Richard Deacon. On the Surface
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen neue Keramikarbeiten Richard Deacons. Den für seine Experimente mit Materialien bekannten Bildhauer interessiert dabei das Spiel von Kontrolle und Zufall bei der Entstehung der Farbglasuren als Oberflächen. Die kachelartigen Objekte werden von ihm wie poetische Symbole des Alltags auf dem Boden installiert, auf niedrigen Tischgerüsten oder wie ein zweiseitiger Spiegel im Raum präsentiert: Modelle urbaner Miniaturen. Die Betrachter*in ahnt die verborgene Schwere des massiven Materials und nimmt die schimmernden Farben der Flats von oben wahr: „Oberfläche ist alles“. Sie können als geometrische Netze oder als Farbverläufe im Inneren ornamentaler Körper in Erscheinung treten aber auch mit expressiven Farbschlieren über die Kanten der Objekte auslaufen. Für Deacon, der sich als „Fabrikator“ bezeichnet, stehen die freien und doch geordneten Konstellationen unterschiedlicher Teile – ob in der Kunst, in der Gesellschaft oder im Produktionsprozess mit Keramikern, Holzfachleuten und Metallwerkstätten – auch für Zusammenhänge anderer Art. Erstmals wird die Werkgruppe der Flats mit einem Filminterview, Zeichnungen und Zeitungscollagen präsentiert.
Die Ausstellung wird realisiert als Kooperation der Akademie der Künste, Berlin, und des Kurt Tucholsky Literaturmuseum Schloss Rheinsberg.
© Akademie der Künste