Musik – Mitglieder

Isang Yun

Komponist

Am 17. September 1917 in Tongyong/Südkorea geboren,
gestorben am 3. November 1995.
Von 1973 bis 1993 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Musik.
Von 1993 bis 1995 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion Musik.

Biographie

Kindheit in der damals japanischen Hafenstadt Tongyeong (heute Südkorea) als Sohn des Schriftstellers Yun Ki-hyon.
In Korea großer Erfolg mit Streichquartett I (1955) und Klaviertrio (1955).
1956 Studium der Komposition am Conservatoire National de Musique in Paris bei Tony Aubin und Musiktheorie bei Pierre Revel.
1957 Übersiedlung nach West-Berlin.
Bis 1959 Studium der Komposition bei Boris Blacher, Musiktheorie bei Reinhard Schwarz-Schilling und Zwölftontechnik bei Josef Rufer an der Hochschule für Musik.
Große Erfolge mit Op 1 bzw. Op. 2.
Adaption von Schönbergs Zwölftontechnik und radikale Umstellung der kompositorischen Technik unter Beibehaltung ostasiatischer Einflüsse.
1966 Studien- und Vortragsreise durch die USA.
Juni 1967 Entführung nach Seoul und Folter durch den südkoreanischen Geheimdienst wegen kritischer Äußerungen zur Zerschlagung von Gewerkschaften etc.
Verurteilung zu lebenslänglicher Haft, spätere Revidierung und Freilassung aufgrund internationaler Proteste.
1971 Rückkehr nach West-Berlin und Erhalt der deutschen Staatsbürgerschaft.
Während der Haft entstanden Kompositionen wie die Oper "Die Witwe des Schmetterlings", Riul und Images.
1980 Verarbeitung seines Entsetzens über das Gemetzel in Kwangju 1980 im Orchesterstück "Exemplum in memoriam Kwangju".
Musikalische Vielfalt zeigt sich in groß besetzten symphonischen Werken, Stücken für Kammermusik sowie filigranen Solostücken.

Werk

Kammermusik:
1958 Fünf Stücke für Klavier
1959-1961 Streichquartett III in drei Sätzen
1963 Garak für Flöte und Klavier
1966 Shao Yang Yin für Klavier oder Cembalo
1967 Tuyaux sonores für Orgel
1968 Riul für Klarinette und Klavier
1970 Glissées für Violoncello solo
1971 Piri für Oboe solo
1980 Novellette für Flöte und Harfe ad lib. mit Violine und Violoncello
1980 Teile dich Nacht. Drei Gedichte von Nelly Sachs für Sopran und Kammerensemble
1983 Sonatina für zwei Violinen
1983 Monolog für Bassklarinette
1984/85 Li-Na im Garten. Fünf Stücke für Violine solo
1987 In Balance für Harfe solo
1987 Tapis für Streicher
1988 Intermezzo für Violoncello und Akkordeon
1998 Streichquartett IV in zwei Sätzen
1990 Streichquartett V in einem Satz
1991 Bläserquintett I-II
1991 Sonate für Violine und Klavier
1992 Espace I für Violoncello und Klavier
1993 Vier Chinesische Bilder für Blockflöte oder Flöte solo

Orchesterwerke:
1960 Bara
1960 Symphonische Szene
1961 Colloides sonores für Streichorchester
1966 Réak für großes Orchester
1978 Muak. Tänzerische Phantasie für großes Orchester
1979 Fanfare & Memorial für Orchester mit Harfe und Flöte solo
1981 Exemplum in memoriam Kwangju
1986 Mugung-Dong. Invocation für Bläser, Schlagzeug und Kontrabässe
1987 Kammersinfonie I
1989 Kammersinfonie II Den Opfern der Freiheit
1994 Engel in Flammen mit Epilog für Orchester, Sopran solo und Frauenchor

Instrumentalkonzerte:
1975/76 Konzert für Violoncello und Orchester
1977 Konzert für Flöte und kleines Orchester
1983-1986 Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 in drei Sätzen, einzeln: Festliches Präludium, Dialog Schmetterling-Atombombe, Adagio und Finale

Vokalwerke:
1964 Om mani padme hum. Zyklus für Sopran, Bariton, Chor und Orchester in fünf Sätzen
1968 Ein Schmetterlingstraum. Chor auf einen chinesischen Text von Ma Chi-Yuan
1971 Namo für drei Sopran und Orchester nach Gebetsformeln des Mahayana-Buddhismus
1975 An der Schwelle. Sonette von Albrecht Haushofer für Bariton, Frauenchor, Orgel und Instrumente
1977 Der weise Mann. Kantate nach Texten des Predigers Salomo und von Laotse für Bariton, gemischten Chor und kleines Orchester
1981 Der Herr ist mein Hirte. Chor mit Solo-Posaune nach dem 23. Psalm und Nelly Sachs
1981 O Licht. Chor mit Solo-Violine und Schlagzeug nach Nelly Sachs und einem buddhistischen Gebet
1986/87 Naui ttang, naui minjogiyo! (Mein Land, mein Volk) Koreanische Kantate für vier Vokalsolisten, Chor und Orchester

Opern:
1965 Der Traum des Liu Tung
1967/68 Die Witwe des Schmetterlings
1969/70 Geisterliebe
1971/72 Sim Tjong

Auszeichnungen

1956 Kulturpreis der Stadt Seoul