Der große elektronische Schwindel Installationen, Live-Elektronik, Performances, Konzert

Installation/Konzert/Performance

Die Digitalisierung der Tonaufnahmeverfahren veränderte das Verhältnis von Klang und Wirklichkeit radikal: Aus dem Dokumentationsinstrument von einst wurde frei verfügbares Material, das nahezu grenzenlos bearbeitet und transformiert werden kann. Thomas Kessler war einer der Ersten, der sich künstlerisch damit auseinandersetzte. Zum Thema entwickelte er ein aufschlussreiches Programm, das den „großen elektronischen Schwindel“ vielgestaltig mit Installationen, Live-Elektronik, Akustischem und Improvisiertem in Szene setzt. Zu seinen Protagonisten zählen u.a. das New Yorker MIVOS Quartet, der Schlagzeuger Adam Weisman, der Pionier des zeitgenössischen Akkordeonspiels Teodoro Anzellotti und das Studio für Elektroakustische Musik der Akademie der Künste.

Ein Projekt der Sektion Musik
Elektronische Realisation: Studio für Elektroakustische Musik der Akademie der Künste

Die Aufführung der Stücke von Neele Hülcker und Rafael Nassif wird ermöglicht durch die Unterstützung des Rudolf Wagner-Régeny-Stipendiums.

 

Konzertabend in drei Teilen

18 Uhr
Forum Halle 3, Werkstattgespräch
Thomas Kessler und Manos Tsangaris


19 Uhr
1. Konzert • Studiofoyer
• Eintritt frei

Rafael Nassif  esboço de pavana (2009) für Cello Solo 4'

Thomas Kessler Drum Control (1983) für Schlagzeug und Live-Elektronik 18’

Drum Control entstand in enger Zusammenarbeit mit dem französischen Schlagzeuger Jean-Pierre Drouet und wurde mit dem Fairlight-Musikcomputer komponiert und programmiert. Der Fairlight war der erste in Serie hergestellte Sampler, ein großes und schweres 8-bit-Instrument einer neuen Generation, der sozusagen keinen Eigenklang mehr besitzt, sondern mit jedem erdenkbaren Klang programmiert werden kann. Sämtliche scheinbar „elektronischen“ Klänge sind ausschließlich gespeicherte Stimm-Samples von Jean Pierre Drouet. Der Solist spielt und transformiert sie auf zwei Keyboards, verschiedenen Fußpedalen, Reglern, einem Abtastmikrophon und einer Computertastatur. Seit 2000 gibt es von Wolfgang Heiniger die Transkription der Software auf MSP, welche die Realisierung entsprechend vereinfacht. (Thomas Kessler)

Rafael Nassif esboço de pavana Wiederholung

Mariel Roberts, Violoncello
Adam Weisman, Schlagzeug und Live-Elektronik
Thomas Kessler und Josh Martin, Klangregie                                        


20 Uhr
2. Konzert • Halle 3
• Eintritt frei
     
Reiko Füting tanz tanz (2010), Komposition für Geige allein 8'38

Die Solo-Komposition tanz.tanz wurde von der Geigerin Alexandrina Boyanova in Auftrag gegeben. Die Form basiert auf einer Analyse der Bachschen Chaconne der Musikwissenschaftlerin Helga Thoene, der die Komposition gewidmet ist. Die von ihr freigelegten Choralmelodien, die in die Textur dieses einzig-, wunder- und sonderbaren Abschlusses der d-Moll Partita eingewoben sind, bilden das Ausgangsmaterial. Eine weitere Referenz, die sich ebenfalls im Titel widerspiegelt, ist der Roman “Tanz mit dem Schafsmann” von Haruki Murakami. (Reiko Füting)

Alex Mincek String Quartet #3: lift-tilt-filter-split (2009-10)18'

“Modern life is such that, confronted with the most mechanical, the most stereotypical repetitions, inside and outside ourselves, we endlessly extract from them little differences, variations and modifications. Conversely, secret, disguised and hidden repetitions, animated by the perpetual displacement of a difference, restore bare, mechanical and stereotypical repetitions, within and without us…The task of life is to make all these repetitions coexist in a space in which difference is distributed” (Gilles Deleuze)

