26.1.2015, 18 Uhr
Akademie der Künste trauert um Jürgen Sawade
Der Architekt Jürgen Sawade ist am 21. Januar 2015 im Alter von 77 Jahren in Berlin gestorben. Sawade, geboren am 19.12.1937 in Kassel, war seit 2002 Mitglied der Akademie der Künste. Er studierte und arbeitete an der Technischen Universität Berlin bei Oswald Mathias Ungers, dessen Schule sowie die frühen Begegnungen mit Le Corbusier ihn geprägt haben.
Seit 1970 war Sawade in Berlin als freischaffender Architekt tätig, wo er zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser baute. Dabei fand er im Rationalismus seine Architektursprache. Seine herausragenden Bauten sind u.a. das Pallasseum in der Pallasstraße/Potsdamer Straße (1973-1976), die Umgestaltung der Schaubühne am Lehniner Platz (1975-1981), das Grand Hotel Esplanade (1986-1988), das Bürohaus Unter den Linden 42 (1995) und das Büro- und Geschäftshaus, Köthener Straße/Potsdamer Platz (1993-2001). Er nahm mehrmals Lehraufträge wahr, zuletzt an der Universität Dortmund.
Mit der Schließung seines Büros übergab er 2003 dem Archiv der Akademie der Künste seinen Nachlass. Hier befinden sich zahlreiche Zeichnungen, Fotos, Pläne und Modelle zu fast allen Bauten und Projekten von 1969 bis 2003, u.a. Bauten für soziale Einrichtungen, Wohnhäuser, Hotels, Geschäftshäuser, vor allem in West-Berlin.
„Architektur ist Kunst, und beides bedarf einer Haltung, wenn sie gut sein soll“, sagte Jürgen Sawade 2005.
Klaus Staeck
Präsident der Akademie der Künste