TheaterSlam. Neueste Dramatik aus Polen

Theateraufführung und Gespräch

Die polnische Grenze liegt nur 80 Kilometer östlich von Berlin. Theaterstädte wie Szczecin oder Wrocław sind schnell zu erreichen. Dennoch gilt es noch immer als exotisch dorthin zu fahren. Völlig zu unrecht, wie die bahnbrechenden drei Ausgaben des Festivals Polski-Express am HAU in den letzten Jahren gezeigt haben.

Beim TheaterSlam werden acht polnische Stücke erstmals auf deutsch präsentiert. Neueste Dramen, die in verschiedenen Formen die Suche nach Werten und die Verantwortung der westlichen Zivilisation verhandeln, die Konstruktion von Identität oder die Dekonstruktion von Kultursystemen.

An zwei Tagen kann man Paweł Demirski, Magda Fertacz, Antonina Grzegorzewska, Dana Łukasińska, Radosław Paczocha, Artur Pałyga, Malgorzata Sikorska-Miszczuk und Michał Walczak durch Selbstdarstellungen, Diskussionen und natürlich ihre Texte kennenlernen. Vier Stücke pro Abend werden in jeweils halbstündigen szenischen Lesungen präsentiert. Und nach den Lesungen öffnet die "Sammelstelle für Geschichten", bei der die Autoren gerne entgegennehmen, was das Publikum selbst zu erzählen hat. Eröffnet wird der Theater Slam von dem deutschen Dramatiker Oliver Bukowski, der in seinem Vortrag "die nahezu unlösbaren Probleme der Nachdichtung in anderer Sprache" beschreibt.

Mit einer Diskussion über „Theater als kulturelles Gedächtnis“ am 10.11. wird der Diskurs zum Auftakt historisch unterfüttert. Die Dramaturgin Andrea Koschwitz und der Theaterwissenschaftler Friedemann Kreuder sprechen mit Dariusz Kosiński, dessen Buch „Teatra polskie. Historie“ („Polnisches Theater. Eine Geschichte in Szenen“) im Verlag Theater der Zeit auf deutsch erscheinen wird.

In Kooperation mit Agencja Dramatu, Instytut Teatralny, Polskie Wydawnictwo Audiowizualne, mitfinanziert aus Mitteln des Ministeriums für Kultur und Nationalerbe der Republik Polen und des Adam-Mickiewicz-Instituts.

>> weitere Informationen und Vorstellung der Autoren: http://theaterslam.wordpress.com/

>>Programm:
FREITAG, 11. NOVEMBER 2011
17 Uhr Foyer – Eröffnung
Grußworte von Johannes Odenthal (Akademie der Künste)
und Tomasz Dąbrowski (Polnisches Institut Berlin)
Vortrag von Oliver Bukowski

17.30 Uhr Foyer – Showcases
Es ist eine schwierige Aufgabe, zehn Minuten lang zu sprechen…
Showcases von Artur Pałyga, Małgorzata Sikorska-Miszczuk,
Magda Fertacz und Antonina Grzegorzewska

18.30 Uhr Foyer – Diskussion
Was sehen Sie, wenn Sie ein weißes Blatt betrachten?
Gespräch mit Paweł Demirski, Dana Łukasińska,
Radosław Paczocha, Michał Walczak
Moderation: Dirk Pilz (Theater kritiker, Berlin)
Übersetzung: Agnieszka Grzybkowska, Janina Sachse

20 Uhr Studio – Szenische Lesungen (Ausschnitte)
Es war einmal Andrzej Andrzej Andrzej Andrzej und Andrzej von Paweł Demirski, deutsch von Andreas Volk
Der letzte Papa, Kinderstück von Michał Walczak, deutsch von Doreen Daume
Olga, eine charmante Frau von Dana Łukasińska, deutsch von Bernhard Hartmann
Bar Babylon von Radosław Paczocha, deutsch von Bernhard Hartmann

Eingerichtet von Bożena Baranowska, Monika Dobrolańska und Sebastian
Schwarz. Es spielen Schauspieler des Europäischen Theaterinstituts und andere. Musiker: Daniel Pigoński und Raphael Rogiński

22 Uhr Foyer – Sammelstelle für Geschichten
Oder noch ganz anders…
Einzelgespräche mit den Dramatikern


SAMSTAG, 12. NOVEMBER 2011
17 Uhr Foyer – Showcases
Hello, everybody! Showcases von Michał Walczak, Paweł Demirski, Dana Łukasińska und Radosław Paczocha

18 Uhr Foyer – Diskussion
Ein normaler Mensch spielt um sein Leben
Gespräch mit Magda Fertacz, Antonina Grzegorzewska, Artur Pałyga und Małgorzata Sikorska-Miszczuk
Moderation: Christine Wahl (Theater kritikerin, Berlin), Übersetzung: Agnieszka Grzybkowska, Janina Sachse

20 Uhr Studio – Szenische Lesungen (Ausschnitte)
Alle Arten des Todes von Artur Pałyga, deutsch von Andreas Volk
Der Koffer von Malgorzata Sikorska-Miszczuk, deutsch von Andreas Volk
Iphigenie von Antonina Grzegorzewska, deutsch von Roswitha Matwin-Buschmann
Kalibans Tod von Magda Fertacz, deutsch von Andreas Volk

Eingerichtet von Bożena Baranowska, Monika Dobrolańska und Jan Wagner. Es spielen Schauspieler des Europäischen Theaterinstituts und andere. Musiker: Daniel Pigoński und Raphael Rogiński

22 Uhr Foyer – Sammelstelle für Geschichten
Diese Geschichte wird ihre ernsten Momente haben –
Einzelgespräche mit den Dramatikern

11. — 12.11.2011

Hanseatenweg

Studio

17–23 Uhr. Präsentationen und Gespräche von und mit Paweł Demirski, Magda Fertacz, Antonina Grzegorzewska, Dana Łukasinska, Artur Pałyga, Michał Walczak u.a.
€ 5/3, € 8/5 (Kombiticket beide Tage)
>> im Rahmen von BLICKWECHSEL. Künstlerische Dialoge mit Polen
Dokumentation

Einblicke vom TheaterSlam am 11.11.2011 (alle Fotos © Marcus Lieberenz)

oben: Dana Łukasińska, Moderator Dirk Pilz und Radosław Paczocha bei der Diskussion im Studiofoyer, rechts daneben: Michał Walczak; 

Showcases (unten): Magda Fertacz bei ihrer Performance zum Alltag einer Dramatikerin, rechts daneben Artur Pałyga

Audiomitschnitte der Showcases und Diskussionen beider Tage:

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