Literatur – Mitglieder

Johannes R. Becher

eigtl. Johannes Robert Becher

Schriftsteller, Kulturpolitiker

Am 22. Mai 1891 in München geboren,
gestorben am 11. Oktober 1958.
Von 1950 bis 1958 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (Ost), Sektion Literatur und Sprachpflege.
Von 1950 bis 1952 Sekretär der Sektion Literatur und Sprachpflege und Vizepräsident der Akademie der Künste, Berlin (Ost).
Von 1953 bis 1956 Präsident der Akademie der Künste, Berlin (Ost).

Archivbestand

Biographie

Kindheit als Sohn eines Juristen in München.
1910 Doppelselbstmordversuch mit der Jugendliebe Franziska Fuß nach Kleists Vorbild,
Franziska erliegt ihren Verletzung.
Übersiedlung nach Berlin, Aufnahme eines Medizinstudiums.
Gründung eines Verlages gemeinsam mit Heinrich Bachmair.
1912 Konkurs des Verlags und Rückkehr nach München.
Wechselnde Wohnsitze in Berlin, München und Leipzig, finanzielle Notsituationen.
Verfasser expressionistischer Lyrik.
Mitgliedschaft in unterschiedlichen literarischen Gruppierungen.
Mitglied der anarchistischen Kommune sowie der KPD und USPD, später der katholischen Kirche.
Veröffentlichungen in Zeitschriften "Die Aktion" und "Die neue Kunst".
Arbeit als Lektor im Verlag Kurt Wolff gemeinsam mit Albert Ehrenstein.
Ab 1923 endgültige Übersiedlung nach Berlin,
Kontakt zu Linksintellektuellen wie Robert Musil und Lion Feuchtwanger.
1933 Flucht über die Tschechoslowakei nach Moskau.
Arbeit für Radio Moskau.
Chefredakteur der Zeitschrift "Internationale Literatur".
Reisen durch Europa, längerer Aufenthalt in Paris,
Kontakt zu zahlreichen Exilliteraten wie Thomas Mann, Heinrich Mann, Robert Musil sowie Bertolt Brecht.
1945 Rückkehr nach Deutschland, in die Sowjetische Besatzungszone.
Präsident des neu gegründeten Kulturbunds zur demokratischen Erneuerung Deutschlands.
1950 Verfasser des Textes zur Nationalhymne der DDR.
1954-1958 erster DDR-Kulturminister.
1956 Beteiligung an den Bemühungen um die Freilassung von Georg Lukács nach dem Aufstand in Ungarn,
Konflikte mit der SED-Führung.

Werk

Der Ringende. Kleist-Hymne. Berlin 1911
De Profundis Domine. München 1913
Verfall und Triumph. Berlin 1914
An Europa. Neue Gedichte. Leipzig 1916
Mensch, steh auf! 1920
Am Grabe Lenins. Berlin 1924
Maschinenrhythmen. Gedichte. Berlin 1926
Der Bankier reitet über das Schlachtfeld. Erzählung. Wien 1926
Levisite oder Der einzig gerechte Krieg. Roman. Wien 1926
Die hungrige Stadt. Gedichte. Wien 1927
Ein Mensch unserer Zeit. Gesammelte Gedichte. Rudolstadt 1929
Mord im Lager Hohenstein. Berichte aus dem Dritten Reich. Moskau/Leningrad 1933
Abschied. Einer deutschen Tragödie erster Teil. 1900-1914. Roman. Moskau 1940
Deutsche Sendung. Ein Ruf an die deutsche Nation. Moskau 1943
Dank an Stalingrad. Dichtungen. Moskau 1943
Deutsches Bekenntnis. 5 Reden zu Deutschlands Erneuerung. Berlin 1945
Heimkehr. Neue Gedichte. Berlin 1946
Erziehung zur Freiheit. Gedanken und Betrachtungen. Berlin, Leipzig 1946
Wir - unsere Zeit. München 1947
Auf andere Art so große Hoffnung. Tagebuch 1950. Berlin 1951
Verteidigung der Poesie. Vom Neuen in der Literatur. Berlin 1952
Wir, unsere Zeit, das zwanzigste Jahrhundert. Berlin 1956
Das poetische Prinzip. Berlin 1957
Schritt der Jahrhundertmitte. Berlin 1958

Auszeichnungen

Nationalpreis der DDR, I. Klasse
Vaterländischer Verdienstorden in Silber