String Quartet No. 3, lift-tilt-filter-split, uses successions of variously dynamic textures to represent physical shape, tactility and movement. I think of these textures as networks that are perceived most immediately as generalized sums of activity, but which have multi-stable characteristics as well, allowing the listener to bounce back and forth from the recognition of the unique parts and the undifferentiated whole. One of the things I find most interesting about these textures is their ability to absorb repetitions within networks of difference. For example, many sections in the work are constructed so that the composite rhythm from one phrase to the next is nearly identical, as is the timbre, pitch and register content. However, the distribution of these parameters is in constant flux. The result is music that is both always the same and always different, depending on how the listener chooses to follow the material. Of course other sections of the work do the opposite. They present obvious repetitions that mask subtle differences. There is a deeply personal, dramatic arc to the piece as well, but I’ve said too much already…? (Alex Mincek)

Manos Tsangaris Podiumsgespräch mit den Mitwirkenden 15’

MIVOS Quartet
Olivia De Prato, Violine
Joshua Modney, Violine
Victor Lowrie, Viola
Mariel Roberts, Violoncello


21.15 Uhr

3. Konzert • Studiosaal • Eintritt Euro 7 / 5

Georg Katzer Dialog imaginär Nr. 7 „falsche Spiegel“ (2004) für Cello und Tonband  16‘

Wie in meinen anderen Imaginären Dialogen musiziert das Instrument, hier das Cello, durch ein vorproduziertes Zuspiel via Lautsprecher mit sich selbst, jedoch wird in einer Art vorgetäuschter Live-Elektronik der Rückwurf der Phrasen, Akkorde, Figuren wie in einem Zerrspiegel manipuliert. Der elegische Grundcharakter wird dadurch immer wieder durch zum Teil absurde und aggressive Echos gestört. Thematischer Kern ist ein häufig wiederkehrendes Motiv mit dem Rahmenintervall einer kleinen/großen Terz, die mit Vierteltönen umspielt wird. Zentralton bei dieser Ornamentierung ist der Ton a (die leere höchste Saite auf dem Cello). Dadurch stellt sich so etwas wie eine Tonalität her, obwohl das Stück nicht wirklich tonal komponiert ist. (Georg Katzer)

Mariel Roberts, Violoncello
Gregorio Karman, Klangregie

Vito Žuraj Round-robin (2014) für Akkordeon und Live-Elektronik, 12‘ Uraufführung, Kompositionsauftrag des Instituts für Musik und Akustik l ZKM und des Studios für Elektroakustische Musik der Akademie der Künste

Round-robin ist der englische Begriff für Rundenturnier, eine Art von Wettbewerbsform, bei der jeder Teilnehmer gleich oft gegen alle anderen antritt. Die Form des neuen Werks wird aus sieben verschiedenen, vom Klang des Akkordeons stammenden musikalischen Strukturen gebaut, die sich im Zusammenspiel zwischen Akkordeon und Elektronik in unterschiedlichsten Konstellationen gegenüber stehen. Round-robin ist die erste Komposition, die im Studio für elektroakustische Musik an der Akademie der Künste in Zusammenarbeit mit seinem neuen Leiter Gregorio Karman in diesem Sommer entstanden ist. Das Stück wird im Zusammenhang mit der Komposition von Georg Katzer uraufgeführt, der vor fast 30 Jahren in der damaligen DDR das Studio gegründet hat.
(Vito Žuraj)

Teodoro Anzellotti, Akkordeon
Gregorio Karman und Vito Žuraj, Klangregie

Thomas Kessler Streichquartett mit Live-Elektronik (2013)  30'

Im Streichquartett mit Live-Elektronik ist jeder Musiker am Platz mit seinem eigenen instrumental-elektronischen Setup verbunden, welches ihm erlaubt, alle klanglichen und rhythmischen Modulationen in Eigenverantwortung selbst zu steuern und zu spielen. Es besteht neben Mikrophon, Fußpedal und Lautsprechern vor allem in einem Computerprogramm, welches in langjähriger Zusammenarbeit mit Thomas Seelig entstanden ist.
Das traditionelle Instrument und die Live-Elektronik verschmelzen schon auf dem Podium zu einem neuen Instrument, auf welchem jeder Musiker die volle, unabhängige Gestaltungsmöglichkeit entwickeln kann, allein nur dem Zusammenspiel untergeordnet. Teilweise spielen die vier Musikerinnen und Musiker mit einem einzigen Bogenstrich vier große Sinfonieorchester, die zwar nicht auf dem Podium sitzen, aber dennoch wirklich und real den Raum füllen. Was hören wir wirklich? Kann dieser Schwindel gleichzeitig die Wirklichkeit sein? (Thomas Kessler)

