Film- und Medienkunst – Mitglieder
George Tabori
Regisseur, Schriftsteller (Dramen, Prosa, Hörspiele)
Am 24. Mai 1914 in Budapest geboren,
gestorben am 23. Juli 2007.
Von 1984 bis 1993
Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Film- und Medienkunst.
Von 1993 bis 2007
Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion Film- und Medienkunst.
Biographie
1932-1933 Student und Ausbildung in der Hotelbranche in Berlin, anschließend in Dresden.
1935 Journalist und Übersetzer in Budapest.
1936 Emigration nach London, Arbeit als Journalist und Übersetzer.
Seit 1939 Auslandskorrespondent in Bulgarien und in der Türkei.
1941-1943 für den britischen Nachrichtendienst im Nahen Osten tätig.
1944 Rückkehr nach London.
1943-1947 Mitarbeiter der BBC.
1947 Übersiedlung in die USA.
1953-1971 Drehbuch- und Bühnenautor in New York, Theater- und Filmarbeiten in London.
1971 Stipendium des DAAD und Übersiedlung nach Deutschland.
1971-1978 Wohnsitz in Berlin, 1978 in München.
1976-1978 Gründer des "Bremer Theaterlabors".
1978-1981 an den Kammerspielen in München, Gastregisseur in Rotterdam, Bochum, Köln, Berlin.
1986 erste Operninszenierung an der Kammeroper in Wien ("Der Bajazzo").
1987-1990 künstlerischer Leiter des Theaters "Der Kreis" in Wien.
1999-2007 am Berliner Ensemble.
Werk
Theater:
Flight into Egypt, Regie: Elia Kazan, New York, 1952
The Emperor's Clothes, Regie: Harold Clurman, New York, 1953
Fräulein Julie, 1956
BrouHaHa, Regie: Peter Hall, London, 1958
Brecht on Brecht, Regie: Gene Frankel und George Tabori, New York, 1960
The Cannibals, Regie: M. Fried und George Tabori, New York, 1968
The Niggerlovers, Regie: Gene Frankel, New York,1969
Die Kannibalen, Zusammen mit Martin Fried, Berlin, 1969
Pinkville, Regie: Martin Fried, New York 1970 und Berlin 1971
Clowns, Tübingen, 1972
Die Demonstration, Berlin, 1972
Sigmunds Freude, nach und mit Protokollen des Gestalttherapeuten Fritz S. Perls, Bremen, 1975
Talk Show, Bremen, 1976
Verwandlungen, Improvisationen nach Franz Kafka, München, 1977
Die 25. Stunde, Harlem, 1977
Die Hungerkünstler, frei nach Franz Kafka, Bremen, 1977
Hamlet, Bremen, 1978
Ich wollte meine Tochter läge tot zu meinen Füssen und hätte die Juwelen in den Ohren (Improvisationen über Shakespeares Shylock). München, 1978
Mutters Courage, München, 1979
Improvisationen über Shakespeare, München, 1980
Beckett-Abend, München, 1981
Der Voyeur, Berlin, 1982
Jubiläum, Bochum, 1983
Faust, Köln, 1983
Warten auf Godot, München, 1983
Peepshow. Ein Rückblick, Bochum, 1984
M, nach Euripides "Nachrichten vom Grottenolm" von P. Radtke, München, 1985
Mein Herbst, München, 1985
Die Troerinnen, München, 1985
Glückliche Tage, München, 1986
Das Totenfloß,von Harald Müller,. München, 1986
Stammheim. Epilog zu Reinold Hauffs Film Stammheim, Hamburg, 1986
Das Buch mit sieben Siegeln. Oratorium von Franz Schmidt, Salzburg, 1987
Mein Kampf (Farce), Wien, 1987
Schuldig geboren, nach Peter Sichrowsky, Wien, 1987
Masada, nach "Der Jüdische Krieg" von F. Josephus, Bearbeitung von Tabori und Ursula Voss, Graz/Wien, 1988
Der Tod dankt ab, Nach Viktor Ullmann, Berlin, 1988
Stalin, nach Gaston Salvatore, 1988
Frauen. Krieg. Lustspiel, Wien, 1988
Masada, Wien, 1988
Verliebte und Verrückte, nach Shakespeare, Wien, 1989
Weisman und Rotgesicht, Wien, 1990
Othello, Übers.: Erich Fried. Spielfassung Tabori, Wien, 1990
Weismann und Rotgesicht, Wien, 1990.
