders als gewohnt betrachtet. Bislang folgte die Rezeption der farbigen Schriftstellerporträts (Samuel Beckett, James Joyce, André Malraux, Victoria Ocampo, Virginia Woolf, und andere) einem von der Fotografin vorgegebenen Kanon, dies belegen Gabriele Kostas und Lorraine Audric in ihren Buchbeiträgen erstmals an Hand von Quellenmaterialien. Janos Frecot stellt das Werk von Gisèle Freund in den Kontext der Fotografie ihrer Zeit und findet angesichts vieler bislang wenig beachteter Bilder zu einer neuen Perspektive auf die Arbeiten: Sieht man die Porträts im Zusammenspiel mit den Reportagen, die sich dem Lebensumfeld der Porträtierten zuwenden, lässt sich ein kulturhistorisch interessantes Werk entdecken. Enno Kaufhold untersucht die Richtungen der Rezeption des Werks in Deutschland. Hans Joachim Neyer und Irene Neyer-Schoop geben ein lebendiges Bild der Fotografin, die sie 1990 kennengelernt haben. Erstmals werden in Publikation und Ausstellung alle Porträts, die die Fotografin von Walter Benjamin machte, neben der Dokumentation ihrer freundschaftlichen Verbindung und einer vollständigen Veröffentlichung ihrer Korrespondenz aus den Beständen des Walter Benjamin Archivs der Akademie auf Deutsch und Französisch vorgestellt. Zudem sind die berühmten Farbfotografien in einer nie gesehenen Farbigkeit präsentiert, die das Ergebnis eines Digitalisierungsprojekts der RMN Paris (Réunion des musées nationaux) ist.


Im Zentrum der Publikation steht die feministische, genderkritische und queere Performancekunst, die das Medium von Anfang an wesentlich prägte. Das temporäre Performancearchiv, das von 2011 bis 2013 durch sechs europäische Länder reiste und seine Abschlusspräsentation in der Akademie der Künste zeigte, war transkulturell und generationenübergreifend angelegt mit Arbeiten von mehr als 180 Künstler_innen und Kollektiven aus den 1960er bis frühen 1980er Jahren sowie zeitgenössischen Positionen aus Ost- und Westeuropa, dem Mittelmeerraum und Nahen Osten, den USA und Ländern Lateinamerikas. Essays von Kathrin Becker, Mathias Danbolt, Eleonora Fabião, Bettina Knaup, Laima Kreivytė / Oxana Sarkisyan / Mare Tralla / Reet Varblane, Laurence Rassel / Linda Valdés, Angelika Richter und Rebecca Schneider, zahlreiche Bildessays sowie Anhang mit Biografien und Werken aller teilnehmenden Künstler_innen.