Bildende Kunst – Mitglieder

Christian von Mechel

Kupferstecher

Am 4. April 1737 in Basel geboren,
gestorben 1818.
Von 1806 bis 1818 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin.

Biographie

von Mechel, Christian, Kupferstecher und Kunsthändler, geboren zu Basel am 4. April 1737 erhielt seine künstlerische Ausbildung in Nürnberg unter J. G. Heumann und Preißler, hernach in Augsburg bei J. G. Pinz und Ph. A. Kilian. Im Jahre 1757 ging er nach Paris, wo er sich einige Jahre als Schüller Wille's emsig weiterbildete und sodann bis zum Jahr 1764 selbstständig arbeitete. Bereits im Jahre 1760 erregte das von ihm auf die dritte Jubelfeier der Universität Basel 1760 gefertigte Blatt (...) Aufsehen. Es brachte ihm auch die ersten Titel, mämlich die eines Kupferstecher des Rats und der Universität Basel. Von Paris kehrte er nach seiner Vaterstadt zurück, wurde hier Mitglied des großen Rats derselben und verheiratete sich mit der Tochter des Schriftschneiders und Formgießers W. Haase. Im folgenden Jahre 1765 unternahm er eine Studienreise nach Italien. In Florenz wurde er Mitglied der großherzoglichen Maler und Zeichenakademie, und in Rom trat er in freundschaftliche Beziehungen zu Winkelmann und Reifenstein. Unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Basel errichtete er hier eine Kunsthandlung, die erste in der Schweiz, die sich bald einer bedeutenden Berühmtheit erfreute; außerdem gründete er daselbst eine Zeichen= und Kupferstecherschule und wurd zum Professor an derselben ernannt. Kaiser Josef von Oesterreich besuchte 1777 gelegentlich seines Aufenthalts in der Schweiz die von Mechel gegründeten Anstalten, bei welcher Gelegenheit der Kaiser ihm seine außerordentliche Anerkennung aussprach und eine ehrenvolle Berufung in Aussicht stellte. Diese erfolgte 1778. V. Mechel siedelte nach Wien über. Er wurde k. k. Rat der Akademie daselbst, ordnete und katalogisirte die umfangreiche Bibliotek des Belvedere, was ihm noch mancherlei Anerkennung erwarb. Trotdem ihm noch manigfache Ehren erwiesen wurden, kehrte er doch 1783 in seine Vaterstadt zurück, wo er bereits 1787 Mitgl. des kleinen Raths wurd. Im Jahre 1803 ging er nach Berlin, wo er zum königlich preußischen und später auch markgräflich badenschen Hofrat ernannt und bald mit der Akademie der Künste und deren Mitgliedern in engere Verbindung trat, ohne sich jedoch je an den Ausstellungen der Akademie zu beteilingen. Trotzdem erwählte ihn die letztere am 11. Juni 1806 zu ihrem ordentlichen Mitgliede und wurde er noch in demselben Jahr Assessor des akademischen Senats, welchem er auch bis zu seinem im Jahre 1818 zu Berlin erfolgten Ableben als eifrig tätiges Mitglied angehörte. Von seinen Werken sind zu nennen: das Bkatt auf die dritte Jubelfeier der Universität Basel - 1760 - vue perspective de la partie la plus élevée de la Suisse nach Pyffers (?), Halte de Giurriers, Amour menacant nach Vanloo, den Catalog der Düsseldorfer Gallerie mit Kupfern , eine Sammlung von Kupferstichen nach den besten Werken Holbeins.
(Auszug aus der Matrikel der Akademie der Künste)