Staat, Presse, Kunst und Öffentlichkeit?
Durch ein Urteil des Berliner Landgerichts ist es der Akademie der Künste bis auf weiteres untersagt, die Zeitschrift SINN UND FORM. Beiträge zur Literatur zu verbreiten. Auslöser dafür ist eine wettbewerbsrechtliche Klage von Lettre International. Der Vorgang und das erstmalige Nichterscheinen der seit über siebzig Jahren von der Akademie der Künste herausgegebenen Zeitschrift werfen viele Fragen auf. In welchem Verhältnis stehen Pressefreiheit und Kunstfreiheit zueinander? Kann man den Bereich der Kultur- und Literaturzeitschriften umstandslos mit dem der Presse gleichsetzen? In welchem Maße sollte der Staat Kunst und Kultur fördern, ohne inhaltlich einzugreifen? Ist eine Institution wie die Akademie der Künste berechtigt, eine literarische Zeitschrift zu publizieren? Ist eher im Eingreifen des Staats eine Bedrohung der Demokratie zu sehen oder im Rückzug auf die Wettbewerbsbedingungen des Marktes? Und was sind eigentlich Kultur- oder Literaturzeitschriften, welche Geschichte haben sie in Deutschland und welche Funktion erfüllen sie heute?
Darüber diskutieren die Kritikerin Sieglinde Geisel, der Schriftsteller Durs Grünbein, der Verfassungsrechtler Christoph Möllers, und der Chefredakteur von SINN UND FORM Matthias Weichelt. Es moderiert der Journalist Lothar Müller.
Eine Kooperation vom Literaturhaus Berlin und SINN UND FORM