KINTSUGI KUNSTWELTEN im Landkreis Anhalt-Bitterfeld
Kintsugi, deutsch: Goldverbindung, -flicken, bezeichnet eine traditionelle japanische Technik für die Reparatur von Keramiken, die das Gegenteil des westlichen Umgangs mit zerbrochener Keramik ist. Kintsugi versucht nicht, Bruchstellen zu kaschieren, sondern betont diese durch die Verwendung von Goldstaub und anderen Edelmetallen wie Silber oder Platin, die in den Reparaturlack gemischt werden. So entstehen schmale goldene oder silberne Bänder, die sich wie Adern durch die Keramik ziehen und deutlich aufzeigen, wo diese einmal zu Bruch gegangen ist. Die Einfachheit und die Wertschätzung von Fehlern prägen diese japanische Reparaturmethode, die sich mit dem Zen-Buddhismus im Japan des 16. Jahrhunderts entwickelte. Fritz Frenkler, Industrial Designer und Direktor der Sektion Baukunst der Akademie der Künste, vermittelt den Schüler*innen viele Impulse für einen kreativen und zeitgemäßen Umgang mit Reparaturen und spricht mit ihnen über einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen.