Uncertain States Mazzaj Rap Band
Die Mazzaj Rap Band, jetzt im Exil aktiv, ist eine der radikalsten und politischsten syrischen Musikgruppen einer kleinen, aber sehr lebendigen Szene, die weiterhin agiert. Die Band entstand im Jahr 2007 in Tartus, als sich Mohammad Abu Hajar, Rapper seit 2004, mit Alaa Odeh und Hazem Zghaibe zusammenschloss. Im Exil kam noch sein langjähriger Freund Ahmad Niou hinzu und mit Alaa Zaitounah, Zaher Alkaei und Matteo Di Santis wurde das neue Projekt Mazzaj Raboratory in Berlin gegründet.
Mohammad Abu Hajar ist wie die anderen Mitglieder seiner Band in der klassischen arabischen Musiktradition sozialisiert. Syrien ist ein Zentrum vor allem der Sufimusik, auf die sich Mohammad Abu Hajar explizit bezieht. Sein Vater, der sechs Jahre unter Assad in syrischen Gefängnissen inhaftiert war, ist Professor für klassische arabische Literatur, nun im Exil in Amman. In der Hoffnung auf eine Befreiung von der Diktatur gehört Abu Hajar zu der jungen Generation in Syrien, die für Demokratisierung und Freiheit gekämpft hat.
Um zu überleben, musste er Syrien verlassen. Durch die Konfrontation mit der Asylpolitik Europas, der Fremdbestimmung durch Rassismus und Eurozentrismus, ebenso wie durch die brutale Zerstörung seiner Kultur in Syrien, hat er mit seinen Gedichten, mit seinem Gesang und seiner Musik eine aggressive aktuelle Sprache nutzen müssen, den Rap.
Seinen Weg aus Syrien nach Berlin thematisiert Mohammad Abu Hajar auch in dem Video „Homeland“ von Halil Altindere, das für die letzte Berlin Biennale produziert wurde.
Mohammad Abu Hajars Gedicht (PDF zum Download)