Literatur – Mitglieder

Wieland Herzfelde

eigtl. Wieland Herzfeld

Schriftsteller, Verleger

Am 11. April 1896 in Weggis/Schweiz geboren,
gestorben am 23. November 1988.
Von 1961 bis 1970 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (Ost), Sektion Literatur und Sprachpflege.
Von 1970 bis 1988 Ehrenmitglied der Akademie der Künste, Berlin (Ost), Sektion Literatur und Sprachpflege.
Von 1967 bis 1970 Sekretär der Sektion Literatur und Sprachpflege der Akademie der Künste, Berlin (Ost).

Archivbestand

Biographie

Kindheit im schweizerischen Weggis.
Erste literarische Arbeiten bereits in jungen Jahren.
1914 Übersiedlung nach Berlin gemeinsam mit dem Bruder Helmut Herzfeld, der sich später John Heartfield nannte.
Studium der Germanistik und Medizin.
Freiwilliger im Ersten Weltkrieg, starke Prägung durch Kriegserlebnisse und Hinwendung zum Pazifismus.
1916 Herausgabe der Anti-Kriegs-Zeitschrift "Neue Jugend", Verbot der Zeitschrift.
1917 Gründung des Malik-Verlags.
Herausgabe der politischen Zeitschriften "Die Pleite", "Der Gegner" und von Kunstmappen von Georg Grosz.
Entlassung aus der Armee.
Reger Kontakt und Zusammenarbeit mit Berliner Künstlern wie Harry Graf Kessler, Erwin Piscator und Else Lasker-Schüler, die ihn zu seinem Pseudonym anregte.
1918 Beitritt zur neu gegründeten Kommunistischen Partei Deutschlands.
1921 Verurteilung zu einer Geldstrafe wegen Beleidigung der Reichswehr.
Ab 1933 in der Illegalität, zunächst bei Freunden und bei dem Verleger Ernst Rowohlt, anschließend Flucht nach Prag.
Weiterhin Arbeit als Verleger.
1934 Schließung des Malik-Verlages durch die Nationalsozialisten, Weiterführung des Verlags in Prag und London, Verleger von Werken der Schriftsteller Johannes R. Becher und Ilja Ehrenburg, Veröffentlichung der Zeitschrift "Neue Deutsche Blätter" gemeinsam mit Anna Seghers, Herausgabe der Gesammelten Werke von Bertolt Brecht.
1938 Flucht nach London, 1939 Emigration in New York, 1944 Gründung des Aurora-Verlags zusammen mit Bertolt Brecht, Lion Feuchtwanger, Alfred Döblin, Heinrich Mann, Ernst Bloch, Ferdinand Bruckner, Oskar Maria Graf, Ernst Waldinger und Franz Carl Weiskopf.
1949 Rückkehr nach Deutschland.
Professor für Literatur in Leipzig.
Arbeit als Schriftsteller und Übersetzer, 1952-1962 Herausgabe der Gesammelten Werke Leo Tolstois.
1956-1970 Mitglied des PEN-Zentrums der DDR.

Werk

Sulamith, Berlin, 1917
Tragigrotesken der Nacht-Träume, Berlin 1920
Das Messer zwischen die Zähne. Ein Aufruf an die Intellektuellen, Berlin 1922
George Grosz und Wieland Herzfelde: Die Kunst ist in Gefahr, Aufsätze, Berlin 1925
Immergrün. Merkwürdige Erlebnisse und Erfahrungen eines fröhlichen Waisenknaben, Berlin (Ost) 1949
Das steinerne Meer. Ungewöhnliche Begebenheiten, Erzählungen, Leipzig 1955
Unterwegs. Blätter aus 50 Jahren, Berlin (Ost) 1961
John Heartfield: Leben und Werk, Dresden 1962
Zur Sache geschrieben und gesprochen zwischen 18 und 80. Berlin (Ost), Weimar 1976
Was Du berührst... Liebesgedichte, Berlin 1976
Blau und Rot, Gedichte, Leipzig 1971

Auszeichnungen

1959 Heinrich-Heine-Preis des Ministeriums für Kultur der DDR
1986 Ehrenbürger von Berlin (Ost)