Bilderkeller

Zur Ausstellung „Arbeit am Gedächtnis – Transforming Archives“ wird der Bilderkeller wieder geöffnet: Im Rahmen von Führungen sind Wandmalereien zu besichtigen, die mitten in der politischen „Tauwetter-Periode“ zwischen 1957 und 1958 anlässlich zweier Faschingsfeiern im ehemaligen Kohlenkeller der Akademie am Pariser Platz  entstanden.

Die Arbeiten der Meisterschüler der Deutschen Akademie der Künste Manfred Böttcher, Harald Metzkes, Ernst Schroeder, Werner Stötzer und Horst Zickelbein sind einmalige Zeugnisse eines jugendlichen Nachkriegsaufbruchs. In einer von Fritz Cremer initiierten Ausstellung boten die Arbeiten der Faschingsmaler Anlass zum Höhepunkt eines kulturpolitischen Kesseltreibens gegen die Akademie in der DDR. Wie im Brennglas spiegeln die Wandmalereien die kontroverse Diskussion zwischen Ost und West und das Bedürfnis nach einer differenzierten Deutung der deutsch-deutschen Geschichte im europäischen Kontext.

Erst 2018 wurde der Bilderkeller öffentlich gemacht. Neben den Ausstellungssälen und dem Brandenburger Tor sind die Wandmalereien der einzige originale Rest des historischen Pariser Platzes.

Interviewfilme, Tondokumente und eine Publikation in Deutsch und Englisch geben Einblicke in die damaligen Auseinandersetzungen.