Baukunst – Mitglieder

Julius Posener

Architekt, Architekturhistoriker

Am 4. November 1904 in Berlin geboren,
gestorben am 29. Januar 1996 in Berlin.
Von 1967 bis 1979 Außerordentliches Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Baukunst.
Von 1979 bis 1993 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Baukunst.
Von 1993 bis 1996 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion Baukunst.

Archivbestand

Biographie

Sohn eines Malers und einer Pianistin.
1923 Abitur am Realgymnasien in Berlin-Lichterfelde und Berlin-Zehlendorf.
1923-1929 Architekturstudium an der Technischen Hochschule Berlin, mit Klaus Müller-Rehm und Helmut Hentrich, u. a. bei Erich Blunck und Hans Poelzig; Diplom.
1929-1933 Assistent in den Büros Charles Siclis, André Lurçat und Jean-Charles Moreux, Paris; erste Textbeiträge in deutschen Architekturzeitschriften; Mitarbeiter bei Erich Mendelsohn, Berlin.
1933-1935 Exil in Frankreich, Redaktionssekretär der Zeitschrift L'Architecture d'Aujourd'hui, Paris.
Kontakt zu Auguste Perret in Paris und zeitweilige Zusammenarbeit mit Le Corbusier.
1935 Auswanderung nach Palästina, Tätigkeit im Büro von Erich Mendelsohn in Jerusalem.
1936-1937 Architektentätigkeit in Beirut, Libanon.
1937-1940 Redakteur der Bauzeitschrift Habinyan, Palästina.
1938 Einbürgerung in Palästina.
1940-1941 Architekt bei der Regierung von Palästina im Public Works Department.
1941-1947 Freiwilliger Kriegsdienst in der Britischen Armee; Aufenthalte in Ägypten, Italien, nach Kriegsende Stationierung in Deutschland.
1948 Annahme der britischen Staatsbürgerschaft.
1948-1956 Aufenthalt in Großbritannien; Dozent für Entwurf und Geschichte an der Brixton School of Building in London.
1956-1961 Aufenthalt in Malaysia; Lehrer für Architektur und seit 1958 Leiter der von ihm aufgebauten Abteilung für Architektur am Technical College in Kuala Lumpur.
1961-1971 Rückkehr nach Berlin, seit 1961 außerordentlicher (seit 1967 ordentlicher) Professor für Baugeschichte an der Hochschule für Bildende Künste, Berlin. Beginn einer umfangreichen Vortrags- und Publikationstätigkeit.
1969-1976 Erster Vorsitzender des Deutschen Werkbundes.
Nach der Emeritierung 1971 bis 1978 Lehraufträge an der Technischen Universität Berlin.
1984 Gastprofessur an der Columbia University, New York.

1980 Ehrenmitglied der Königlichen Akademie der Freien Künste, Stockholm.

Werk

Bau:
1936-1937 Einfamilienhaus in Herzliah/Tel Aviv (mit Lotte Cohn)

Publikationen:
Anfänge des Funktionalismus. Von Arts and Crafts zum Deutschen Werkbund, (Bauwelt Fundamente, Bd. 11), Berlin 1964
Ebenezer Howard: Gartenstädte von morgen. Das Buch und seine Geschichte, (Bauwelt Fundamente, Bd. 21). Hg. v. Julius Posener, Berlin, Frankfurt am Main, Wien 1968
Hans Poelzig. Gesammelte Schriften und Werke. Hg. v. Julius Posener, Berlin 1970
From Schinkel to the Bauhaus. Five Lectures on the Growth of Modern German Architecture, London 1972
Hermann Muthesius 1861-1927. Deutscher Werkbund. Hg. v. der Akademie der Künste, Berlin 1977 (Ausst.-Kat.)
Berlin auf dem Wege zu einer neuen Architektur. Das Zeitalter Wilhelm II., München 1979
Fast so alt wie das Jahrhundert (Autobiographie), Berlin 1990
Hans Poelzig. Reflections on his Life and Work, Cambridge, Massachusetts 1992
Hans Poelzig. Sein Leben. Sein Werk, Braunschweig, Wiesbaden 1994
Was Architektur sein kann. Neuere Aufsätze. Mit einem Vorwort von Daniel Libeskind, Basel, Berlin, Boston 1995
"Man muß Stellung nehmen". Reden zum Gedenken an Julius Posener (1904-1996), Anmerkungen zur Zeit; 32, Akademie der Künste, Berlin 1996
Julius Posener. Ein Leben in Briefen. Ausgewählte Korrespondenz 1929-1990. Hg. v. Matthias Schirren und Sylvia Claus im Auftrag der Stiftung Archiv der Akademie der Künste, Basel, Berlin, Boston 1999
In Deutschland 1945 bis 1946. Mit einem Nachwort von Alan Posener, Berlin 2001
Heimliche Erinnerungen. In Deutschland 1904-1933, Berlin 2004
Vorlesungen zur Geschichte der Neuen Architektur, Aachen 2013 (überarbeitete, korrigierte Neuauflage der Ausgabe von 1982/1983)

Auszeichnungen

1976 Ehrendoktor der Philipps-Universität Marburg
1977 Kunstpreis Berlin
1981 Deutscher Preis für Denkmalschutz - Karl-Friedrich-Schinkel-Ring - des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz
1982 Ehrendoktor der Universität Hannover
1983 BDA-Preis für Architekturkritik
1993 Ehrendoktor der Technischen Universität Berlin
1996 Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste, Berlin