School of Resistance Das Kongo Tribunal
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In ihrem Film Das Kongo Tribunal (2017) durchleuchten das IIPM/Milo Rau die Hintergründe für den seit 20 Jahren andauernden Krieg im Gebiet der Großen Seen, der bereits über 6 Millionen Tote gefordert hat. Mag die Zahl der beteiligten Rebellenheere undurchschaubar sein – noch undurchschaubarer sind die in den Nachschublinien wirkenden Waffenhändler, die Rolle ausländischer Diplomat*innen und humanitärer Hilfswerke, aber auch die Verwicklungen multinationaler Minengesellschaften. Aufgrund der direkten oder indirekten Verwicklung aller Großmächte unserer Zeit gilt der Kongo-Krieg auch als „Dritter Weltkrieg“ und als eine der entscheidenden wirtschaftlichen Verteilungsschlachten im Zeitalter der Globalisierung.
Das Kongo Tribunal zeichnet ein menschlich erschütterndes, analytisch tiefgründiges Tableau der neokolonialen Weltordnung. Im Nachgespräch zur Filmvorführung diskutierte Celine Tshizena als eine der Untersuchungsleiterinnen der Kongo Tribunale gemeinsam mit der Kuratorin und Journalistin Dorothee Wenner, der Choreographin Nora Chipaumire sowie dem Soziologen Harald Welzer über Bedingungen der globalen Kunstproduktion ebenso wie über die Bedeutung künstlerischer Strategien des Widerstands. Sie beleuchten dabei insbesondere die Gründung symbolischer Institutionen: Wie wirksam sind künstlerische Interventionen? Um wessen Kampf geht es eigentlich? Wer bringt sich letztlich in Gefahr?
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