Nachhaltigkeitsbude Time to Listen
„Reality has no inside, outside or middle part.“ (Bodhidharma)
Die Nachhaltigkeitsbude steht mitten auf dem OTTO-Spielplatz. Außen sind einige einfache Hocker, Bänke und Tische platziert. Es gibt eine Hunde-Bar und ein kleines Vogel-Buffet. Im Inneren der Bude befindet sich GIANT, die Minibühne in der Bude. Dort agieren alle zwei Stunden winzige Objekte und ihre Familien – von magischer Hand geführt.
Ein handgeschriebenes Poster kündigt die aktuellen Programmpunkte an. Diese „Sensationen“ speisen sich vor allem aus Klang- und Text-Spenden assoziierter Kunstschaffender. Aber auch Initiativen aus Moabit, aus Berlin und der Welt sind willkommen. Allen Beteiligten geht es um das Thema Nachhaltigkeit. Klang-, Text- und Performance-Spenden sind auch als spontane Mitbringsel willkommen. Es gibt ordentlich Nachhaltigkeits-Punkte dafür, die im kommenden aion eingelöst werden können. Wir werden mit Gästen, Passant*innen und spontanen Diskutant*innen sprechen. All diese Aktivitäten (neben dem Herumsitzen und Sich-die-Sonne-ins-Gesicht-scheinen-lassen) sind elektrisch unverstärkt. Kein Stromanschluss an der Nachhaltigkeitsbude.
Manos Tsangaris (Musiker, Komponist, Schriftsteller): Idee, Konzept, Gastgeber
Gäste: Kathrin Röggla (Schriftstellerin), Iris ter Schiphorst (Komponistin), Carola Bauckholt (Komponistin), Peter Ablinger (Komponist) mit großem Laien-Sprechchor, Ann Cotten (Schriftstellerin), Marcus Maeder (Komponist), Michaela Vieser/Isaac Yuen (Schriftsteller*innen), Ulrike Draesner (Schriftstellerin), Marie Glassl (Dramaturgin, Autorin), Malte Ubenauf (Dramaturg, Autor) u. a.
Im Rahmen des Festivals Time to Listen der Akademie der Künste und des Kunstfestivals „Ortstermin“ Moabit
Das Programm ist Teil des Monats der zeitgenössischen Musik Berlin
Programm
Samstag, 2.9.2023
12 Uhr
Manos Tsangaris, Carola Bauckholt, Thomas Büttner, eine kleine Band und Gäste: Einklang
Allen Beteiligten geht es um das Thema Nachhaltigkeit: Was uns nachhängt und auch in fernerer Zukunft halten wird. Klang-, Text- und Performance-Spenden werden eingestreut, sind auch als spontane Mitbringsel willkommen. Es wird gelauscht, gesprochen, diskutiert.
13–14, 15–16, 17–18 Uhr
Manos Tsangaris: GIANT, die Minibühne in der Bude (2023, Uraufführung)
für zwei Performer*innen
Mariel Jana Supka, Gilberto Moreno Ramos: Performerinnen; Philip Kuhne: Konstruktion und Bau Nachhaltigkeitsbude
Auftrag der Akademie der Künste
Im Inneren der Bude befindet sich eine Minibühne, GIANT. Dort agieren winzige Objekte und ihre Familien, manchmal ruht sie auch. Und wenn sie spielt, lauscht sie auf das. was draußen passiert. Die Bühne selbst ist auch an Nachhaltigkeit interessiert. Deshalb spielt sie ja ihre flüchtigen, kleinen Stücke. Ins Innere der Bude passen nur ein paar Leute. Sie werden höflich sein und irgendwann auch anderen Platz machen, damit sie die GIANT-Bühne sehen können.
14 Uhr
Mpho Molikeng: Performance mit selbstgebauten südafrikanischen Instrumenten
14 Uhr
Marcus Maeder: Ökoakustischer Soundwalk
In einem Rundgang durch das Gelände des Ottoparks erläutert Marcus Maeder mit den Teilnehmer*innen die Struktur und ökologischen Zusammenhänge der lokalen Klanglandschaft. Mit spezieller Audiotechnik können vor Ort das Leben im Boden und physiologische Geräusche von Bäumen gehört werden – Maeder erläutert dabei, wie die Geräusche entstehen und wie sie ökologisch gedeutet werden können.
