60. Akademie-Gespräch Kunst von allen? Das Mitbestimmungstheater
Ende der 1960er Jahre vollzog sich in mehreren Theatern der Bundesrepublik ein entscheidender Wandel. Gegen die verkrusteten Hierarchien und die Allmacht der Intendanten entwickelten sich demokratische Strukturen, die zu größerer Mitbestimmung im Ensemble und zur Suche nach einem anderen Publikum führten. Vor allem in Frankfurt/Main und Berlin entstanden Modelle eines Mitbestimmungstheaters. Die damit verbundene Hoffnung: Die gewachsene Verantwortung des Ensembles würde als besondere Qualität in die Produktionen eingehen. Zwischen nicht nachlassenden Angriffen von außen und aufreibenden internen Diskussionen hat die Forderung nach Mitbestimmung das Theater politisiert.
Die Akademie-Mitglieder Nele Hertling, Hans Neuenfels, Elisabeth Schwarz und Klaus Staeck fragen nach den Folgen dieser Entwicklung für das Theater heute.