Bildende Kunst – Mitglieder
Erich Mendelsohn
Architekt
Am 21. März 1887 in Allenstein/Ostpreußen geboren,
gestorben am 15. September 1953 in San Francisco/Kalifornien/USA.
Von 1931 bis 1933
Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin, Sektion für die Bildenden Künste.
Biographie
Sohn eines Kaufmanns und einer Modistin.
1893-1907 Besuch der Grundschule und des humanistischen Gymnasiums in Allenstein.
1907 auf Drängen der Eltern Kaufmannsausbildung in Berlin und Studium der Volkswirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
1908-1910 Architekturstudium an der Technischen Hochschule Berlin, daneben künstlerische Tätigkeit als Maler.
1910-1912 Fortsetzung des Studiums an der Technischen Hochschule München bei Theodor Fischer; Diplom.
1912-1914 freischaffender Architekt, Bühnen- und Kostümbildner, Möbeldesigner und Dekorateur in München. Befreundet mit Künstlern der Gruppe Blauer Reiter.
1914 Umzug nach Berlin.
1915-1918 Ausbildung zum Sanitäter, Militärdienst.
Ab 1918 eigenes Architekturbüro in Berlin.
1919 erste Ausstellung von Entwurfsarbeiten in der Galerie Paul Cassirer, Berlin.
1920 Vortragsreise nach Holland.
1923 Reise nach Palästina, Entwürfe von Kraftwerksstationen.
1924 Reise in die USA, Bekanntschaft mit Frank Lloyd Wright. Mit Ludwig Mies van der Rohe und Walter Gropius Gründung der Architektenvereinigung Der Ring.
1925 Reise nach Leningrad und Moskau, Entwurf einer Fabrikanlage.
1930 Vortragsreise nach England.
1932 Reisen nach Frankreich und Norwegen, Planung einer Académie Européenne Méditerranée im südfranzösischen Cavalaire-sur-Mer mit dem Maler Amédée Ozenfant.
1933 Emigration zunächst nach Holland, dann Übersiedlung nach England.
1933-1936 Büro in Partnerschaft mit Serge Chermayeff in London. Bis 1939 Architekturbüro in London, danach Übersiedlung nach Jerusalem.
1934 erneute Reise nach Palästina.
1935-1941 Architekturbüro in Jerusalem (Zweitbüro).
1941 Rundreise durch die USA und Emigration. Einzelausstellung im Museum of Modern Art, New York, danach in Chicago und San Francisco. Mitglied des American Institute of Architects.
1942 Niederlassung in New York. Gastvorlesungen in Yale, Chicago, Detroit und Berkeley. Beratertätigkeit für das US War Department.
1943 zweijähriges Stipendium der John Simon Guggenheim Memorial Foundation.
1945 Umzug nach San Francisco, Eröffnung eines eigenen Architekturbüros.
1946 amerikanische Staatsbürgerschaft.
1947 Lehrauftrag an der University of California, Berkeley.
1953 Vorträge an der School of Architecture of Oklahoma.
Werk
Bauten:
1911-1913 Taharahaus (Bet Tahara) und Gärtnerhaus auf dem jüdischen Friedhof, Allenstein/Olsztyn (Ostpreußen)
1919-1921 Einsteinturm (Observatorium auf dem Telegrafenberg), Potsdam
1921-1922 Doppelvilla am Karolingerplatz, Berlin-Westend
1921-1923 Hutfabrik Friedrich Steinberg, Herrmann & Co., Luckenwalde
1921-1923 Umbau und Erweiterung des Verlagshauses Rudolf Mosse, Berlin-Mitte
1923-1924 Haus Dr. Sternefeld, Berlin-Westend
1925-1926 Kaufhaus Schocken, Nürnberg
1926-1927 Landhaus Curt Bejach, Berlin-Steinstücken
1926-1928 Kaufhaus Schocken, Stuttgart
1927-1931 Wohn- und Geschäftskomplex (WOGA) mit dem Kino Universum (heute: Schaubühne am Lehniner Platz), Berlin-Wilmersdorf
1927-1930 Kaufhaus Schocken (heute: Staatliches Museum für Archäologie), Chemnitz
1928-1930 Eigenes Wohnhaus, Am Rupenhorn, Berlin-Charlottenburg
1928-1930 Haus des Deutschen Metallarbeiterverbandes (IG Metall), Berlin-Kreuzberg
1931-1932 Columbushaus, Potsdamer Platz, Berlin-Mitte
1933-1935 Haus Nimmo, Chalfont St. Giles, Buckinghamshire, England
1934 De-La-Warr-Pavilion, Bexhill-on-Sea, Sussex, England
1934-1936 Haus Cohen, Chelsea, London
1934-1936 Villa und Bibliothek Salman Schocken, Jerusalem
1935-1936 Villa Weizmann, Rechowot bei Tel Aviv
1934-1940 Hebräische Universität, Jerusalem
1934-1939 Hadassah Universitätskrankenhaus, Jerusalem
1937-1938 Regierungskrankenhaus, Haifa
1946-1950 Maimonides-Hospital, San Francisco
1946-1953 Park Synagogue, Cleveland, Ohio
1950-1954 Mount-Zion-Synagoge, St. Paul, Minnesota
Publikationen:
Amerika. Bilderbuch eines Architekten, Berlin 1926
Mensch und Form. Aus dem Nachlass des Architekten Erich Mendelsohn, Berlin 2012
Erich Mendelsohns Bauten heute. Architekturführer zu seinen Bauten in Deutschland, Polen, Russland, Norwegen, Großbritannien, Israel und in den Vereinigten Staaten von Amerika. Hg. v. Regina Stephan, erarbeitet von Studierenden am Fachgebiet Geschichte und Theorie der Architektur der Technischen Universität Darmstadt. Darmstadt, Akademie der Künste, Berlin 2004
Ita Heinze-Greenberg: Erich Mendelsohn. "Bauen ist Glückseligkeit", Berlin 2011