Bildende Kunst – Mitglieder
Ferdinand Carl von Kügelgen
Landschaftsmaler
Am 6. Januar 1772 in Bacharach geboren,
gestorben am 10. Januar 1823.
Von 1804 bis 1823
Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin.
Biographie
Ferdinand Carl von Kügelgen geb.: 1772-01-06 gest.: 1823-01-10
Kügelgen, Ferdinand Carl von, Landschaftsmaler, ein Zwillingsbruder von Gerhard von Kügelgen und diesem bis zur Verwechslung ähnlich wurde am 25. Januar (6. Februar) zu Bacharach am Rhein geboren. Nachdem er mit seinem Bruder seine wissenschaftliche Bildung auf dem Jesuitengymnasium zu Bonn beendet hatte, widmete er sich nach dem Tode seines Vaters der Landschaftsmalerei und erhielt von 1789 ab mit seinem Bruder Gerhard den ersten Kunstunterricht von dem Landschaftsmaler Zick in Koblenz und dem Portraitmaler Fesel in Würzburg; darauf gingen die Brüder mit Unterstützung des Kurfürsten Maximilian Franz von Cöln im Jahr 1791 nach Italien und Carl wand sich hier, namentlich aber in Rom dem Studium der Natur zu, dem er mit unermüdlichem Eifer oblag. - Als infolge der französischen Invasionskriege die Unterstützungen von ihrem Gönner ausblieben, verließ Gerhard Rom, während Carl Ferdinand als Landschaftsmaler in Rom blieb, wo er die Bekanntschaft des Lord Bristol machte. Im Jahre 1795 verließ auch er Italien und folgte seinem Bruder Gerhard nach Riga, von wo sie beide 1799 sich nach Petersburg begaben. Hier wurde Carl von Kaiser Paul mit einem Jahresgehalt von 3000 Rubeln als kaiserlicher Hofmaler angestellt. Wenige Jahre später heirateten beide Brüder zwei Schwestern, Zöge von Manteuffel, und ließen deshalb auch ihren bis dahin fast unbeachteten Familienadel anerkennen. Als kaiserlich russischer Hofmaler unternahm Carl Ferdinand mit dem Stadtrath von Röhler 1804 von Petersburg aus eine Reise nach der Krim, von wo er mit wohl gefüllten Mappen nach Hause zurückkehrte; da er über 150 Ansichten aufgenommen hatte; da der Kaiser (...) wünschte, diese Bilder in Oel ausgefüllt zu sehen, bereiste Carl 1806 abermals ganz Taurien und brachte 240 Zeichnungen mit zurück; doch wurden von diesen, da der französische Krieg das Werk unterbrach, nur 30 Blätter in Oel ausgeführt. Eine Sammlung von 55, später ebenfalls in Oel ausgeführten Bildern war das Resultat einer 1818 durch Finnland unternommenen Reise. Inzwischen war Carl am 4. September 1804 ordentliches Mitglied der Berliner Akademie der Künste und mechanischen Wissenschaften und kurz zuvor auch Mitglied der Petersburger Akademie geworden. In der Folge lebte er meist auf seinem Landgute Kurküll in Livland und zuletzt (von 1827 ab) in Reval, wo er auch am 9. Januar 1832 verstorben ist. Alle seine Werke belaufen sich auf 171 Oelgemälde und eine sehr große Anzahl ausgeführter Zeichnungen. An seinen Gemälden, welche fast durchweg idyllische Ansichten oder Prachtscenen darstellen, wird ein durchsichtiges und kurftiges Colorit gerühmt; am besten gelangen ihm die Formen und Mittelgründe. (...) Er gab auch eine 'Malerische Reise in die Krim' - Petersburg 1823 - heraus. Sein Sohn u. Schüler Constantin von Kügelgen, Landschaftsmaler, wurde sein Nachfolger als kaiserlich russischer Hofmaler.
(Auszug aus der Matrikel der Akademie der Künste)