Uncertain States Think About…
Koffi Kôkô ist Tänzer und Choreograf, Floros Floridis Musiker und Komponist. Die künstlerische Sprache des einen kommt aus dem Ritual, die des anderen aus dem improvised sound. Die Instrumente des einen sind Körper, Bewegung, Gestik, die des anderen Klarinette, Saxophon und Elektronik. Der eine ist sozialisiert in Westafrika und Frankreich, der andere in Griechenland und Großbritannien. Was für den einen der Animismus, ist für den anderen ästhetischer Widerstand. Beide suchen die Herausforderung eines undefinierten Raums, das Risiko der offenen Begegnung, die Überraschung. Diktatur und Kolonialismus waren die politischen Rahmenbedingungen, auf die beide Künstler mit ihren Sprachen reagiert haben.
Die Initiation in die Rituale des animistischen Voodoo parallel zum französischen Ausbildungsweg war für Koffi Kôkô die stärkste Form gesellschaftlichen und kulturellen Widerstands gegen die westliche Kolonisierung. Und so leistete Floros Floridis Anfang der 1970er Jahre, in der bleiernen Zeit der griechischen Militärdiktatur (1967–1974), mit der radikalen Improvisation im Free Jazz seinen ästhetischen Widerstand gegen populistische Folklore. Beide begegnen sich in einem dritten, in einem bedingungslosen Raum. Es ist ein Raum, der für eine Kommunikation jenseits aller Klischees steht.
Lecture Demonstration: Dienstag, 13.12., 17 Uhr
Weitere Aufführung: Samstag, 17.12., 20 Uhr