MIVOS Quartet
Gregorio Karman und Josh Martin, Klangregie


In den Pausen
•Foyerbereich

Neele Hülcker kramen (2014) Installation, Uraufführung
Wiebke Heiber, Mathias Monrad Möller, Mia Sellmann, Stella Veloce, Performer

Elektronische Schattenspiele (2014) Uraufführung
Joshua Modney, Violine
Victor Lowrie, Viola
Teodoro Anzellotti, Luft
Adam Weisman, Ocean Drum
Thomas Seelig, Programmierung
Uwe Ziegenhagen, Videobearbeitung

Break 15min (2014) Uraufführung
Jacob Eriksen, Lukas Grundmann, Jasmine Guffond, Julia Holzberger, Gosia Lehmann, Alex Poletajev und Daisuke Ishida
(Klasse Sound Art and Technology-poiesis, Leitung Daisuke Ishida, UNI.K Studio für Klangkunst und Klangforschung, Universität der Künste Berlin)
Break 15min composes of four sound interventions in different parts of the Academy-building. The pieces correspond to each other in order to create coherent site-related experience during 15 min concerts break. (Daisuke Ishida)

Ein Projekt von Sektion Musik und Studio für Elektroakustische Musik der Akademie der Künste
Die Aufführung der Stücke von Neele Hülcker und Rafael Nassif wird ermöglicht durch die
Unterstützung des Rudolf Wagner-Régeny-Stipendiums.


Biografien

Teodoro Anzellotti
ist einer der weltweit führenden Akkordeonspieler. Er hat sich in besonderer Weise um die zeitgenössische Musik verdient gemacht. Mehr als 300 Werke sind für ihn entstanden und von ihm uraufgeführt worden wie etwa Luciano Berios Sequenza XIII. In Karlsruhe und Trossingen ausgebildet, arbeitet er mit herausragenden Orchestern und Ensembles zusammen. Seit 1987 unterrichtet Teodoro Anzellotti an der Hochschule der Künste Bern, seit 2002 auch an der Musikhochschule Freiburg im Breisgau. Seine Discographie umfasst ein Werkspektrum, das von Bach und Scarlatti über Janácek und Satie bis zu John Cage und Matthias Pintscher reicht.
www.anzellotti.de

Olivia De Prato
Die italienisch-österreichische Violinistin mit Wohnsitz in New York konzertiert auf nahezu allen Kontinenten und mit vielen namhaften Musikern und Ensembles. Die international anerkannte Solistin und Kammermusikerin widmet sich speziell der Neuen Musik und der Improvisation. Sie studierte in Wien, später in Rochester (USA) und New York und ist Mitbegründerin des MIVOS Quartet.
www.oliviadeprato.com

Reiko Füting,
Jahrgang 1970, absolvierte Kompositions- und Klavierstudien zunächst in Dresden, dann in Houston (Texas) sowie in New York und Seoul (Südkorea). 2000 wurde er als Professor für Komposition und Musiktheorie an die Manhattan School of Music berufen, wo er seit 2005 auch die Abteilung Musiktheorie leitet. Er ist als Komponist, Pianist, Liedbegleiter und Chordirigent aktiv und in verschiedenen Ländern Europas, Nord- und Südamerikas und Asiens in Erscheinung getreten. Seine Kompositionen werden von international renommierten Interpreten und Ensembles aufgeführt.
www.reiko-fueting.de

Neele Hülcker
geboren 1987 in Hamburg, studierte von 2006 bis 2010 Komposition (BA) in Lübeck bei Dieter Mack und Harald Muenz. 2008 war sie Gaststudentin an der Sibelius-Akademie Helsinki, und von 2010 bis 2013 folgte ein Kompositionsstudium (MA) bei Manos Tsangaris und Franz Martin Olbrisch in Dresden. Zur Zeit ist sie Stipendiatin der Akademie der Künste. Sie arbeitet in den Bereichen Klangkunst, Musiktheater, Performance, instrumentale und elektronische Musik und erhielt verschiedene Auszeichnungen, darunter das diesjährige Stipendium der Akademie der Künste.
www.neelehuelcker.de

