Uncertain States – Affective Societies
„Neue Heimat?“ Künstlerische Verortungen im Zeichen von Migration und Mobilität
In der künstlerischen Reflexion der aktuellen Fluchtbewegungen ist die Auseinandersetzung mit dem Verlust von ‚Heimat’ ein häufiges Motiv: Was bedeutet Heimat in Zeiten von Flucht und Migration? Woran knüpfen sich Heimatgefühle in der Fremde? Kann Heimat sich erhalten bzw. neu entstehen? Welche Rolle spielen die Künste bei solchen Suchbewegungen? Im Gespräch mit der Kunsthistorikerin Burcu Dogramaci (Heimat. Eine künstlerische Spurensuche, Böhlau 2016) wird erörtert, ob und wie Heimat im Kontext globaler Migrationsphänomene neu bestimmt werden kann. Dabei richtet sich der Blick auf aktuelle und historische Versuche der Verortung in den Künsten.
Burcu Dogramaci ist Kunsthistorikerin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Gegenstände ihrer Forschung sind u. a. die künstlerische Bearbeitung von Heimat und das Verhältnis von Migration und künstlerischer Produktion.
Anne Fleig und Jürgen Brokoff (Germanistik) sowie Matthias Warstat, Friederike Oberkrome und Hans Roth (Theaterwissenschaft) forschen im Rahmen des Sonderforschungsbereichs “Affective Societies“ an der Freien Universität Berlin zu Fragen von Literatur, Theater und Migration. Gemeinsam veranstalten sie am 19./20.1.2017 in Berlin die Tagung „Engagement im Zeichen von Flucht und Migration – Aktuelle Tendenzen in Theater und Literatur“.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Emotionen und ihre Effekte. Affektive Dynamiken von Flucht und Migration“
Eine Kooperation der Akademie der Künste mit dem Sonderforschungsbereich „Affective Societies“ der FU Berlin
Welche Rolle spielen Affekte in den gesellschaftlichen und kulturellen Umwälzungen, die unsere globalisierte Welt derzeit bestimmen? Wie tragen Emotionen zum Eindruck gesellschaftlicher Stabilität und Sicherheit bei, wie provozieren sie aber auch Unsicherheit, Gefährdung und Ausgrenzung? Welche affektiven Dynamiken begleiten den Verlust vertrauter Umgebungen und welche Gefühle fördern, welche erschweren die Ankunft in neuen Lebenswelten? Wie wird mit Emotionen Politik gemacht und warum ist dem argumentativ oft nur schwer etwas entgegen zu setzen?
Die Veranstaltungsreihe nimmt die Gegenwartskunst als herausragenden Ort der Reflexion von Gefühlen und Affekten im Kontext von Flucht, Migration und Mobilität in den Blick. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs „Affective Societies“ an der Freien Universität Berlin treten dabei in Dialog mit Künstlerinnen und Künstlern, Werken und Themen der Ausstellung „Uncertain States“.
Der interdisziplinäre Forschungsverbund „Affective Societies“ an der Freien Universität Berlin untersucht die fundamentale Bedeutung von Affekten und Emotionen für das soziale Zusammenleben in mobilen, vernetzten und mediatisierten Welten des 21. Jahrhunderts.