11.3.2015, 17 Uhr
Akademie der Künste trauert um Frei Otto
Der Architekt, Konstrukteur und Forscher Frei Otto ist am Montag, den 9. März 2015, im Alter von
89 Jahren in Warmbronn bei Leonberg gestorben. Er war seit 1970 Mitglied der Akademie der Künste.
Frei Otto, der 1964 das „Institut für leichte Flächentragwerke“ an der Universität in Stuttgart gegründet hatte, das als Talentschmiede für Architekten und Ingenieure aus aller Welt galt, wenn es um Leichtbau-Konstruktionen ging, hat Zeit seines Lebens gesucht, gedacht, experimentiert und begeistert. Seine Devise, Dächer können nicht, sie müssen leicht, schön und frei sein, begleitete seine Entwürfe und sein Leben.
Frei Otto sollte noch in diesem Jahr die höchste Auszeichnung für Architekten, den Pritzker-Architektur-Preis, aus der Hand von Frank O. Gehry erhalten. Von dieser Ehrung, in der die Jury ihn als „Visionär und Utopist“ betitelt, durfte er vor seinem Tod noch erfahren. Sie wird ihm nun posthum zuteil.
Diverse seiner Bauten und Projekte, eingeschlossen das berühmte Zeltdach des Olympiastadions für die Spiele 1972 in München, sind bereits zu seinen Lebzeiten zu Ikonen der Architektur- und Ingenieurgeschichte geworden.
Klaus Staeck
Präsident der Akademie der Künste