John Cage zum 100. Geburtstag "Sixteen Dances"
Nach einer Serie von Ausstellungen, Installationen, Performances, Konzerten, Interventionen endet das Cage-Jahr der Akademie der Künste an seinem 100. Geburtstag im »Raum für John Cage« – mit zwei Preziosen als Geburtstagsgeschenk an das Cage-Publikum.
Eine Cage-Uraufführung eröffnet die Hommage: In der New York Public Library hatte der Komponist Walter Zimmermann vor einiger Zeit John Cages Klavierparticell der »Sixteen Dances« (1951) entdeckt, die, als zentrales Werk des Übergangs, die emotionale Direktheit von Tänzen mit der Abstraktheit des vom I Ging gesteuerten Zufalls verbinden. Cage selbst begleitete aus dem Manuskript am Klavier die Einstudierung der von Merce Cunningham zur späteren Ensemblefassung auf die Bühne gebrachten Choreografie. Die 50-minütige Klavierversion ist nun, gespielt von Irmela Roelcke, zum ersten Mal vor Publikum zu hören.
Zum Abschluss des Cage-Jahres steht, nach dem Komponisten und Bildenden Künstler John Cage, auch der Literat im Mittelpunkt. Der neue Band »Empty Mind« versammelt poetische Schlüsseltexte Cages, darunter erstmals alle 90 Anekdoten der Erstfassung aus »Indeterminacy« und die genaue typografische Wiedergabe des »Tagebuch: Wie die Welt zu verbessern ist« (1965) auf Deutsch.
Die Herausgeber Walter Zimmermann und Marie Luise Knott stellen das Buch gemeinsam mit dem Übersetzer Klaus Reichert und Katharina Raabe, Lektorin des Suhrkamp Verlags, im zweiten Teil des Abends vor.