Daisuke Ishida
1980 in Tokyo geboren, ist ein in Berlin basierter Künstler, der mit Klang und zeitgenössischen Medien arbeitet. Seine multidisziplinären Untersuchungen umschließen Bereiche wie Akustik, Architektur, auditive Wahrnehmung, Computer-Musik und verwandte Fachgebiete. Seit 2012 lehrt er an der Universität der Künste Berlin beim UNI.K Studio für Klangkunst und Klangforschung sowie beim Masterstudiengang Sound Studies. Seine Arbeiten wurden ausgezeichnet und von mehreren internationalen Institutionen und Museen präsentiert, u.a. Ars Electronica (Östereich), Inter-Society for the Electronic Arts (USA), Steim (Niederlande), Transmediale (Deutschland) oder Yamaguchi Center for Arts and Media (Japan).

Gregorio Karman
studierte Klavier, Musiktheorie und Toningenieur in Madrid und schloss das Studium 2005 mit einem Master of Advanced Studies (DEA) in Musikwissenschaft ab. Von 2006 bis 2012 arbeitete er als Klangregisseur und Musikinformatiker im Experimentalstudio des SWR. Seit Mai 2014 leitet er das Studio für Elektroakustische Musik der Akademie der Künste. www.ggkarman.de

Georg Katzer,
1935 in Habelschwerdt, Schlesien, geboren. Er studierte Komposition bei Rudolf Wagner-Régeny und Ruth Zechlin in Berlin (Ost) sowie in Prag und war Meisterschüler von Hanns Eisler an der Akademie der Künste der DDR, zu deren Mitglied er 1978 gewählt wurde. In Verbindung mit einer Meisterklasse wurde er dort zum Professor ernannt und gründete 1982 das Studio für Elektroakustische Musik, das er über viele Jahre künstlerisch leitete. Seit 1963 lebt Katzer als freischaffender Komponist in und bei Berlin. Er ist Mitglied der Akademie der Künste, Berlin und der Akademie für Elektroakustische Musik in Bourges/Frankreich, hat zahlreiche Kompositionspreise und Auszeichnungen erhalten, u. a. das Bundesverdienstkreuz, und beschäftigt sich neben seiner kompositorischen Arbeit (Kammermusik, Orchesterwerke, Solokonzerte, drei Opern, zwei Ballette, Puppenspiele) auch mit Computermusik, Multimedia-Projekten und Improvisation.
www.georgkatzer.jimdo.com

Thomas Kessler,
geboren 1937 in Zürich, lebt in Basel und Toronto. Komponist, Lehrer, Studio- und Festivalgründer (u.a. Tage für Neue Musik Zürich). Nach Germanistik- und Romanistikstudien in Zürich und Paris absolvierte er eine Kompositionsausbildung in Berlin u.a. bei Boris Blacher. Er unterrichtete langjährig an der Musik-Akademie Basel, wo er außerdem das renommierte Studio für elektronische Musik leitete. Seit 2001 ist er Composer in Residence der New Music Concerts in Toronto. 2012 wurde er zum Mitglied der Akademie der Künste, Berlin gewählt. In seinem vielgestaltigen Œuvre nutzt Kessler oft auch elektronische Mittel wie Tonband, Synthesizer und Computer (u.a. in seinen "Control"-Kompositionen seit 1973) zur Erweiterung der instrumentalen Artikulations- und Gestaltungsmöglichkeiten.
www.kessler-thomas.com

Victor Lowrie,
Geiger und Komponist, arbeitet als Solist und Kammermusiker mit verschiedenen zeitgenössischen Musikgruppen wie das Wet Ink Ensemble, Either/Or oder Ensemble Signal zusammen. Seine Ausbildung erhielt er in San Francisco und New York, wo er lebt. Lowrie ist Gründungsmitglied des MIVOS Quartet und gefragter Instrumentalist bei wichtigen internationalen Festivals. Seine Kompositionen vereinen melodisch-harmonische Aspekte mit Improvisation und Elektronik. Mit Master classes und Lectures ist er auch im pädagogischen Bereich aktiv.
www.victorlowrie.com

