Baukunst – Mitglieder
Hugo Häring
Architekt, Hochschullehrer
Am 22. Mai 1882 in Biberach/Riß geboren,
gestorben am 17. Mai 1958 in Göppingen.
Von 1955 bis 1958
Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Baukunst.
Biographie
1899 Abitur an der Königlichen Realanstalt in Ulm.
1899-1903 Architekturstudium an der Technischen Hochschule Stuttgart, Staatsexamen; Gastsemester an der Technischen Hochschule Dresden.
1904 Übersiedlung nach Hamburg, dort tätig als angestellter Architekt.
1905-1907 Architektentätigkeit und Lehrer an der Staatlichen Kunstgewerbeschule zu Hamburg.
1907-1908 Militärdienst in Ulm, anschließend Aufenthalt in München.
1908-1915 selbständiger Architekt in Hamburg; Repräsentant der Vereinigten Werkstätten für Kunst und Handwerk, Hamburg. Mitglied und Vertreter des Hamburger Künstlervereins.
1915-1921 Architekt beim Wiederaufbau in Ostpreußen; ab Ende 1916 Einsatz als Soldat und Dolmetscher auf dem Balkan.
1921 Übersiedlung nach Berlin; Beteiligung an der Großen Berliner Kunstausstellung (1921-1922).
1926 Mitglied und Sekretär in der Architektenvereinigung Der Ring und im Vorstand des Deutschen Werkbundes.
1931 Beitrag zur Deutschen Bauausstellung, Berlin.
1931 Teilnahme am Wettbewerb "Das wachsende Haus", ausgeschrieben vom Berliner Stadtbaurats Martin Wagner.
Theoretische Auseinandersetzung mit Paul Schmitthenner über die Fragen des Neuen Bauens.
1935 Leiter der von Albert Reimann 1902 gegründeten Reimann-Schule, Berlin, im selben Jahr umbenannt in "Kunst und Werk. Private Schule für Gestaltung".
1939 Ausschluss aus der Reichskammer der bildenden Künstler durch die Nationalsozialisten.
1941-1942 regelmäßiger Austausch einer Studiengruppe an der Schule Kunst und Werk mit Hans Scharoun, Chen Kuen Lee und anderen Architekten des Neuen Bauens; Beschäftigung mit Fragen des Städtebaus in China. Gründung des Chinesischen Werkbundes (Chiweb).
1945-1946 Leitung der Planungskommission für Südwürttemberg und Hohenzollern; Zusammenarbeit mit Heinrich Lauterbach.
1947 Einladung von Hans Scharoun, die Leitung der Abteilung Erziehung am neu gegründeten Institut für Bauwesen der Akademie der Wissenschaften, Berlin, zu übernehmen.
1953 Durch Vermittlung von Werner Hebebrand Vertrag mit der Stadt Hamburg über die Ausarbeitung einer Denkschrift zum Thema "Gestaltfragen der europäischen Städte".
1955 Treffen ehemaliger Ring-Mitglieder bei Häring, Aufruf zur Wiederbelebung des Rings.
Werk
Bauten:
1915-1920 Haus Römer, Neu-Ulm
Um 1916 zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser in Allenburg/Ostpreußen
1922-1925 Hospital Gaffrée-Guinle, Rio de Janeiro/Brasilien
1922-1928 Gut Garkau, Gemeinde Scharbeutz/Ostholstein
1925 Räucherwarenfabrik, Neustadt/Holstein
1926-1927 Reihenhäuser, Eisvogelweg, Riemeisterstraße, Im Gestell, Am Fischtal) in der Großsiedlung Onkel-Toms-Hütte, Berlin-Zehlendorf
1927-1928 Haus Woythaler, Berlin-Lankwitz
1928-1929 Haus Frentzel, Elbing/Ostpreußen
1928-1931 Stahlskelettwohnungsbau Blöcke I-III, Gotenburger Straße, Prinzenallee, Stockholmer Straße, Berlin-Wedding
1929-1930 Beteiligung am Bau der Großsiedlung Siemensstadt, Goebelstraße, Berlin-Charlottenburg
1929-1932 Beitrag zur Ausstellung Werkbund Siedlung. Internationale Ausstellung Wien (1932), Wien-Lainz
1936 Haus Ziegler, Berlin-Steglitz
1937-1941 Haus von Prittwitz, Tutzing/Bayern
1949-1950 Häuser Guido und Werner Schmidt, Biberach/Riß (Oberschwaben)
Publikationen:
Vom neuen Bauen. Über das Geheimnis der Gestalt, Akademie der Künste, Anmerkungen zur Zeit 3, Berlin 1957
Hugo Häring. Schriften, Entwürfe, Bauten. Hg. v. Heinrich Lauterbach und Jürgen Joedicke, Stuttgart 1965 (Dokumente der Modernen Architektur, Bd. 4)
Das andere Bauen. Gedanken und Zeichnungen von Hugo Häring. Hg. v. Jürgen Joedicke, Stuttgart 1982
Matthias Schirren: Hugo Häring. Architekt des Neuen Bauens 1882-1958, Ostfildnern-Ruit 2001 (Ausst.-Kat., Akademie der Künste, Berlin)
Auszeichnungen
1950 Ehrendoktor der Technischen Hochschule Stuttgart
1953 Oberschwäbischer Kunstpreis
1956 Kunstpreis Berlin