Bildende Kunst – Mitglieder

Johann Friedrich Annisius

Geheimrat

Gestorben 1751.
Von 1739 bis 1751 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin.
1751 Direktor (kommissarisch) der Akademie der Künste.

Biographie

Johan Friedrich Annisius Geheimrath u. Oberauditeur übernahm nach des Protonotar Eltester Tode das Sekretariat u. 1750 nach des Direktor Weidemann erfolgtem Ableben, die Führung des Direktorats bei der Akademie. Während dem Zeitraum in welchem er das Sekretariat verwaltete, verlohr die Akademie nicht nur ihre Kunstschätze sondern auch das ihr gehörige Archiv u. Registratur durch den Brand welcher 1742 das Akademie Gebäude zerstörte. Außer einigen Copiarien (?) von den Statuten des Akad. Reglements, Verordnungen, Resolutionen u. einem Entwurf zu einem Reglement, so aber von niemand unterschrieben, desgleichen mehrere Original-Patente u. Bestallungen, welche Annisius in seiner Behausung hatte. Im August 1749 ließ er sich aus dem Königl. Archiv mehrere Original-Verordnungen, die Bezug auf die Akademie haben, geben, u. copirte dieselben. (Aber auch diese Abschriften scheinen später abhanden gekommen zu sein, da jetzt 1884 nichts mehr von ihnen zu finden ist.) Er starb 1751. Sein ältester Sohn Johan Christian Protonotar beim Kammergericht übernahm nach seines Vaters Tode das Sekretariat u. führte ebenfalls interimistisch das Direktorat bis Le Sueur dasselbe 1756 übernahm. Er gab 1752 Unterricht in der Optik u. 1755 in der Geometrie und starb im April 1758. Die die Akademie betreffenden Papiere blieben im Besitze der Familie. Der Hauptmann Annisius jüngster Sohn des Geheimraths fand dieselben unter der Verlassenschaft seines, den 2. Sept. 1807 verstorbenen Bruders Samuel Wilhelm Joachim, welcher Justizrath und Protonotarius beim Kammergericht war, und gab sie 1813 der Akademie, die von dem Dasein dieser Aktenstücke keine Kunde hatte, zurück. So lange als Le Sueur das Direktorat führte wurde kein Sekretär wieder angestellt; da weder Conferenzen gehalten noch Protokolle geführt wurden, war ein solcher auch ganz zu entbehren. Erst 1783, als Rode zum Direktor der Akademie ernannt wurde, hielten die Mitglieder wieder Zusammenkünfte und Daniel Chodowiecki übernahm die Geschäfte des Sekretarius bei derselben, ohne dafür einige Entschädigung zu nehmen, da die Akademie in ihrer dürftigen Lage, keinen Sekretär besolden konnte.
(Auszug aus der Matrikel der Akademie der Künste)