Offene Ateliers der Jungen Akademie
Die Junge Akademie lädt zu „Offenen Ateliers“ ein. Drei der interdisziplinären Berlin-Stipendiaten bieten Einblicke in aktuelle Arbeitsprozesse: Der Architekt Julian Busch entwirft architektonische Spekulationen über verborgene Orte in Berlin. Die bildende Künstlerin Nadine Fecht stellt Arbeiten aus der Reihe „Jedes Kollektiv braucht eine Richtung“ aus; Dutzende gleichzeitig gesetzte Kugelschreiberlinien verweisen auf den Titel. Der Regisseur Matthias Luthardt präsentiert Auszüge aus seinem neuen Dokumentarfilm über den Aktionskünstler Fritz Schranz. Zudem zeigt die Saarland-Stipendiatin Cornelia Fachinger eine In-Situ-Installation mit Textilien, Schaumstoff und anderen Fundstücken.
An einer Hörstation ist der Mitschnitt von Fredrik Wallbergs Trio für Klarinette, Cello und Vibraphon (2010) zu hören, das der Berlin-Stipendiat der Musik 2012 im Rahmen des Konzertabends "Alles und nyx. New Contemporary Sound" am 6. Oktober 2012 in der Akademie der Künste zu Gehör brachte.
Cornelia Fachinger, Saarland-Stipendiatin 2012
In-Situ-Installation
Nach vorhergehender Auswahl der Bestandteile entsteht die Installation unmittelbar vor Ort. Architektur, umgebende Abläufe, der jeweilige Zeitrahmen und Überlegungen zur Kunstrezeption sind Faktoren, die das Ergebnis vor Ort mitformen. Der Materialpool besteht seit 2009 und verändert sich kontinuierlich durch Sammlung in alltäglicher Umgebung. Textilien, Schaumstoff und einfache Fundstücke ermöglichen aufgrund ihrer flexiblen Eigenschaften Prozessualität und direkten Bezug zu situativen Bedingungen. Nach Auftreten in einer Raumsituation geht das Material wieder in den Fundus über, einige Werkstoffe reduzieren sich bei jedem Aufbau, bis sie nicht mehr verwendbar sind.
Julian Busch, Berlin-Stipendiat der Baukunst 2012
Julian Buschs Projekt „Berlin unseen“ beschäftigt sich mit verborgenen Orten in Berlin. Diese Orte sind entweder räumlich nicht zugänglich oder haben sich im Laufe der Zeit stark verändert. In Form von Zeichnungen, Modellen und Collagen entstehen architektonische Spekulationen über diese Orte auf der Grundlage textlicher Beschreibungen. Der Fokus liegt auf der Beziehung zwischen Raum/Ort und seinem potentiellen Nutzer.
Nadine Fecht, Berlin-Stipendiatin der Bildenden Kunst 2012
Nadine Fechts Arbeiten entwickeln sich aus ihrem Zugriff auf die Welt als Zeichnerin, aus einem Spannungsverhältnis zwischen Intuition und Konzept. In der Arbeit „Jedes Kollektiv braucht eine Richtung“ ergeben 1805 gleichzeitig gesetzte Kugelschreiberlinien in einer gesamtgeführten Bewegung eben jenes im Titel genannte Kollektiv. Das großformatige Blatt ist Teil einer Reihe von Arbeiten zu diesem Thema.