Uncertain States
Atlas Project / Strefa WolnoSłowa:
„I have drawn more than you can see here“
Wie funktioniert Erinnerung? Was bleibt uns im Sinn, was nicht? Wie bewahren wir die Bilder vertrauter Orte und Menschen? In Reaktion auf die Fluchtwelle nach Europa 2015 und die ablehnende Reaktion der polnischen Gesellschaft hat sich die Warschauer Gruppe Strefa WolnoSłowa unter Leitung von Alicja Borkowska mit der Frage beschäftigt, wie so viele Menschen in Polen die Geschichte ihrer eigenen Flucht vor Krieg oder Verfolgung vergessen konnten. Zusätzliche Inspiration der Arbeit mit einem mehrere Generationen umfassenden Ensemble aus Polen, Migranten und Flüchtlingen war das Buch „Je me souviens” (Ich erinnere mich, 1978) von Georges Perec, in dem er sich Paris durch all die kleinen alltäglichen Dinge in Erinnerung ruft, die man in keinem Geschichtsbuch finden kann.
Aus Geschichten, die in Workshops von Strefa WolnoSłowa gesammelt wurden, entstand – unter Mithilfe eines Autorenteams – eine Vielzahl persönlicher Bilder und vielstimmiger Chöre, in denen die Nachkriegsgeschichte aus polnischer Perspektive wie aus der Sicht von Menschen beschrieben wird, die nach Polen gekommen sind, um sich zu retten. Für „Uncertain States” adaptiert Alicja Borkowska die Ende Juni mit mehr als 30 Personen am Teatr Powszechny herausgekommene Open-Air-Fassung für das Studio.
I have drawn more than you can see here entstand im Rahmen des Projekts European History Atlas Under Construction.
Atlas Project / Strefa WolnoSłowa:
„I have drawn more than you can see here“