Musik – Mitglieder
Dietrich Fischer-Dieskau
Sänger, Dirigent, Musikschriftsteller
Am 28. Mai 1925 in Berlin geboren,
gestorben am 18. Mai 2012.
Von 1956 bis 1978
Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Darstellende Kunst.
Von 1978 bis 1993
Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Musik.
Von 1993 bis 2012
Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion Musik.
Biographie
1934 erster Klavierunterricht.
1942 Gesangsunterricht bei G. A. Walter und H. Weißenborn.
1943 Einberufung zum Kriegsdienst.
1945-1947 in Italien in amerikanischer Kriegsgefangenschaft.
1947/48 Gesangstudium an der Berliner Musikhochschule bei H. Weißenborn.
1947 Beginn der Sängerkarriere in Mühlheim/Baden, als er ohne Probe für einen erkrankten Solisten einsprang; im Herbst des Jahres erster Liederabend in Leipzig.
1948 Verpflichtung als erster lyrischer Bariton an der Städtischen - seit 1961 an der Deutschen Oper Berlin. Hier sang er u. a. den Marquis Posa in "Don Carlos", den Wolfram von Eschenbach in "Tannhäuser" und den Don Giovanni, den Valentin, Jochanaan, Papageno und den Don Fernando in "Fidelio", den Ottokar in "Freischütz", den Fallstaff, den Grafen Almaviva in "Figaros Hochzeit"; Gastspiele an der Wiener und an der Münchner Staatsoper.
Ab 1949 Auslandsgastspiele in Großbritannien, der Schweiz, Frankreich, Italien und den Niederlanden.
1950 Debüt an der Mailänder Scala.
Ab 1954 ständiger Gast in Bayreuth; ab 1956 in Salzburg.
Seit 1982 Professor für Gesang an der Hochschule der Künste, Berlin.
Als "bester Liedersänger der Welt" (Times) füllte Dietrich Fischer-Dieskau alle wichtigen internationalen Konzertsäle und Opernhäuser. Die Kritiker rühmten die Akribie seiner Interpretationskunst und die enorme stimmliche Schattierungsfähigkeit.
1993 stellt Fischer-Dieskau nach 45 Jahren seine Konzerttätigkeit ein. Seither Lehrer an der Hochschule der Künste, Berlin, sowie in Meisterkursen im In- und Ausland, außerdem Dirigent, Rezitator und Buchautor.
Über das klassisch-romantische Opern- und Liederrepertoire hinaus widmete er sich auch der neuen Musik und setzte mit exzeptionellen Uraufführungen Maßstäbe.
Werk
Veröffentlichungen:
1972 Auf den Spuren der Schubert-Lieder - Werden, Wesen, Wirken
1974 Wagner und Nietzsche - der Mystagoge und sein Abtrünniger
1981 Robert Schumann - Wort und Musik. Das Vokalwerk
1985 Töne sprechen, Worte klingen - Zur Geschichte und Interpretation des Gesanges
1986 Schubert und seine Lieder
1987 Nachklang - Ansichten und Erinnerungen
1990 Wenn Musik der Liebe Nahrung ist. Künstlerschicksale im 19. Jahrhundert
1992 Weil nicht alle Blütenträume reiften
1993 Fern die Klage des Fauns. Debussys Welt
1998 Die Welt des Gesangs. Carl Friedrich Zelter und das Berliner Musikleben
1999 Der Nacht ins Ohr. Ein Lesebuch (Eduard Mörike, Hugo Wolf)
2000 Zeit eines Lebens. Auf Fährtensuche
2001 Hugo Wolf. Leben und Werk
2003 Musik im Gespräch. Streifzüge durch die Klassik, mit Eleonore Büning
Auszeichnungen
1950 Berliner Kunstpreis
1955 Orfeo d'oro (7 mal)
1958 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
1959 Bayrischer Kammersänger
1961/64/66/70 Edison-Preis
1962 Mozart-Medaille der Stadt Wien
1967 Preis der italienischen Schallplattenkritik
1963 Berliner Kammersänger
1966 Goldener Orpheus (italienischer Musikpreis)
1970 Prix Mondial Montreux
1974 Großes Bundesverdienstkreuz
1975 Léonie-Sonning-Musikpreis, Kopenhagen; Goldenes Grammophon
1973/78 Grammy Award
1978 Ehrendoktor an der Universität Oxford
1979 Friedrich-Rückert-Preis der Stadt Schweinfurt
1980 Ernst-von-Siemens-Musikpreis; Ehrendoktor an der Pariser Sorbonne, an der Yale University und an der Universität Heidelberg
1985 Bayrischer Maximiliansorden für Kunst und Wissenschaft
1986 Deutscher Schallplattenpreis mit Goldener Ehrennadel
1986 Stern zum Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
1987 Schumann-Preis der Stadt Zwickau
1987 Hindemith-Preis
1988 Goldmedaille der Royal Philharmonic Society
1990 Chevalier de la Légion d'Honneur
1990 Ehrendoktor der Universität Yale und der Sorbonne
1991 Preis für das beste Musikbuch, Verband der französischen Theater- und Musikkritiker
1993 Ernst-Reuter-Plakette
1994 Wilhelm-Pitz-Preis
1997 Großer Preis der Vereinigung der internationalen Musikkritiker
1999 Ehrensenator der Universität der Künste, Berlin
1999 Ehrendoktor Harvard
2000 Ehrenbürger von Berlin
2005 Porträt des Künstlers in der Berliner Ehrenbürgergalerie
2007 Musikpreis der Stadt Duisburg
2008 Kultureller Ehrenpreis der Landeshauptstadt München
2008 Hugo-Wolf-Medaille