Schwindel der Wirklichkeit. Vorbereitungsbüro. Digital codiert: Walter Benjamins Passagen-Werk
Die Berliner Künstlerin Patrizia Bach hat die Farben und Symbole von Walter Benjamins legendärem Passagen-Werk digital codiert – und damit eine neue Lesbarkeit eines Projekts geschaffen, dessen Anordnung als Buch stets umstritten war. Mit den so genannten „Regestenverzeichnissen“ – in Koordinatensystemen angeordneten farbigen Symbolen, im Bestand des Archivs der Akademie der Künste – hatte Benjamin gegen Ende seines Lebens versucht, sein überbordendes 1500-seitiges Zettelkonvolut zu ordnen. Ausgehend von diesen „Notationen“, die 2008 in der gleichnamigen Akademie-Ausstellung zu sehen waren, digitalisierte Patrizia Bach Benjamins Passagen-Arbeit auf einer Website, die das Projekt zugleich visualisiert und neuen Anwendungen zugänglich macht.
Gespräch mit Patrizia Bach, Knut Ebeling und Siegfried Zielinski