Alex Mincek,
geboren 1875, in New York beheimateter Komponist und Musiker, wo er bei Tristan Murail und Fred Lerdahl an der Columbia University (DMA) und nachfolgend bei Nils Vigeland, Manhattan School of Music (MA) studierte. 1998 gründete er das Wet Ink Ensemble, dessen künstlerischer Leiter, Saxophonist und Bassklarinettist er ist. Minceks Kompositionen wurden  auch in verschiedenen europäischen Musikzentren aufgeführt, darunter Strasbourg Musica Festival oder Ostrava New Music Days. Er schreibt für namhafte  internationale Ensembles und erhielt mehrere Förderungen und Auszeichnungen.
www.alexmincek.com

MIVOS Quartet
Das MIVOS Quartet, 2008 gegründet, widmet sich der Aufführung zeitgenössischer Musik in einem weiten stilistischen Spektrum. Aus seiner engen Zusammenarbeit mit internationalen Komponisten ist inzwischen ein Repertoire erwachsen, mit dem es in bedeutenden Musikzentren wie den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik, Wien Modern, Concerti Aperitivo (Udine, Italien), HellHOT! New Music Festival (Hong Kong), Edgefest (Ann Arbor, USA) oder Aldeburgh Music (Großbritannien) konzertiert. Neben der Erweiterung des Streichquartett-Repertoires ist die Zusammenarbeit mit Gastkünstlern sehr wichtig für MIVOS, was sich in gemeinsamen multimedialen Projekten, Gruppenimprovisation und pädagogischer Unterstützung junger Musiker äußert. Auf seiner neuesten CD (2013 bei Carrier Records erschienen) befinden sich Werke von Alex Mincek, David Franzson, Felipe Lara und Wolfgang Rihm.
www.mivosquartet.com

Joshua Modney
Geiger, ist als gefeierter Spezialist für zeitgenössische Musik auf verschiedenen Gebieten zu Hause. Er arbeitet als Solist und Kammermusiker, leitet das Wet Ink Ensemble und war Gründungsmitglied des MIVOS Quartet. Sein Repertoire reicht von Bach bis Schnittke, Zappa und Ferneyhough. Aufnahmen sind bei Carrier, Tzadik, Hat[now]art, und Ex Cathedra Records erschienen.
www.joshuamodney.wordpress.com

Rafael Nassif
1984 in Brasilien geboren, setzte seine in der Heimat begonnenen Kompositionsstudien von 2009 bis 2014 bei Caspar Johannes Walter und Marco Stroppa in Stuttgart fort. Er erhielt etliche Aufträge und Preise, u.a. war er 2013 bis 2014 Akademist beim SWR-Vokalensemble, gab Master classes und leitete das Festivals für Neue Musik „eu gostaria de ouvir" in Belo Horizonte/Brasilien. Gegenwärtig ist er Stipendiat der Akademie der Künste.
www.adk.de/jungeakademie/de/stipendiaten/Berlin.../2014/Nassif.htm

Mariel Roberts
erwarb ihre hervorstechenden spielerischen Fertigkeiten an Ausbildungseinrichtungen in New York. Die Cellistin ist Mitglied des MIVOS Quartet und darüber hinaus mit einer Reihe weiterer internationaler Ensembles Neuer Musik verbunden. Ihr besonderes Interesse gilt der Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten, von denen sie zahlreiche Werke uraufführte. Konzerteinladungen führten sie in verschiedene Länder Europas, Asiens und Amerikas.
www.marielroberts.com

Thomas Seelig,
geboren 1959 in Berlin, wo er auch lebt, ist freischaffender Tonmeister, Programmierer und Komponist. Er war an verschiedenen künstlerischen Produktionen u.a. mit Ricardo Mandolini, Unsuk Chin, dem Ensemble InterContemporain oder dem Kronos-Quartett beteiligt. Zuletzt programmierte er die Software für Thomas Kesslers Orchesterwerke UTOPIA I + II.

