Bildende Kunst – Mitglieder
Hans Poelzig
Architekt, Maler, Bühnenbildner, Filmarchitekt
Am 30. April 1869 in Berlin geboren,
gestorben am 14. Juni 1936 in Berlin.
Von 1922 bis 1936
Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin, Sektion für die Bildenden Künste.
Von 1920 bis 1935 Vorsteher des akademischen Meisterateliers für Architektur der Preußischen Akademie der Künste, Berlin.
Von 1921 bis 1935 Mitglied des Senats der Akademie der Künste.
Von 1932 bis 1933 Vizepräsident der Akademie der Künste.
Biographie
Sohn der Gräfin Clara Henriette von Poelzig und des britischen Reeders George Acland Ames, aufgewachsen bei Pflegeeltern in Stolpe, Brandenburg.
1879-1888 Besuch des Victoria-Gymnasiums in Potsdam, Reifezeugnis.
1889-1894 Studium an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg, u.a. Entwurf bei Carl Schäfer und Architekturgeschichte bei Friedrich Adler und Cornelius Gurlitt.
1896-1899 Regierungsbauführer im Preußischen Ministerium für Öffentliche Arbeiten in Berlin.
1900 Berufung an die Königliche Kunst- und Kunstgewerbeschule in Breslau.
1903-1916 Direktor der Breslauer Kunstgewerbeschule, ab 1911 Königlich-Preußische Akademie für Bau- und Kunstgewerbe.
1908 Mitglied des Deutschen Werkbundes und des Deutschen Bundes für Heimatschutz.
1916-1920 Stadtbaurat in Dresden.
1919-1921 Vorsitzender des Deutschen Werkbundes.
1923 Professor für Architektur an die Technische Hochschule Berlin.
1926-1933 Vorstandsmitglied des Bundes Deutscher Architekten, Erster Vizepräsident.
1931-1932 Teilnahme am Wettbewerb Das wachsende Haus, Bau im Rahmen der Ausstellung "Sonne, Luft und Haus für Alle", Messegelände, Berlin 1932.
1935 Verhandlungen über eine Berufung als Professor an die Akademie der Schönen Künste in Istanbul.
Werk
Bauten:
1903-1905 Erweiterungsbau des Rathauses, Löwenberg/Lwówek Śląski (Niederschlesien)
1902-1907 Evangelische Kirche, Maltsch/Malczyce (Niederschlesien)
1905-1907 Wohnhaus Poelzig, Breslau-Leerbeutel/Wrocław-Zalesie
1907-1912 Wohn- und Geschäftshaus Lauterbach mit Mietshäusern, Breslau/Wrocław
1908-1914 Talsperre, Pretzschendorf-Klingenberg (Sachsen)
um 1909-1910/1911 chemische Fabrik, Luban/Luboń bei Posen/Poznań
1910-1911 Ausstellungs- und Wasserturm, Ostdeutsche Industrieausstellung, Posen/Poznań
1911-1913 Geschäftshaus Junkernstraße, Breslau/Wrocław
1911-1913 Ausstellungsgebäude für die Jahrhundertausstellung, Breslau/Wrocław
um 1913-1915 Annagrube, Pschow/Pszów (Oberschlesien)
um 1918-1921 Mausoleum für Karl August Lingner, Dresden (mit Georg Kolbe)
1919 Umbau des Großen Schauspielhauses, Berlin-Mitte
1923-1924 Verwaltungsgebäude und Lagerschuppen, Gebr. Meyer, Hannover-Vinnhorst
1925-1928 Textilfabrik Goeritz, Chemnitz (teilweise realisiert)
1926 Mosaikbrunnen, Dresden (für die I. Internationale Gartenbau-Ausstellung)
1926-1927 Einfamilienhaus in der Werkbundausstellung Am Weißenhof, Stuttgart
1927-1928 Typen-Tankstellen der Reichskraftsprit GmbH, Berlin
1927-1929 Bebauung am Bülowplatz (heute Rosa-Luxemburg-Platz) mit dem Kino Babylon, Berlin-Mitte
1928 Ein- und Zweifamilienhaus in der Gagfah-Siedlung, Berlin-Zehlendorf (im Rahmen der Ausstellung Bauen und Wohnen, 1928)
1928-1930 Kabelwerk der Dr. Cassirer & Co. AG, Berlin-Spandau
1928-1931 Verwaltungsgebäude der I.G. Farben, Frankfurt am Main
1928-1931 Haus des Rundfunks, Berlin-Charlottenburg
1929-1931 Wohnhaus Fritz Steinert, Krefeld-Kliedbruch
1931-1932 Sparkasse, Wolgast (Ostvorpommern)
Filmarchitektur:
1920 Der Golem, wie er in die Welt kam
1923-1925 Zur Chronik von Grieshuus
Publikationen:
Hans Poelzig. Gesammelte Schriften und Werke. Hg. v. Julius Posener, Berlin 1970
Hans Poelzig. Hg. v. Matthias Schirren, Berlin 1989
Hans Poelzig. Architekt, Lehrer, Künstler. Hg. v. Wolfgang Pehnt und Matthias Schirren, München 2007
Auszeichnungen
1929 Ehrendoktor der Technischen Hochschule Stuttgart