Lebensdaten


1893  
 
Georg Ehrenfried Gross wird am 26. Juli in Berlin als Sohn des Gastwirtes Karl Ehrenfried Gross und dessen Ehefrau Marie Wilhelmine Luise Gross (geb. Schultze) geboren.

1898–1909   
Die Familie lebt überwiegend in Stolp/Pommern.

1905   
Bereits in seinem ersten Skizzenbuch finden sich Landschaftsdarstellungen sowie Studien nach Werken von Adolph von Menzel, Eduard Grützner und Wilhelm Busch.

1909   
Aufnahme an die Königliche Kunstakademie in Dresden. Lehrer sind hier u. a. Richard Müller, Oskar Schindler und Robert Sterl.

1911   
George Grosz erhält das Ehrenzeugnis der Königlich Sächsischen Akademie der Bildenden Künste in Dresden.

1912   
Rückkehr nach Berlin und Besuch der königlichen Unterrichtsanstalt am Kunstgewerbemuseum. Hier wird er Schüler von Emil Orlik.

1914–1917   
Kriegsfreiwilliger. Nach einem Lazarettaufenthalt 1915 entlassen, später erneut zum Militärdienst eingezogen und nach Krankenhausaufenthalt für "dienstuntauglich" erklärt.

1918   
Vertrag mit der Münchner Galerie Neue Kunst (Hans Goltz) über den Alleinvertrieb seiner Kunstwerke. George Grosz wird Mitglied der KPD, aus der er nach seiner Russlandreise 1923 austritt.

1919   
Zusammen mit Wieland Herzfelde und John Heartfield gründet er die Zeitschrift "Die Pleite". Zu den weiteren Mitarbeitern und zum engeren Freundeskreis zählen u. a. Carl Einstein, Salomo Friedlaender, Richard Huelsenbeck, Walter Mehring, Oskar Nerlinger und sein späterer Schwager Otto Schmalhausen.

1920   
Im Mai Heirat mit Eva Peter. Teilnahme an der Ersten Internationalen Dada-Messe in Berlin. Verurteilung zu einer Geldstrafe wegen des politischen Mappenwerkes "Gott mit uns" (Malik-Verlag).

1922   
Gemeinsame Russlandreise mit Martin Andersen Nexø. Es soll ein Buch über Russland entstehen. Unstimmigkeiten zwischen den beiden Künstlern verhindern das Projekt.

1923   
Gerichtsverhandlungen wegen der Mappe "Ecce Homo" (Malik-Verlag) und dem damit verbundenen "Angriff auf die öffentliche Moral". Alfred Flechtheim wird sein Kunsthändler.

1924   
Während eines Parisaufenthaltes begegnet er Frans Masereel, Jules Pascin, Kurt Tucholsky und Pierre Mac Orlan. Erste Ausstellung seiner Werke in Frankreich.

1926   
George Grosz gründet den "Club 1926 e. V.", eine Gesellschaft für Politik, Wissenschaft und Kunst, zusammen mit Maximilian Harden, Wilhelm Herzog, Max Pechstein und Erwin Piscator. Geburt seines Sohnes Peter in Berlin.

1927   
Die Preußische Akademie der Künste würdigt George Grosz in ihrer Frühjahrsausstellung. Sommermonate an der französischen Riviera. Es entstehen Landschaften in Öl und Stillleben.

1928   
Die Mappe "Hintergrund" erscheint (17 Zeichnungen zur Aufführung des Schwejk in der Piscator-Bühne, Malik-Verlag). Sie gibt erneuten Anlass zu gerichtlichen Auseinandersetzungen im sogenannten "Gotteslästerungsprozess". Es entstehen Bühnenbilder und Zeichnungen für Erwin Piscators Theater am Nollendorfplatz.

1929   
"Das Kunstblatt" von Paul Westheim veröffentlicht die "Jugenderinnerungen" von George Grosz.

1930   
Geburt seines Sohnes Martin Oliver in Berlin. Der Malik-Verlag gibt "Das neue Gesicht der herrschenden Klassen" heraus.

1931   
Die letzte Verhandlung des "Gotteslästerungsprozesses" endet mit Freispruch.

1932   
George Grosz folgt einer Einladung der Art Students League of New York als Gastdozent nach Amerika. Mit dem Maler Maurice Sterne und dem Kunsthändler Israel Ber Neumann eröffnet er eine Malschule. Erste Aufträge in amerikanischen Zeitschriften wie "Americana", "The New Yorker" und "Vanity Fair". Kurzzeitige Rückkehr nach Berlin, um Wohnung und Atelier aufzulösen.

1933   
Nach anfänglichen Aufenthalten in New Yorker Hotels mietet George Grosz ein Haus für seine Familie in Bayside, Long Island, N. Y.

1935   
Europareise nach London, Paris, Antwerpen, Kopenhagen. Er trifft Bertolt Brecht in Dänemark.

1936   
Umzug nach Douglaston, Long Island, N. Y. Die Mappe "Interregnum" erscheint in New York (Black Sun Press).

1937   
George Grosz erhält den Guggenheim-Preis. Er hält Kontakte zu Freunden in Deutschland und unterstützt u. a. Hans Hermann Borchardt nach dessen Entlassung aus dem KZ. In der Ausstellung "Entartete Kunst" werden vier seiner aus Museen beschlagnahmten Gemälde gezeigt.

1938   
Ausbürgerung aus Deutschland. Die Familie erhält die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.

1939   
George Grosz verbringt bis 1959 die Sommermonate in Cape Cod, Massachusetts. Hier entstehen seine Dünenlandschaften und Akte.

1941   
Das Museum of Modern Art, New York, zeigt eine Retrospektive von George Grosz, die anschließend durch Amerika wandert.

1945   
Gewinnt mit seinem Gemälde "The Survivor" (1944) in der Ausstellung "Painting in the United States 1945" am Carnegie Institute in Pittsburgh den 2. Preis.

1946   
Trotz depressiver Stimmungen entsteht "The Pit", eines seiner Hauptwerke.

1947   
Umzug nach Huntington, Long Island, N. Y. "The Cottage, Hilaire Farm".

1949   
Nach vierjähriger Pause lehrt er wieder an der Art Students League in New York. Gastlehrer an der Skowhegan School of Painting and Sculpture, Skowhegan, Maine.

1951   
Europareise nach Deutschland, Italien, in die Schweiz und die Niederlande.

1953   
George Grosz feiert seinen 60. Geburtstag. In der Zeitschrift "Der Monat" erscheint das Kapitel "Russlandreise 1922", das in seiner Autobiografie "A little Yes and a big No" bisher fehlte.

1954    Mitglied der American Academy of Arts and Letters in New York. Erneute Europareise nach Deutschland, Großbritannien, Frankreich und in die Schweiz. Begegnungen mit Heinrich Rowohlt, Peter Zingler und Otto Dix.

1955   
Die Autobiografie "Ein kleines Ja und ein großes Nein" erscheint im Rowohlt-Verlag.

1958   
Aufenthalt in Hamburg und Berlin. Die Neue Nationalgalerie, Berlin, erwirbt das Gemälde "Stützen der Gesellschaft" (1926). George Grosz wird zum außerordentlichen Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, gewählt.

1959   
George Grosz erhält vom National Institute of Arts and Letters (New York) die Goldmedaille für "Graphic Art". Rückkehr nach Deutschland.
Kurz vor seinem 66. Geburtstag stirbt George Grosz am 6. Juli in Berlin.

 




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