Manos Tsangaris
arbeitet seit jeher an der medialen Erweiterung und Zuspitzung des Komponierens und seines Handwerks: Wie die verschiedenen Wahrnehmungsbereiche des Menschen im Kunstwerk in einen Bezug zueinander gebracht, wie sie aufeinander zu entwickelt werden können, bildet seine zentrale Fragestellung. Zwar hat Tsangaris auch Stücke in konventionellen, konzertanten Besetzungen geschrieben, er verfasst literarische Texte und ist Autor von bildnerischen und installativen Arbeiten. Geraten diese verschiedenen Medien allerdings in einen Zusammenhang, so geht es nicht nur um ihr möglichst gekonntes Arrangement, vielmehr erforscht der Komponist viel grundsätzlicher die Schnittstellen, an denen solche mediale Verbindungen überhaupt erst möglich werden. Mit der Originalität seines Ansatzes gehört er zu den wichtigsten Vertretern eines neuen Musiktheaters, einem neuartigen künstlerischen Format im Zusammenspiel von Klang, Wort und Szene. (Patrick Müller)
http://www.tsangaris.de/

Adam Weisman,
vielfältig beschäftigter Percussionist, erlangte seine Ausbildung in New York, Versailles und München. Er spielte in unterschiedlichsten Formationen: der NewBand in New York, Ensemble Modern, Klangforum Wien, Scharoun Ensemble u.a. Als Solist trat er in Athen, Paris, München, Genf, Berlin, Wien, Danzig, Perugia und Mar del Plata, Argentinien auf. Seine Solo CD mit Stücken von Pierluigi Billone wurde 2011 für die Bestenliste der Deutschen Schallplattenkritik ausgewählt. Er komponierte Musik für Theaterstücke und ist Rockdrummer bei The Diatribes.
www.adamweisman.net

Uwe Ziegenhagen
geboren 1958, absolvierte 1979 eine Ausbildung zum Tontechniker bei der Studiotechnik Rundfunk. Seit 1982 ist er Mitarbeiter in der Akademie der Künste. Vom Studio für Elektroakustische Musik wechselte er 1994 in den Bereich Veranstaltungstechnik. Seit 2002 arbeitet er als Mediengestalter im Bereich Medienservice der Akademie der Künste und betreute Projekte mit Georg Katzer, Hermann Keller, Heiner Goebbels, Paul-Heinz Dittrich, Hans Neuenfels, Achim Freyer, Friedrich Schenker, Reinhild Hoffmann u.a.

Vito Žuraj,
geboren 1979 in Maribor, Slowenien, studierte Komposition in Ljubljana (Marko Mihevc), Dresden (Lothar Voigtländer) und Karlsruhe (Wolfgang Rihm). 2009/2010 war er Stipendiat der Internationalen Ensemble Modern Akademie und 2010 bis 2012 Stipendiat der „Akademie Musiktheater heute“ der Deutsche Bank Stiftung. Seine Stücke wurden von Orchestern und Ensembles aufgeführt wie New York Philharmonic, RSO SWR Stuttgart, hr-Sinfonieorchester oder Ensemble Modern, Klangforum Wien und RIAS Kammerchor. 2012 erhielt er den Kompositionspreis der Landeshauptstadt Stuttgart sowie 2014 ein Jahresstipendium der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo. Žuraj ist Lehrbeauftragter für Instrumentation und Gregorianischen Choral an der Hochschule für Musik Karlsruhe.
www.vitozuraj.com

Studio für Elektroakustische Musik der Akademie der Künste
Das Studio für Elektroakustische Musik wurde unter Federführung von Georg Katzer 1986 in der Akademie der Künste (Ost) gegründet. Nach der Vereinigung der Akademien 1993 hatte es seinen Sitz am Heubnerweg in Berlin-Charlottenburg, Mitte 2012 erfolgte der Umzug in das Akademie-Gebäude am Hanseatenweg. Heute ist das Studio für Elektroakustische Musik ein offenes Forum für junge künstlerische Positionen im Bereich der zeitgenössischen Musik
und Klangkünste.

 

Mittwoch, 22.10.2014

19 Uhr

Hanseatenweg

Arbeiten von Füting, Hülcker, Katzer, Kessler, Mincek, Nassif, Žuraj.

€ 7/5 (nur Veranstaltung im Studio)

www.schwindelderwirklichkeit.de

Kartenreservierung

Tel.: (030) 200 57-1000 E-Mail: ticket@adk.de