Der Babylon Blues oder wie man glücklich wird, ohne sich zu verausgaben, Wien, 1991
Goldberg-Variationen, Wien, 1991
Nathans Tod, nach Gotthold Ephraim Lessing, Wolfenbüttel/München, 1991
Unruhige Träume, nach Franz Kafka, Wien, 1992
Mutters Courage, 1992
Der Großinquisitor, nach Dostojewskis "Die Brüder Karamasow", München, 1992
Requiem für einen Spion, Wien, 1993
Die 25. Stunde, Wien, 1994
Delirium, Hamburg, 1994
Moses und Aron, Leipzig (Oper), 1994
Die Massenmörderin und ihre Freunde, Wien, 1995
Die Ballade vom Wiener Schnitzel, Wien, 1996
Die letzte Nacht im September, Wien, 1997
Stecken, Stab und Stangl, von Jelinek, 1997
Der nackte Michelangelo, Berlin, 1998
Die Zauberflöte, Berlin, 1998
Requiem für einen Spion, Köln, 1999
Purgatorium, Wien, 1999
Die Brecht-Akte, Berlin, 2000
Frühzeitiges Ableben, Berlin, 2001
Insomnia, Kassel, 2001
Hörspiel:
Die 25. Stunde, 1978
My Mother's Courage, 1979
Weismann und Rotgesicht, Regie: Jörg Jannings, 1979
Der Voyeur, Regie: Jörg Jannings, 1981
Jubiläum, Hörfassung eines Bühnenstücks, Regie: Jörg Jannings. 1983
Sigmunds Freude, nach Protokollen des Gestalttherapeuten Frederick S. Peris, 1983.
Erste Nacht, letzte Nacht, Regie: Jörg Jannings, 1986
Insomnia, 1986
Mein Kampf, Regie: Jörg Jannings, 1988
Wie man glücklich wird, ohne sich zu verausgaben, Regie: Jörg Jannings, 1991
Requiem für einen Spion, 1993
Der Großinquisitor, 1994
Film:
No Exit, 1962
Young Lovers, Regie: A. Asquith, 1954
I Confess, Regie: Alfred Hitchcock, 1955
The Journey, Regie: Anatole Litvak, 1959
Secret Ceremony, Regie: J. Losey, 1968
Insomnia, 1974
Frohes Fest, Fernsehspielfilm, 1981
Fin de partie, Fernsehspielfilm, 1998
Mutters Courage, Spielfilm, Regie: Michael Verhoeven, 1995
Bücher:
Beneath the Stone. Roman. England 1944/45
Companions of the Left Hand. Roman. England, 1946
Original Sin. Roman. England, 1947
The Caravan Passes. England 1949
Tod in Port Aarif. Roman. 1951 [dt. 1994]
Ich wollte, meine Tochter läge tot zu meinen Füßen und hätte die Juwelen in den O. Improvisationen über Shakespeares Shylock. Dokumentation einer Theaterarbeit. Hg. von A. Welker, T. Berger. München 1979
Son of a Bitch. Erzählungen. 1981
Unterammergau oder Die guten Deutschen. Theatertexte und Essays. 1981
Spiele. Köln 1984
Meine Kämpfe. Erzählungen. München, Wien 1986
Betrachtungen über das Feigenblatt. Ein Handbuch für Verliebte und Verrückte. München, Wien 1991
Ein guter Mord, Göttingen1992 [1946]
Das Opfer. [Beneath the Stone the Scorpion]. Roman. Göttingen 1996
Gefährten zur linken Hand. Roman. [Companions of the Left Hand]. Göttingen 1999
Drehbuch:
Crisis, Regie: Richard Brooks, 1950
Thunder in the East, Regie: Charles Vidor, 1953
The Holiday, 1961
The Stronger, Fernsehfilm, Regie: Patrick Garland, 1971
Parades, Regie: Robert J. Siegel, 1972
Arturo Ui, Fernsehfilm, nach Bertold Brecht, 1972
Auszeichnungen
1954 British Academy Award
1971 DAAD Stipendium
1976 Kritikerpreis für Literatur des Verbands der deutschen Kritiker, Berlin
1978 Hörspielpreis des Internationalen Fernseh- und Radiowettbewerbs "Prix Italia", Rom
1979 Prix Italia
1981 Großer Preis der Internationalen Filmwoche der Stadt Mannheim
1981 Großer Kunstpreis der Stadt Berlin für die Hörspiele
1983 Dramatikerpreis der Stadt Mülheim an der Ruhr
1985 Hörspielpreis der Stadt Frankfurt am Main
1986 Preis des Vereins "Zentrum Bundesrepublik Deutschland" des Internationalen Theaterinstituts (ITI)
1987 Ernst-Hoferichter-Preis der Stadt München
1988 Theaterpreis Berlin der Stiftung Preußische Seehandlung
1988 Josef Kainz-Medaille der Stadt Wien für herausragende Leistungen auf dem Theater
1990 Peter-Weiss-Preis für Theater der Stadt Bochum
1990 Dramatikerpreis der Stadt Mülheim an der Ruhr
1991 Peter-Weiss-Preis, Bochum
1992 Georg-Büchner-Preis für Literatur der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt
1994 Ehrenmitglied der Oper Leipzig
1994 Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der BRD
1995 Goldene Ehrenmedaille der Stadt Wien
1997 Ehrenmitglied des Burgtheaters in Wien
1997 Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst, Österreich
1998 Walter-Hasenclever-Literaturpreis, Aachen
2000 Goethe-Medaille, Weimar
2000 Ehrenbürgerschaft von Eschede
2001 Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor