P R O G R A M M

„BRUMMSTEIN“

16.5. Dienstag
19.00 Uhr, Halle 2
Eintritt € 3,-/ermäßigt € 1,50
„Brummstein“
Lesung, Musik und Performance

Peter Adolphsen entfaltet in seiner Erzählung „Brummstein“ ein Panoptikum auf kleinstem Raum. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts findet ein Hobbyforscher in dem gigantischen Höhlensystem Hölloch bei Schwyz einen geheimnisvoll vibrierenden Stein. Er nimmt ein Stück davon mit, aber der Fund bleibt nicht lange in seinem Besitz. Der Stein wird vererbt, verschenkt und verkauft, reist dabei kreuz und quer durch Deutschland und durch das ganze 20. Jahrhundert. In der irritierenden Faszination, die von ihm ausgeht, verknüpfen sich die (fast immer tragisch endenden) Lebensgeschichten seiner wechselnden Besitzer.

Der „Blick des Anderen“ gestattet oftmals Entdeckungen, die allzu großer Nähe verwehrt sind. Pèter Köszeghy hat den Dialog mit seinem Mentor und einstigen Hochschullehrer Paul-Heinz Dittrich kaum je unterbrochen, denn Austausch und Rat schließen Kritik und Widerstand ein, sie festigen die eigene Position im Überdenken und aneinander Reiben. Paul-Heinz Dittrich selbst, der bei Paul Dessau an der Akademie der Künste der DDR Meisterschüler war, kennt das Besondere eines solchen Gebens und Nehmens aus verschiedenen Lebenshorizonten. Quer durch die Kunstgeschichte reichen die Wechselbeziehungen der Generationen. Pèter Köszeghys Komposition MINERVA, benannt nach der römischen Schutzgöttin u. a. der Lehrer, könnte nicht passender gewählt sein.

In der Buchhandlung Schropp in der Potsdamer Straße führt Hans Bruckner vom Alpenverein Kurse zum Verständnis und zur Anwendung des Global Positioning System durch. Wir, Daniel Belasco Rogers and Peter Adolphsen, wollten einen Kurzfilm über diese GPS-Schule drehen. Wir machten Probeaufnahmen des Kurses vom 8. April. Aber nach den ersten Schritten und einigen Diskussionen waren wir uns einig, mit dem Projekt nicht fortzufahren, hauptsächlich weil wir die Idee nicht mehr so gut finden. Und, wie jeder Künstler bestätigen wird, die Entscheidung, etwas nicht zu tun, ist mindestens die Hälfte der Arbeit. Am 16. Mai werden wir die Idee vorstellen und erklären, warum wir sie fallengelassen haben.

Junge Akademie der Künste