Doris Dörrie „Grüße aus Fukushima“ Mitglieder stellen vor
Dieser bereits dritte in Japan gedrehte Film von Doris Dörrie schildert die Begegnung von zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können: Eine junge Deutsche, die sich in einer Lebenskrise dafür entscheidet, nach Japan zu gehen, um Überlebenden der Katastrophe von Fukushima helfen zu wollen, und eine alte Japanerin, die letzte Geisha Fukushimas, die es wieder an ihren alten Wohnort zieht, der nun zur Sperrzone geworden ist. Beide werden mit den Geistern ihrer Vergangenheit konfrontiert.
Doris Dörrie gelingt es auch in diesem Film wieder, das Unsichtbare spürbar und das Schwere leicht zu machen. In schwarz-weiß gehaltenen Bildern einer ausradierten Landschaft erzählt der Film eine universelle, poetische Geschichte vom Leben und Loslassen. Es geht in ihm um Heimat und Verlust und nicht zuletzt um die Frage, ob wir anderen helfen, damit wir uns besser fühlen.
Der Film wurde während der Berlinale in diesem Jahr mit dem Heiner-Carow-Preis und dem CICAE Art Cinema Award ausgezeichnet.
Doris Dörrie (Regisseurin, Drehbuchautorin, Professorin, Opernregisseurin, Autorin und Mitglied der Akademie der Künste) über den Film: „Uns fehlt, glaube ich, oft die Vorstellung dafür, was es bedeutet, wenn man im Gepäck so viele Geister hat. Und die Geister sind natürlich die Menschen, die man verloren hat, die man vermisst. Aber es sind auch die Geschmäcker, die Erinnerungen, die Bilder von zu Hause, also alles, was nicht mehr vorhanden ist.“
Drehbuch und Regie: Doris Dörrie, Kamera: Hanno Lentz, Montage: Frank Müller, Musik: Ulrike Haage
Darsteller: Rosalie Thomass, Kaori Momoi, Moshe Cohen, Nami Kamata u.a., D 2016, 104 Minuten