15 Uhr
Iris ter Schiphorst: KONZEPTE zu FLÄCHE(N) (2016) für Chöre und andere Gruppen
Aufführung in der Akademie der Künste, Hanseatenweg 10
Schüler*innen des Albrecht-Dürer-Gymnasiums präsentieren ihre im Schuljahr 2023 erarbeitete Version des Konzeptstückes.
15 Uhr
Michaela Vieser / Isaac Yuen: Atlas der ungewöhnlichen Klänge, Lesung
Eine Revolution des Klangs ist im Gange. Klangkünstler nutzen Vibrationssensoren, um in die tiefsten und dunkelsten Winkel der Erde vorzudringen. Hydrofone enthüllen das pulsierende Rauschen der Flüsse und Ozeane. Doch mit dieser neuen Fähigkeit, vormals Unhörbares zu erlauschen, geht auch die Verantwortung einher, es nicht nur zu verstehen, sondern auch zu schützen – nicht selten sogar vor uns selbst.
16 Uhr
Iris ter Schiphorst, Cécile Wajsbrot, Jovana Popić, Leon Erhorn der Europäischen Allianz der Akademien: Klima-Café
Wie erleben wir die Klima-Krise? Und wie kann die gesellschaftliche Transformation gelingen? Eine Einladung zu einem offenen Austausch. Seit mehr als 30 Jahren hätten wir Zeit gehabt, die dringend nötige Transformation der Gesellschaft behutsam anzugehen. Nichts ist geschehen – wider besseres Wissen! Nun ist die ganz große Transformation gefragt, in allen gesellschaftlichen Bereichen.
Denn unsere lieb gewonnenen „Gewohnheiten“ zerstören mittlerweile unsere Lebensgrundlagen: Bewohnbare Regionen schwinden, Arten sterben aus, sauberes Wasser und Lebensmittel werden knapp; auch in Europa, das mittlerweile zu den Hitze-Hotspots zählt. Im Klima-Café möchten wir darüber mit Ihnen ins Gespräch kommen – und mit Ihnen zusammen überlegen, wie die Transformation der Gesellschaft vielleicht doch gelingen könnte.
18 Uhr
Manos Tsangaris, Ann Cotten, eine kleine Band und Gäste: Ausklang
Sonntag, 3.9.2023
12 Uhr
Manos Tsangaris, Kathrin Röggla, eine kleine Band und Gäste: Einklang
13–14, 15–16, 17–18 Uhr
Manos Tsangaris: GIANT, die Minibühne in der Bude (2023)
14.45 Uhr
Peter Ablinger: Moabiter Chöre (2022/2023, Uraufführung)
für 2 Sprechchöre, 2 Chorführerinnen (Fernanda Farah, Marina Senne), 2 Megafone (Sprechchor-Aktion von der Akademie der Künste am Hanseatenweg (Start 14 Uhr) zum Ottopark (Ankunft 14.45 Uhr))
Zum Abschluss-Chor der Uraufführung von Moabiter Chöre von Peter Ablinger versammeln sich die stimmkräftigen freiwilligen Mitstreiter*innen um die Nachhaltigkeitsbude und sprechen, angeführt von zwei Chorführerinnen Texte, die sich zwischen Sinn und Unsinn auf die aktuelle Situation der Klimakrise beziehen.
15 Uhr
Gespräch mit Marie Glassl und Malte Ubenauf
16 Uhr
Ulrike Draesner: doggerland (2021)
Gedicht, gelesen mit zwei Stimmen (Ulrike Draesner, Ute Wassermann)
Vor rund 8500 Jahren in einem Tsunami untergegangen, wird dieses Grenz- und Verbindungsland doggerland für Ulrike Draesner zum Ausgangspunkt wesentlicher Fragen des Menschseins: Wie bildete sich Gemeinschaft, wer hatte die Idee, Tiere zu zähmen, was machte man mit dem „fremden“ Neandertaler? Eine bewegende, von jahrhundertealten, meist männlichen Vorstellungen befreite lyrische Suche nach unseren Wurzeln.
18 Uhr
Manos Tsangaris, Julia Gerlach, Carola Bauckholt, eine kleine Band und Gäste: Ausklang