Literatur – Mitglieder

Franz Fühmann

Schriftsteller

Am 15. Januar 1922 in Rokytnice(Rochlitz a. d. Iser/CSR) geboren,
gestorben am 8. Juli 1984.
Von 1961 bis 1984 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (Ost), Sektion Literatur und Sprachpflege.

Archivbestand

Biographie

Kindheit als Sohn eines Apothekers in Rochlitz an der Iser.
1932- 1936 Jesuitenkonvikt Kalksburg bei Wien.
1938 Beitritt zur Reiter-SA.
1941 Matura am Reform-Realgymnasium in Hohenelbe.
Immatrikulation an der Universität Prag im Fach Mathematik,
1939 freiwillige Meldung zur Wehrmacht.
Nachrichtensoldat in der Sowjetunion und Griechenland.
Erste Gedichte in Wochenzeitung "Das Reich".
1945-1949 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft.
Ab 1946 in der Antifa-Schule in Noginsk bei Moskau, in Rjasan und Ogre.
1949 Wohnsitz in der DDR in Märkisch Buchholz und Berlin.
Beitritt in die NDPD (Austritt 1972),
bis 1958 tätig als kulturpolitischer Angestellter in deren Parteiapparat.
Seit 1952 Vorstandsmitglied des Deutschen Schriftstellerverbandes.
Ab 1958 freier Schriftsteller,
Förderung junger Autoren (Uwe Kolbe, Wolfgang Hilbig).
Einsatz für Schriftsteller, die unter Repressionen der DDR-Führung zu leiden hatten.
1976 einer der Erstunterzeichner des Protests gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns aus der DDR.

Werk

Die Nelke Nikos. Gedichte. Berlin 1953
Die Fahrt nach Stalingrad. Eine Dichtung. Berlin 1953
Kameraden. Novelle. Berlin 1955
Vom Moritz, der kein Schmutzkind mehr sein wollte. Erzählung. Berlin 1959
Die Suche nach dem wunderbunten Vögelchen. Erzählung. Berlin 1960
Kabelkran und blauer Peter. Reportage. Rostock 1961
Böhmen am Meer. Novelle. Rostock 1962
Lustiges Tier-ABC. Gedichte. Berlin 1962
Die Richtung der Märchen. Gedichte. Berlin 1962
Das Judenauto. Vierzehn Tage aus zwei Jahrzehnten. Berlin (DDR) 1962 / Zürich 1962
Barlach in Güstrow. Erzählung. Rostock 1963
König Ödipus. Gesammelte Erzählungen. Berlin, Weimar 1966
Androklus und der Löwe. Mit Illustrationen von Karl-Georg Hirsch. Berlin 1966
Das hölzerne Pferd. Die Sage vom Untergang Trojas und von den Irrfahrten des Odysseus. Nach Homer und anderen Quellen neu erzählt. Berlin 1968
Shakespeare-Märchen. Nacherzählung. Berlin 1968
Das Nibelungenlied. Neu erzählt. Berlin 1971
Zweiundzwanzig Tage oder Die Hälfte des Lebens. Ungarn-Tagebuch. Rostock 1973 / Frankfurt am Main 1973
Prometheus. Die Titanenschlacht. Roman. Berlin 1974
Erfahrungen und Widersprüche. Versuche über Literatur. Rostock 1975
Der Geliebte der Morgenröte. Erzählungen. Rostock 1978
Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm von Babel. Berlin 1978
Fräulein Veronika Paulmann aus der Pirnaer Vorstadt oder Etwas über das Schauerliche bei E. T. A. Hoffmann. Essay. Rostock 1979
Saiäns-Fiktschen. Erzählungen. Rostock 1981
Vor Feuerschlünden. Erfahrungen mit Georg Trakls Gedicht. Rostock 1982 / Der Sturz des Engels. Erfahrungen mit Dichtung. Hamburg 1982
Kirke und Odysseus. Ballett. Rostock 1984
Das Ohr des Dionysios. Nachgelassene Erzählungen. Hg. v. Ingrid Prignitz. Rostock 1985

Auszeichnungen

1955 Vaterländischer Verdienstorden in Bronze
1956 Heinrich-Mann-Preis
1957 u. 1974 Nationalpreis der DDR
1977 Deutscher Kritikerpreis
1982 Geschwister-Scholl-Preis