Musik – Mitglieder
Hans Pfitzner
Komponist, Generalmusikdirektor, Professor
Am 5. Mai 1869 in Moskau geboren,
gestorben am 22. Mai 1949.
Von 1919 bis 1945
Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, Berlin, Sektion für Musik.
Biographie
2. Sohn des Orchestergeigers Carl Robert Pfitzner.
1872 Umzug der Familie nach Frankfurt am Main, der Vater wird Musikdirektor am Stadttheater.
1877 Unterricht im Klavierspielen bei seinem Vater; erste Komposition.
1878 in der Schule Freundschaft zu Paul Nikolaus Cossmann, der zum Mentor und Berater wird.
1886-1890 Schüler am Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt am Main bei den Lehrern Iwan Knorr (Komposition) und James Kwast (Klavier). Umfangreiche Kompositionstätigkeit.
1892-1893 Lehrer für Theorie und Klavier am Konservatorium Koblenz.
1897 Umzug nach Berlin; Lehrer für Komposition und Dirigieren am Stern'schen Konservatorium.
1900 Konzert gemeinsam mit Richard Strauss, Beginn der Freundschaft zu Bruno Walter.
1903-1906 1. Kapellmeister am Theater des Westens. Bekanntschaft mit Gustav und Alma Mahler.
1905 Aufführung der zweiten Oper "Die Rose vom Liebesgarten" unter Mahler.
1906 erster Auftritt als Dirigent ("Tannhäuser") in München, das zunehmend ein Zentrum für Pfitzner wird. Gefördert durch Cossmann, der 1904 dort die Süddeutschen Monatshefte gründet.
1907 Leiter des Städtischen Orchesters in Straßburg.
1908 Leiter des Straßburger Konservatoriums, Gründung einer Opernklasse.
1910-1916 musikalische Leitung der Städtischen Oper, Zusammenarbeit mit den Dirigenten Wilhelm Furtwängler und Otto Klemperer.
1918 bei Kriegsende Verlust aller Ämter in Straßburg. Rückkehr in das München der Räterepublik.
Gründung des Hans Pfitzner Vereins für Tonkunst.
1919 Umzug nach Unterschondorf am Ammersee bei München.
1919-1920 Chefdirigent der Münchner Philharmoniker.
1920 Leiter einer Meisterklasse für Komposition an der Preußischen Akademie der Künste.
1929-1934 Lehramt an der Bayrischen Akademie der Tonkunst, Umzug nach München.
1935-1938 Reichskultursenator.
1943 Zerstörung des Münchner Wohnhauses, Umzug nach Wien-Rodaun.
1948 von der Entnazifizierungsbehörde Einstufung als "nicht betroffen".
Bedeutende Schüler: Lotte Backes, Sem Dresden, Gerhard Frommel, Heinrich Jacoby, Otto Klemperer, Carl Orff, Felix Wolfes.
1917 Ehrenmitglied der Königlich Schwedischen Musikakademie, 1936 Ehrenmitglied der Accademia di Santa Cecilia, Rom.
Werk
Opern:
1891-1893 Der arme Heinrich, Musikdrama
1897-1900 Die Rose vom Liebesgarten, Romantische Oper
1906 Das Christ-Elflein, op. 20, Spieloper, rev. 1917
1912 Palestrina, Oper
1930-1931 Das Herz, op. 39, Drama für Musik
Orchesterwerke:
1922 Konzert für Klavier und Orchester Es-Dur, op. 31
1923 Konzert für Violine und Orchester h-Moll, op. 34
1943 Konzert für Violoncello und Orchester a-Moll, op. 52
Kammermusik:
1902 Streichquartett D-Dur, op. 13
Vokalwerke:
1907 Zwei Lieder, op. 21 für hohe Singstimme und Klavier
Fünf Lieder, op. 22 für Singstimme und Klavier
1909 Vier Lieder, op. 24 für Singstimme und Klavier
1915/16 Zwei deutsche Gesänge, op. 25 für Bariton und Orchester
1921 Von deutscher Seele, op. 28, Romantische Kantate für 4 Solostimmen gemischten Chor, Orchester und Orgel
1923 Alte Weisen, op. 33 für Singstimme und Klavier
1931 Drei Sonette für Männerstimme und Klavier, op. 41
Publikationen:
Vom musikalischen Drama. München/Leipzig 1915
Futuristengefahr. München/Leipzig 1917
Die neue Ästhetik der musikalischen Impotenz. München 1919
Werk und Wiedergabe. Augsburg 1929
Über musikalische Inspiration. Berlin 1940
Gesammelte Schriften, Band I-IV, 1926-1987
Auszeichnungen
1925 Orden Pour le Merite für Kunst und Wissenschaft
1927 Bayrischer Maximiliansorden
1931 Beethoven-Preis der Preußischen Akademie der Künste
1933 Goethe-Medaille der Stadt Frankfurt am Main
1934 Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main
1935 Brahms-Medaille der Freien und Hansestadt Hamburg
1939 Beethoven-Medaille der Stadt Bonn
1939 Ehrenbürger der Stadt Frohburg/Sachsen
1942 Wartheländischer Musikpreis
1943 Beethoven-Preis der Stadt Wien
1944 Robert Schumann-Preis der Stadt Zwickau
Ehrenring der Stadt Wien